Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
Vom Netzwerk:
Maria.
    »Richtig. Avvocato Celli. Ein einfacher Mann ist das doch auch nicht, oder?« Er winkte den Kellner heran. »Was nehmen Sie, Maria?«
    Sie lächelte. »Ich halte mich an den Namen des Hauses. Ich nehme einen Bellini!«
    »Und ich nehme, wenn Sie gestatten, ein Bier. Ich bin nämlich durstig.« Er wandte sich dem Kellner zu. »Okay, einen Bellini und ein Pils. Haben Sie ein deutsches?«
    »Ja, wir haben Carlsberg!«, antwortete der Kellner.
    »Das ist zwar ein dänisches, aber bitte! Auch nicht schlecht.« Er schaute Maria an. »Entschuldigung. Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, Avvocato Celli. Ich habe mit ihm weiter nichts zu tun. Ich habe ihn nur um eine Auskunft in Sachen eines Freundes gebeten. Und da geht es um Millionen. Darum die Eile.«
    Maria nickte und lächelte. »Ja, ja. Ich hatte mich schon gewundert. Celli ist sonst nämlich ganz konsequent. Ohne Anmeldung geht gar nichts. Er ist immer auf Wochen ausgebucht.«
    »Ist er denn fachlich so gut?« Robert bemühte sich, gelangweilt auszusehen.
    Der Kellner stellte den Bellini und das Bier auf den Tisch.
    Maria räusperte sich. Ihre Antwort sollte niemand außer Robert hören. Die meisten Menschen reagieren in der Anwesenheit von Kellnern so, obwohl neunzig Prozent aller Kellner nicht wissen, worum es sich bei dem Gespräch, dem sie nicht zugehört haben, handelt. In diesem Fall hörte der Kellner überhaupt nichts. Er dachte darüber nach, ob er nicht den Preis für die erste Reihe von zwanzig auf dreißig Euro erhöhen sollte.
*
    »Er ist auf jeden Fall knallhart. Wenn Celli irgendetwas übernimmt, dann zieht er es durch. Und zwar ohne Rücksicht auf Verluste. Es gibt ein paar Spötter, die sagen, er hätte besser als Deutscher geboren werden sollen. Das hat seine Vor- und Nachteile. Na gut, ich will ehrlich sein, für mich eigentlich nur Vorteile.«
    »Und worin bestehen die?«, fragte Robert interessiert.
    Maria hob das schlanke Glas mit dem Bellini, der sich in der Abendsonne nicht zwischen Orange und Rosa entscheiden konnte. »Salute, Roberto. Oh, Entschuldigung, Sie haben ja eingeladen.«
    Robert hob sein Bierglas. »Das ist doch egal. Danke, dass Sie dageblieben sind. Ich will jetzt wirklich nicht theatralisch werden, aber ich habe es geahnt.«
    »Was haben Sie geahnt?« Maria schaute ihn fragend an.
    Er lächelte und gab sich ein wenig verwirrt. »Was ich am Anfang gesagt habe. Dass sie ein interessanter Mensch sind und dass dies ein wunderschöner Abend werden wird. Aber worüber haben wir gerade gesprochen?«
    »Roberto, jetzt sind Sie unkonzentriert. Wir sprachen über meine Vorteile im Umgang mit Celli.«
    Robert riss seine Augen auf. »Richtig. Und worin bestehen die?«
    »Ganz einfach«, sagte Maria und stellt ihr Glas wieder auf den Tisch. »Er beschäftigt sich ausschließlich mit dem Inhalt seiner Fälle. Alles, was mit der Organisation der Kanzlei zu tun hat, überlässt er mir.«
    »Sie sind also nicht nur ein kreativer Geist, sondern auch ein Organisationstalent. Aber was heißt das in Ihrem Fall?«
    »Was das heißt? Alles, heißt das. Seine Termine, Akten der Staatsanwaltschaft, Protokolle, ihn auf dem Laufenden halten und Nichtigkeiten.«
    »Nichtigkeiten?« Robert schaute sie fragend an.
    Maria trank den letzten Schluck Bellini. »Naja, das kennen Sie ja sicher auch. Büromaterial, Ärger mit dem Aushilfspersonal und mit Handwerkern.«
    Robert hatte eine Ahnung, versuchte aber unwissend auszusehen. »Mit Handwerkern?«
    Maria machte eine abwehrende Bewegung mit der linken Hand. »Roberto, jetzt haben wir über so schöne Themen wie Musik und Literatur gesprochen. Ich habe wirklich keine Lust, über Fenster in Herrenklos zu sprechen, die nicht schließen, und über Handwerker, die nicht kommen. Damit habe ich morgen wieder zu tun. Lassen Sie uns über etwas anderes reden. Wie ist Ihr Verhältnis zu Frauen?«
    Donnerwetter, Roberto! Alle Informationen, die du haben wolltest, in einem einzigen Satz. Ein siegreiches Gefühl stieg in ihm auf, aber gleichzeitig auch eine Empfindung von Scham. Dass er Maria Cappabianca eingewickelt hatte, war ihm klar. Aber er merkte auch, dass sie ihm von Sekunde zu Sekunde sympathischer wurde. Halt, Roberto, das reicht jetzt. Er schaute auf seine Armbanduhr. »Maria! Sorry, sorry, sorry! Jetzt muss ich leider weg. Aber morgen bin ich wieder in Florenz. Und da Ihr Chef ja offenbar nicht da ist, darf ich Sie vielleicht zu einem kleinen Lunch entführen?«
    Maria schüttelte den Kopf. »Ich esse

Weitere Kostenlose Bücher