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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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ihren Körper gleichzeitig zu entleeren.
    Sie zog die Hose herunter und stellte das Glas unter sich, etwas, das nur für eine Shict einfach war. Aber es war eine übliche Praxis unter Jägern, Körperausscheidungen nicht auf den Boden fallen zu lassen, um zu vermeiden, den empfindlichen Geruchssinn ihrer Beute zu wecken und sie dadurch zu verscheuchen.
    Zugegeben, sie hatte keine Ahnung, ob Niederlinge überhaupt einen Geruchssinn hatten oder ob ihre Nasen einfach nur dazu da waren, damit man sie brechen konnte. Aber nachdem sie ein drittes Mal in das Glas gepinkelt hatte, fand sie, dass sie ruhig damit weitermachen konnte. Sobald das Tröpfeln aufgehört hatte, zog sie ihre Hose hoch, versiegelte das Glas und ließ es von ihrem Gürtel herunterhängen, an den Riemen, die sie extra dafür angefertigt hatte.
    Also gut, dachte sie. Auch wenn so etwas nur Shict tun, dann hast du wenigstens … irgendetwas von ihnen.
    Sie zwang ihre Gedanken zur Ruhe.
    Und in der Stille hörte sie es. Sie spitzte die Ohren, als sie das Klappern von Eisen auf Stein wahrnahm, von fremden Flüchen, die über fremde Lippen drangen. Zuerst war es ganz leise, ein fernes Scheppern und Tosen. Dann erzitterte der Kelp unter den stampfenden Schritten von Stiefeln auf den Korallen. Die Fische verschwanden, flüchteten in den Schutz des Kelp und in dunkle Löcher. Selbst der Nebel verzog sich lieber zwischen die Korallenbäume.
    Dann sah Kataria sie.
    Zuerst kamen sie einzeln, ein paar Frauen in schäbigen Rüstungen, die primitive Speere schwangen. Sie verständigten sich fauchend untereinander, während sie mit ihren Waffen Steine und Trümmer von der uralten Straße schoben und sie dann mit Fußtritten in den Wald beförderten. Sie bahnten der purpurnen Welle den Weg, die hinter ihnen über die Straße rollte.
    Es klapperte, als schwarze Rüstungen gegen schwarze Rüstungen scheuerten, als sich Schulter an Schulter rieb. Behandschuhte Hände hielten mit spitzen Haken besetzte Schwerter. Schilde mit messerscharfen Rändern klapperten gierig. Lange Gesichter verzerrten sich zu einem zähnefletschenden Knurren, als die weiblichen Niederlinge vorbeimarschierten. Ihre ungeduldigen, fremdartigen Flüche vermischten sich mit dem Geräusch von klapperndem Eisen.
    Scheinbar zahllos, in endlosen Reihen aus schwarzhaarigen Köpfen, in Kolonnen aus zuckenden purpurnen Muskeln, ein Moloch aus Eisen, Zorn und Fauchen, drangen die Niederlinge in einer langsamen Woge aus Fleisch und Metall vor. Sie schienen ihre Wut nur mühsam zu bezähmen.
    Doch trotz all des fühlbaren Hasses und ihres Zorns, den sie mit jedem Atemzug hervorspien, bis die Luft davon gesättigt war, blinzelten sie nicht, wandten den Blick nirgendwohin außer nach vorn. Ihre milchig weißen Augen waren geradeaus gerichtet, ihre Blicke ebenso scharf wie die Schwerter, die sie trugen. Sie starrten zielstrebig und bösartig nach vorn, als erwarteten sie, dass ihre finsteren Mienen so wirkungsvoll töten könnten wie eine Klinge.
    Und sie sahen nicht hoch.
    Kataria bemerkte, dass sie sich so vollkommen darauf konzentrierten, eine Schlacht zu schlagen, dass sie keine Lust verspürten, sich gegenseitig zu bekämpfen. Abgesehen vielleicht von einem gelegentlichen Knurren. Etwas hielt sie zusammen, vereinigte sie, trieb sie wie eine Einheit vorwärts, so wie es nur einer vermochte.
    Das war, aus naheliegenden Gründen, ziemlich übel.
    Aber wenigstens wusste sie, dass Sheraptus zwischen ihnen marschierte.
    Was ebenso übel war, aus ebenso offenkundigen Gründen.
    Sie versuchte nicht an diese Gründe zu denken, während sie beobachtete, wie die Kolonne vorwärtsmarschierte. Sie hielten eine gewisse Ordnung ein. Dreiunddreißig Frauen in einer Einheit, genau wie Dreadaeleon es gesagt hatte. Dreiunddreißig wütende, spuckende, mit Eisen gepanzerte Kreaturen, die sich ganz und gar auf ein Gemetzel gewaltigen Ausmaßes konzentrierten.
    Dreiunddreißig wutentbrannte, in Eisen gewappnete Kreaturen, die von nur einem einzigen Willen angetrieben wurden.
    Kataria legte einen Pfeil aus ihrem Köcher auf die Sehne, ohne sie zu spannen. Es hatte keinen Sinn, das im Voraus zu tun; es würde nur ihren Arm ermüden und ihn zittrig machen, sodass sie nicht gut zielen konnte. Sie brauchte beides für die eine Schussgelegenheit, die sie bekommen würde.
    Die Frauen marschierten weiter. Die Kriegerinnen mit Schwertern führten die Bogenschützen an, die einer Spur von Verachtung und Hohn folgten, welche die Frauen vor

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