Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
Vom Netzwerk:
erklärte Kataria. »Sie kennen den Weg.«
    »Jaga ist ihre Heimat. Jaga ist das Heim dieser Schlangen, die ganze Haifische verschlingen können. Lasst euch diesen Gedanken einen Moment durch den Kopf gehen. Die Shen sind wahrlich die kleinste eurer Sorgen.«
    »Stimmt nicht.«
    Die Stimme klang zittrig. Sie war so daran gewöhnt, jovial und launisch zu klingen, dass ihre Traurigkeit einen geradezu körperlich traf. Sie hoben den Blick zu einem nahe gelegenen Felsvorsprung, auf dem der Sprecher saß. Togus Körper war einmal größer gewesen; jedenfalls soweit das bei einem Reptil mit einem Körper wie ein Bierfass möglich war.
    Jetzt hockte der Owauku zusammengekauert und mit gesenktem Kopf auf dem Felsbrocken.
    Gut.
    Ein Gedanke durchfuhr Kataria; er war bösartig, wie sie wusste, aber er war auch gerechtfertigt. Dass Togu noch am Leben war, war eine Entscheidung von Lenk, die sie weder verstanden hatte noch infrage stellte. Dieses Wesen, König seines Volks, hatte sie auf seiner Heimatinsel Teji willkommen geheißen, sie aus ihrem Schiffswrack gerettet, nur um sie dann den Niederlingen auszuliefern. Vielleicht fand Lenk diesen Verrat einfach nur nachvollziehbar.
    Kataria war jedoch an Bord des Schiffes gewesen. Kataria hatte die Kreatur gesehen, die man Sheraptus nannte, und war Zeugin dessen gewesen, was er getan hatte. Kataria hatte Asper schreien hören.
    Nur weil sie sich ihres eigenen Verrats bewusst war, folgte sie Lenks Entscheidung und schoss Togu keinen Pfeil in die Gurgel.
    »Die Shen sind nicht wie wir«, sagte dieser jetzt. »Vielleicht stammen ja alle Grünen Völker von einem gemeinsamen Ei ab. Aber während die Gonwa schwammen und die Owauku hungerten, töteten die Shen. Sie haben getötet, als sich unsere Völker vor so vielen Jahren trennten, und sie haben damit niemals aufgehört. Sie kommen in ihren Kanus von Jaga, begleitet von den Akaneeds, und töten. Sie töten mit Keulen, sie töten mit Pfeilen.«
    Er richtete seinen Blick auf Kataria. Seine Augen waren riesig und gelb und konnten sich unabhängig voneinander bewegen. Jetzt jedoch waren sie beide auf Kataria gerichtet.
    »Die Shen werden euch töten. Euch alle.« Er schüttelte den Kopf. Seine schuppigen Bartlappen schüttelten sich ebenfalls. »Ich werde nicht um euch trauern.«
    »Sterben wir, sterbt ihr.«
    Lenk.
    Lenk, der durch den Sand getrabt kam. In letzter Zeit sprach Lenk immer mit großer Überzeugung.
    »Kataria, Gariath und ich segeln nach Jaga«, erklärte er und richtete seinen Blick auf Togu, der seine Augen rasch abwandte. »Wenn dieses Schiff da sinkt und wir sterben, kommen wir nicht zurück. In diesem Fall kümmern sich Denaos, Dreadaeleon und Asper um euch.«
    »Drohungen sind überflüssig«, antwortete Hongwe, der nicht vor Lenks Blick zurückwich. »Das Boot wird euch so weit bringen, wie ihr es beherrscht. Es ist zuverlässig, von Gonwa gemacht. Aber ihr werdet nicht zurückkommen. Diese Reise ist Wahnsinn, und dafür sollen die Owauku büßen?«
    »Und die Gonwa«, sagte Lenk. »Ihr habt keinen Finger gerührt, um uns zu warnen. Ihr hättet das alles verhindern können.«
    Sprachlos blickte Hongwe zu Gariath und sah ihn flehentlich an. Der Drachenmann starrte ihn einen Moment lang an und zuckte dann mit den Schultern.
    »Ratten sterben«, sagte er. »Wir sind nicht gestorben.«
    »Damals war ich mir nicht sicher, dass ihr sterben würdet«, meinte der Gonwa seufzend und rieb sich die Augen. »Jetzt bin ich es.«
    »Na fein«, gab Lenk zurück. Er warf einen Blick auf das Boot. Zwei Gonwa hoben den gesplitterten Speer darauf. »Ist es beladen?«
    »Mit euren Waffen und allem, was ihr sonst noch wolltet.« Er sah Kataria an. »Einschließlich der Taue.«
    »Und der Rest?«, erkundigte sich Kataria.
    Hongwe starrte sie ausdruckslos an, als wünschte er sich, er wüsste nicht, wovon sie redete. Nachdem er jedoch eingesehen hatte, dass er diese Hoffnung wie so viele andere zuvor begraben musste, seufzte er und winkte einen seiner schuppigen Arbeiter zu sich.
    Der Gonwa nickte und zog einen Zuber hinter dem Boot hervor. Er war bis zum Rand mit etwas gefüllt, das man den Brei der Verdammten hätte nennen können. Stachelbewehrte Kakerlakenbeine, Fühler und gelegentlich ein regenbogenfarbener Flügel ragten aus der dicken Brühe von schimmernden Insekteninnereien heraus. Die Sonnenwärme verstärkte den Gestank noch, und das Aroma gab sich nicht damit zufrieden, nur einen Sinn zu malträtieren.
    Obwohl nur ein Hauch

Weitere Kostenlose Bücher