Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
Vom Netzwerk:
über Lenk.
    »Der aber gehört mir.«
    Was zwischen ihnen ausgetauscht wurde, als sich ihre Blicke trafen und sie sich gegenseitig finster musterten, war nicht das Heulen. Aber es war irgendetwas. Etwas, was ihn veranlasste zu begreifen und was sie stärker machte. Zum ersten Mal, seit sie sich begegnet waren, verstanden sie einander.
    Er drehte sich um und ging steifbeinig davon, verschwand in der Dunkelheit. »Dein Vater würde dich dafür hassen.«
    Sie ließ den Bogen sinken, als er sich zurückzog. »Und meine Mutter?«
    Er antwortete nicht. Er war nicht mehr da. Er war irgendwo weit weg, wo Shict waren. Sie war es nicht.
    »Naxiaw?«, rief sie in die Dunkelheit.
    Die Dunkelheit antwortete nicht.

20

EIN PLAPPERNDES, KICHERNDES CHAOS
    Dreadaeleon wagte es lange nicht, einen von ihnen anzusehen. Denaos trug eine so finstere Miene zur Schau, dass der Jüngling es nicht riskieren wollte, sich seinem Blick auszusetzen. Und Aspers Verzweiflung war so tief, dass er befürchtete, sie könnte ihn vernichten, wenn er ihr auch nur einen Seitenblick zuwarf. Zum Glück war der Anlass für ihre Qualen der Anblick, der sich ihnen am Strand bot.
    Trotzdem, irgendwie schien es angemessen zu sein, dass jemand etwas sagte.
    »Also«, meinte der Magus, »das sieht übel aus, oder?«
    »Im Großen und Ganzen gesehen?« Denaos schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich.«
    »Und direkt auf uns bezogen?«
    »Ja, du Idiot, es sieht verdammt übel aus!«
    Als wenn es helfen würde, mich zu beschimpfen, dachte Dreadaeleon gereizt. Allerdings vermutete er, dass er tatsächlich nicht viel tun konnte.
    Das Boot schmiegte sich behaglich zwischen zwei Felsbrocken, hatte Sand unter dem Bug und berührte mit dem Ruder gerade so das Wasser, auf dem es noch heute Morgen geschwommen war. Als würde es die Temperatur des Wassers überprüfen, bevor es bereit war, sie hier wegzuschaffen, fand Dreadaeleon.
    Jedenfalls lag es da. Festgeklemmt zwischen den Felsen. Und das Wasser war dahinter. Es hatte sich vom Ufer zurückgezogen. Daran konnten sie nicht viel ändern.
    »Die Götter mögen es verfluchen!«
    Ah, das ging natürlich.
    »Hongwe, du schuppiger, glitschiger Vollidiot!«
    Und das auch.
    »Warum zum Teufel hast du uns nicht gesagt, dass die Ebbe kommt?«, fuhr Denaos den Echsenmann an, der neben ihnen stand.
    »Ihr seid auf eine Insel gesegelt, die voller Langgesichter ist, um einen Freund zu retten, der vermutlich tot ist. Ich dachte, ihr hättet genug andere Sorgen.« Mit einem Nicken seines Kopfes deutete er auf Asper. »Gut, dass du am Leben bist.«
    »Ah … danke … vielmals«, erwiderte Asper gedehnt.
    »Und warum hast du das Boot nicht weiter vom Strand weggezogen?«, wollte Denaos wissen. Sein Tonfall wurde zunehmend schärfer.
    »Das habe ich«, protestierte Hongwe. »Ich habe es hinter diese Felsen gezogen, als ich die Langgesichter am Strand sah. Die Ebbe kam, bevor sie verschwunden sind. Das ist nicht meine Schuld.« Er deutete mit einem seiner schuppigen Finger auf Denaos. »Ihr hättet nicht so lange brauchen dürfen. ›Rein und raus‹, hast du gesagt. ›Sehr schnell‹, hast du gesagt.«
    »Ich habe nur versucht, so zu tun, als wüsste ich, was ich tue«, fauchte der Assassine. »Ich wusste nicht wirklich, wie wir das überhaupt anstellen sollten.«
    »Dann weiß ich nicht genau, warum du dich darüber aufregst, dass die Dinge nicht so gelaufen sind, wie du es nicht geplant hast.«
    »Ich … aber …« Als er keine Worte fand, drehte er sich um und griff zu seiner zweitbesten Methode der Konfliktlösung. »Du!«, blaffte er und versetzte Dreadaeleon einen heftigen Stoß. »Mach was!«
    »Was denn?«, wollte der Jüngling wissen. »Und wie?«
    »Mit Magie. Keine Ahnung.«
    »Ich könnte versuchen, es herauszuziehen, gewiss, aber das würde das Boot zerstören.«
    »Kannst du es nicht herausheben oder so?«, erkundigte sich Asper.
    Doch, sicher, dachte er. Ich meine, das wird den Zerfall in meinem Körper beschleunigen, sodass ich noch schneller sterbe, und wahrscheinlich lasse ich dann Wasser aus zwei oder mehr Körperöffnungen, aber wenigstens wäre das humaner, als einen primitiven Echsenmann für einen magischen Edelstein von unerhörter Macht zu opfern, der mich, nun überleg das mal!, tatsächlich, du weißt schon, heilen könnte!
    »Nein«, erwiderte er.
    »Warum nicht?«
    Er blinzelte und antwortete, ohne mit der Wimper zu zucken. »Der Fluss der Magie ist für mich heute einfach einen Hauch zu launisch.«
    Asper

Weitere Kostenlose Bücher