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Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
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wollte, fuhr herum.
    Die beiden Männer starrten sich ein paar Sekunden lang an.
    »Wer sind Sie?«, schnauzte Celli Carlo an.
    Carlos Gesicht lief rot an. »Dasselbe wollte ich Sie auch gerade fragen«, schnauzte er zurück.
    Celli taxierte den kleinen Mann in der blauen Latzhose. »Das hier ist meine Kanzlei. Ich bin Avvocato Celli. Und würden Sie jetzt die Güte haben, mir zu erklären, was Sie hier treiben?!«
    Carlo zuckte mit den Schultern. »Ihre Sekretärin hat mich beauftragt, das Klofenster zu reparieren. Ich nehme doch an, dass das Ihre Sekretärin ist. Sie ist jetzt raus in die Mittagspause.«
    »Ach so. Dann ist es in Ordnung. Wie lange werden Sie brauchen?«
    »Schwer zu sagen. Eine Stunde mindestens.«
    Celli dachte kurz nach. »So lange kann ich nicht warten. Ich muss jetzt gleich weg.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Sie können mir vertrauen. Außerdem sagte Ihre Sekretärin, dass sie eine halbe Stunde weg ist und die ist gleich um. Sie kennt meinen Namen, meine Adresse, und außerdem bin ich der Freund eines ihrer Freunde.«
    Celli nickte. »Bene, Signore … Wie war noch der Name?«
    »Safredi. Franco Safredi. Und noch ein Hinweis, Avvocato. Es ist äußerst wichtig, dass das Fenster repariert wird. Wenn bekannt wird, dass es nicht richtig schließt, kann man ohne große Mühe bei Ihnen einsteigen. Und das wäre für einen Anwalt keine gute Reklame.«
    Das überzeugte Celli. Er sah zur Uhr. »Oh, schon so spät! Gut, reparieren Sie das Fenster. Aber machen Sie es anständig.« Er nahm die Akte vom Tisch und ging hinaus.
    Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, hörte Carlo, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte. Er machte einen Satz nach vorn. »Hey, warum schließen Sie mich ein?«, brüllte er.
    Er hörte Celli lachen. Seine Stimme im Treppenhaus war nur schwach zu hören. »Maria wird Sie wieder freilassen. Sicher ist sicher. Ciao!«
    Dann war es still.
    »Wenn du wüsstest, wie schnell ich dieses alberne Schloss aufbekomme«, sagte Carlo laut zu sich selbst. Gleichzeitig wurde ihm heiß. Verdammt viel Zeit verloren. Jetzt blieb ihm nur noch eine Viertelstunde. Hastig holte Carlo seine Tasche und nahm ein Lederetui heraus, in dem Geräte steckten, die wie die Instrumente eines Zahnarztes aussahen. Ein Spanner, ein sogenannter Hook, ein Halbdiamant, der nur seiner Form wegen so hieß, ein Tropfenhaken und eine Schlange. Alle erwiesen sich für das Schrankschloss als untauglich. Carlo hatte Schweißperlen auf der Stirn. Er musste es mit dem Elektro-Pick versuchen. Das Gerät hatte eine auswechselbare Nadel, und die letzte im Set war so dünn, aber gleichzeitig so hart, dass er damit auch ins kleinste Schloss kam, um an die Stifte im Zylinder zu gelangen. Leider gab die Maschine einen lauten Brummton von sich, der dazu führen konnte, dass er überhörte, wann Maria die Tür öffnete. Vorsichtig führte er die Nadel in den Zylinder ein und drückte auf den Schalter. Mit hoher Frequenz schlug der Elektropick auf die Kernstifte. Carlo überlegte krampfhaft, wie viel Zeit ihm wohl noch bleiben würde. Da er die Maschine halten musste, konnte er nicht auf die Uhr sehen. Er spürte Widerstand und hatte das Gefühl, dass die Maschine langsamer wurde. Er hätte den Akku vorher noch einmal überprüfen müssen. Doch plötzlich gab es einen Ruck, und mit einem leichten Knackgeräusch sprang der Zylinder ein Stück nach vorn. Erst jetzt merkte Carlo, dass ihm das Hemd am Körper klebte.
    Er zog die erste Schublade auf. Eine Mappe mit Abrechnungen, eine andere, in der offenbar Hinweise auf Klienten gesammelt wurden. Und eine besonders dicke, die ganz unten lag. Carlo zog sie heraus. Unt. Ben. stand darauf. Unternehmen Benito, durchzuckte es ihn. Er war sicher, dass er gefunden hatte, wonach er suchte. Die Mappe war zugebunden. Er knickte die obere Ecke um und warf einen Blick hinein. Was er sah, konnte er nicht lesen, weil es in einer fremden Sprache geschrieben war.
    Carlo schaute aus dem Fenster, das zur Straße ging. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sah er Robert und Maria, die versuchten, eine Lücke im fließenden Autoverkehr zu finden, um zum Haus zu gelangen. Sein Herz schlug schneller. In Windeseile verstaute er die Mappe in seiner Werkzeugtasche, schloss die Lade und wollte den Zylinder wieder ins Schloss drücken. Der aber leistete Widerstand. Erst jetzt merkte Carlo, dass dies ein Schloss war, das nur mit dem Schlüssel wieder zugesperrt werden konnte. Seine Werkzeuge waren

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