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Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
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Ich hatte mich auch auf dich gefreut. Aber ich bin bald zurück. Das werden wir gebührend feiern. Ciao, Roberto.«
    »Halt«, rief er in den Hörer, »du hast mir noch gar nicht gesagt, wie der Mann heißt!«
    »Oh, entschuldige bitte«, sagte Eva. »Da kannst du mal sehen, wie du mich verwirrst. Scherf heißt der Mann. Scherf wie scharf.«
*
    Pünktlich um sechzehn Uhr stand Robert am nächsten Tag vor dem Haus in der Simon-Dach-Straße. Er war mit der U-Bahn bis Frankfurter Tor gefahren und dann zu Fuß durch die Warschauer und die Boxhagener Straße gegangen. Graue, renovierungsbedürftige Häuser säumten den Weg. Hin und wieder sah er eine Baustelle, nur wenige Leute waren auf der Straße. Friedrichshain, so hatte er gehört, war ein beliebter Stadtteil bei jungen Leuten, aber das lag wahrscheinlich daran, dass die Mieten hier besonders niedrig waren.
    Das Haus in der Simon-Dach-Straße war leicht zu finden. Ein heruntergekommener Bau aus den Zwanzigerjahren, dennoch sah das Klingelschild mit der Aufschrift Scherf ziemlich neu aus. Darüber war eine ebenfalls neue Gegensprechanlage angebracht. Ungewöhnlich für einen solchen Altbau. Vielleicht hat er sein Büro erst seit kurzem hier. Er drückte auf den Klingelknopf.
    Unmittelbar meldete sich eine Männerstimme. »Ja, bitte?«
    Robert räusperte sich. »Robert Darling hier. Ich bin mit Herrn Scherf verabredet.«
    Die Männerstimme antwortete nicht. Stattdessen war das Summen des elektrischen Türöffners zu hören. Robert drückte die Tür auf. Das Treppenhaus roch muffig und war nur schwach beleuchtet.
    »Kommen Sie!«, hörte er die Männerstimme von oben rufen.
    Der Mann stand am Geländer im ersten Stock. Er trug eine graue Hose und eine braune Wolljacke. Seine Haare waren sehr kurz geschnitten.
    »Frau König hat Sie bereits angekündigt. Kommen Sie bitte herein.«
    Die Wohnung war klein und hatte einen engen Flur. Robert schätzte, dass es höchstens drei kleine Zimmer waren.
    Scherf wies mit der Hand auf eine offen stehende Tür. »Hier bitte!«
    Das Zimmer war spartanisch möbliert. Ein Schreibtisch mit einem Stuhl, ein zweiter davor. Ein kleines Bücherregal, in dem keine Bücher standen. Nur eine halb volle Kaffeetasse.
    Robert lächelte Scherf an. »Ich dachte, Sie hätten hier ein riesiges Archiv?«
    Scherf lächelte zurück und setzte sich hinter den Schreibtisch. »Nein, hier nicht, aber ich kenne mich bestens aus in riesigen Archiven.« Er setzte eine Brille mit einem schwarzen Gestell auf. »Frau König hat Sie über die Kosten informiert?«
    Robert nickte, griff in seine rechte Innentasche und legte zehn grüne Einhunderteuroscheine auf den Schreibtisch. Scherf nickte kurz zurück, zog die Schreibtischschublade auf, legte das Geld hinein und zog einen DIN-A4-Bogen heraus.
    »Sie sind also auf der Suche nach einem Karl-Hermann Sonthofen, der als Soldat die letzten Kriegsjahre in Norditalien verbracht hat. Richtig?«
    Robert nickte.
    »Da muss ich Sie enttäuschen. In den in Frage kommenden Einheiten der Wehrmacht gab es keinen Karl-Hermann Sonthofen.«
    Robert richtete sich auf. »Aber das kann nicht sein. Jemand, der es genau wissen muss, hat es mir erzählt.«
    »Moment, ich habe gesagt, es gab keinen Mann mit diesem Namen bei der Wehrmacht.«, beschwichtigte Scherf. »Aber es gab einen bei der SS. Einen Oberscharführer Karl- Hermann Sonthofen. Und der hat tatsächlich die letzten Kriegsjahre in Italien verbracht. Er gehörte zur 16. SS-Panzergrenadier-Division, wurde dann aber zu einer Sondereinheit abkommandiert. Er galt am Ende des Krieges als verschollen, tauchte aber später wieder in Deutschland auf. Das ganze ist etwas undurchsichtig. Was wissen Sie noch über ihn?«
    Robert schaute Scherf verblüfft an. »Wieso ich ? Ich bin zu Ihnen gekommen, um etwas über diesen Sonthofen zu erfahren!«
    Scherf schaute ihn mit strengem Blick über den Brillenrand an. »Auch die kleinsten Details können wichtig sein. Überlegen Sie bitte. Was wissen Sie noch über diesen Mann?«
    Robert zuckte mit den Schultern. »So gut wie gar nichts. Nur, dass er etwas getan haben muss, das er später bereut hat. Vielleicht hat er Zivilisten erschossen?«
    Scherf schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Das ist alles dokumentiert worden. Marzabotto, Sant’Anna di Stazzema – da kennen wir jedes Detail, jeden, der dabei war. Und Sie haben tatsächlich keine weiteren Informationen über diesen Mann?«
    Robert wurde nervös. »Ich sagte es ja schon. Ich bin

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