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Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
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Erfolg.
    »Roberto! Die Familie ist allerfeinst. Einfluss, Bildung, Reichtum. Meine Güte, das freut mich aber. Meinst du, dass vielleicht in absehbarer Zeit … eine Verlo …«
    »Ich will nur mit ihr essen gehen. Nicht heiraten.«
    »Ich frag ja nur!«, gab Donatella schnippisch zurück. »Überleg dir das gut, Roberto. Du glaubst gar nicht, wie viele Männer sich schon um sie bemüht haben. Aber sie hat allen einen Korb gegeben. Neulich hat mir Pippa erzählt …«
    Roberts Stimme wurde etwas lauter. »Ich muss jetzt wirklich Schluss machen.«
    Donatellas Stimme schnappte ein. »Nun gut, dann erzähle ich es dir ein anderes Mal.«
    »Also gut, Mamma, dann … Ciao!«
    »Eine Sekunde noch, Roberto. Nur noch einen Rat von deiner Mutter. Francesca gilt als schwierig!«
    Robert lachte laut auf. »Das ist mir wohlbekannt. Ciao, Mamma.«
    Er legte so schnell wie möglich auf. Wahrscheinlich hatte seine Mutter bereits eine Sekunde später eine Verbindung zu Tante Pippa hergestellt. Und bis Donnerstag wusste es sowieso ganz Florenz.

4. KAPITEL
    D er schwarze Lancia rollte fast lautlos durch die frühe Morgensonne über den abschüssigen Weg, der sich am Olivenhain entlangzog. Der Fahrer schaute durch seine große schwarze Sonnenbrille konzentriert auf die Spur der Wagenräder, die in vielen Jahren tiefe Rinnen in den Weg gedrückt hatten. An der rechten Seite ging es in rund dreißig Zentimeter Entfernung zwanzig Meter in die Tiefe.
    Der Weg machte einen scharfen Knick. Gleich dahinter ging ein Wirtschaftsweg ab, auf dem die Bauern mit ihren Traktoren direkt an die Bäume heranfahren konnten. Kurz hinter dieser Abzweigung parkte ein dunkelblauer Fiat älterer Bauart, der an den Kotflügeln schon etwas Rost angesetzt hatte. Neben dem Auto standen zwei Männer mittlerer Größe. Einer trug einen zerknitterten schwarzen Anzug und ein offenes weites Hemd. Im Mundwinkel hing eine filterlose Zigarette. Der andere steckte trotz der Wärme in einer schwarzen Lederjacke und Jeans. Dazu trug er ausgetretene Cowboystiefel.
    Der Lancia war jetzt ganz nah herangerollt, und der Fahrer ließ die Scheibe herunter. »Irgendetwas Neues?«
    Die beiden Männer schüttelten fast synchron den Kopf.
    »Welchen Eindruck habt ihr? Weiß er etwas, oder weiß er nichts?«
    Der Mann im schwarzen Anzug warf seine Zigarette auf den Boden und trat sie mit einer kreisenden Fußbewegung aus. »Kann man schlecht sagen. Er fährt etwas ziellos in der Gegend herum.«
    Der andere war aus dem Lancia ausgestiegen. »Hat er vielleicht gemerkt, dass ihr ihn beschattet?«
    »Glaube ich nicht. Wir halten ziemlichen Abstand und steigen regelmäßig auf Brunos Ford um.«
    Der Lancia-Fahrer dachte eine gute Minute nach. »Ich sag’s euch ganz ehrlich. Der Chef ist sauer. Er will’s jetzt endlich wissen. Also, ihr müsst etwas rausfinden.«
    Der Mann in der Lederjacke räusperte sich. »Wir können ja etwas nachhelfen!«
    »Um Gottes willen, macht bloß keinen Fehler.«
    Jetzt grinste der Anzug-Mann. »Kannst dich drauf verlassen. Wir machen nie Fehler.«
    »Das will ich hoffen!«, sagte der andere, als er wieder in seinen Lancia einstieg und im Rückwärtsgang zur Kreuzung fuhr. Dort wendete er.
    Die beiden Männer schauten ihm nach.
    »Wie lange wollen wir noch warten?«
    »Welcher Tag ist morgen?«
    »Mittwoch.«
    »Okay, geben wir ihm noch einen Tag. Dann können Lucio und Toto ihn sich vornehmen.«
    »Glaubst du, dass der Chef das will?«
    »Weißt du einen anderen Weg?«
    Der in der Lederjacke sagte nichts. Er drehte seinen Kopf und schaute wieder hinunter ins Tal zu dem einsamen Haus.
*
    Robert blickte aus dem Küchenfenster zum Taubenturm. Häuser sind wie Menschen. Der erste Augenblick ist entscheidend. Entweder du magst sie, oder du magst sie nicht. Erst später stellst du fest, dass das Badezimmer an der falschen Stelle ist und dass du im Esszimmer lieber Abend- statt Morgensonne gehabt hättest. Mit Menschen ist das ähnlich.
    Langsam ging er von der Küche ins Bad. Da er es sich angewöhnt hatte, spätestens um sieben Uhr dreißig aufzustehen und die Sonne ebenfalls um diese Stunde in das Fenster des Badezimmers schien, fühlte er sich hier besonders wohl.
    Noch war es still im Haus. Er liebte diese Einsamkeit und die Ruhe. Um elf, manchmal auch erst um halb zwölf kam Catarina aus dem Nachbardorf Bolgheri angeradelt. Dann war es aus mit der Stille. War Robert in der Nähe, erzählte sie ihm in einem nicht zu stoppenden Wortschwall die neuesten

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