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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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glasigen Augen, die matt waren wie die eines Kranken.
    Trotzdem lächelte er. Alles, was von ihm geblieben war, war diese Maske. Sie zeigte das Gesicht eines Mannes, der mit sich im Reinen war.
    »Wie sieht es aus?« Seine Stimme klang hohl und schwach.
    »Halt den Mund!«, erwiderte Asper. Er wusste ganz genau, wie es aussah. Sie hatte nur einen kurzen Blick unter sein Wams geworfen, hatte die klaffenden Wunden gesehen, das viele Blut. Sie wusste, was das bedeutete. »Du wirst schon wieder …« Sie sah sich um. »Ich brauche nur meinen Beutel, dann …«
    »Wenn das stimmte, hättest du ihn längst geholt«, meinte er.
    »Ich sagte, du sollst ruhig sein. Es ist nicht sonderlich hilfreich, wenn du redest.«
    »Aber du hast ihn nicht geholt. Stattdessen bist du hier. Und hältst mich, als verdiente ich es.«
    »Denaos, bitte, sei einfach …«
    »Weil du nichts anderes für mich tun kannst.«
    Ihre Antwort war Schweigen. Das machtlose, schmerzhafte Schweigen, das entsteht, wenn nur noch ein paar letzte Worte auf ein großes, leeres Blatt Papier geschrieben werden konnten.
    Sie hätte sich damit zufriedengeben können, dass sie nichts anderes für ihn tun konnte. Sie hätte ihm beim Sterben zusehen können. Sie hätte mit dieser Stille leben können.
    Doch dann sprach er.
    »Die Sterbesakramente.«
    »Nein.«
    »Hab dich nicht so.«
    » Nein .«
    »Mir ist nichts mehr geblieben, Asper. Nur ein totes Mädchen und ein Haufen Sünden. Beides kann ich nicht gut mitnehmen.«
    »Denaos, verlang das nicht von mir. Ich kann das nicht tun. Du solltest sterben, lange nachdem sich unsere Wege getrennt haben, mit einem Lächeln im Gesicht, während dir jemand ein Messer in die Rippen stößt.«
    »Was denn, du hast die ganze Sache so weit durchdacht?«
    »Ein bisschen.«
    »Nun, es hat sich nicht so ergeben. Hör mir einfach zu, solange ich noch die Kraft habe zu sprechen, einverstanden?« Er zwang sich zu einem Lächeln. Es schimmerte blutig. »Ich werde dabei sogar lächeln.«
    Was hätte sie anderes tun können, als zu nicken?
    »Die Aufstände in Cier’Djaal? Du hast von ihnen gehört, oder?«
    Das hatte sie. Sie war unter den wenigen gewesen, die sich um die Verletzten gekümmert hatten, die man mit der Hilfe des Venarium Tag und Nacht auf Segelschiffen nach Muraska gebracht hatte, weil die Heiler von Cier’Djaal hoffnungslos überlastet waren.
    »Es gab … es sind sehr viele Menschen gestorben«, sagte sie. »Sehr viele. Wir haben … wir konnten drei retten. Drei von den Hunderten, die zu uns gebracht wurden.«
    »Du weißt, warum das passiert ist?«
    Sie antwortete nicht.
    »Bitte, Asper, bewahre mich davor, es selbst aussprechen zu müssen …«
    »Sie wurde ermordet.« Asper schien an etwas zu ersticken. »Die Hundeherrin. Sie hat die Schakale herausgefordert, sie zurückgeschlagen und sie … Jemand hat sie ermordet, und dieser Mord hat diese blutigen Aufstände ausgelöst.«
    »Menschen sind gestorben.«
    »Ja. Eintausendvierhundert.«
    »Mehr.«
    Sie sah auf ihn hinunter. Er blickte zu ihr hoch. An ihr vorbei. In den Himmel.
    »Wie viele«, fragte sie vorsichtig, »hast du ermordet, Denaos?«
    Sein Lächeln erlosch. Seine Maske zerbrach.
    »Eine.« Er hustete. »Sie alle.«
    »Was von beiden denn nun?«
    »Beides.«
    Wäre sie nicht so betäubt gewesen, hätte sie nicht das Gefühl gehabt, dass in ihr eine Woge von Gefühlen hochstieg, hätte sie ihn fallen lassen. Hätte sie einen anderen Gott angebetet, wäre sie aufgestanden und davongegangen.
    Was blieb ihr, als zu flüstern?
    »Gütiger Talanas …«
    »Er war nicht da, als es passierte.«
    »Denaos, du …«
    »Ja. Ich habe es getan.«
    »Wie? Warum warst du da? Was hast du mit ihr gemacht? Warst du ein … warst du ein gedungener Mörder? Ein Schläger? Wusstest du Bescheid? Oder war dir nicht klar, was du da anrichten würdest?«
    »Ich war im Palast. Ich hielt mich damals oft in ihrer Nähe auf. Ich war bei ihr. Ich wusste, was sie tat, und ich wusste auch wie … wie ich …« Seine Augenlider flatterten, und er holte rasselnd Luft.
    Sie drückte ihn. Sie wollte ihm wehtun. Mit ihrer Hand.
    »Du hast sie ermordet.«
    »Ja.«
    »Du hast sie alle ermordet.«
    »Sozusagen, ja.«
    Sie konnte nicht blinzeln, bekam kaum Luft. »Und was zur Hölle erwartest du jetzt von mir? Dass ich dir die Absolution erteile? Dass ich dir sage, alles wird gut?«
    Etwas funkelte in seinen glasigen Augen, verblasste aber rasch wieder. »Ich nehme an, das geht wohl nicht?«
    Sie

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