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Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
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Allerdings müssten Sie dann am Empfang noch eine Erklärung darüber unterzeichnen. Und außerdem wartet noch ein Mann von der Kriminalpolizei auf Sie.«
    »Warum denn das?«, stutzte Robert.
    »Der hat noch ein paar Fragen an Sie. Sie können hier auf ihn warten. Dann alles Gute, Herr … nein … Mister … oder doch lieber Signore … Darling?« Der Arzt lachte.
    Robert lächelte zurück. »Ganz wie Sie wollen.«
    Hauptkommissar Sawatzki lächelte nicht. Er war ein nervöser Mann mit nikotingelben Fingern, und man merkte ihm an, dass es ihm schwerfiel, nicht rauchen zu dürfen. Er musste Ende fünfzig sein, hatte schütteres Haar und trug eine altmodische Brille.
    »Und Sie sind sicher«, fragte Sawatzki, »dass Sie ausgerutscht sind und nicht gestoßen wurden?«
    »Das habe ich bereits gesagt«, antwortete Robert ungeduldig. »Ich dachte, eine Bekannte zu sehen und habe mich zu weit vorgebeugt. Dabei habe ich das Gleichgewicht verloren.«
    Sawatzki nahm seine Brille ab und rieb sich das linke Auge.
    »Sie sind Ausländer, Herr Darling. Sie können natürlich nicht wissen, dass das hier in Berlin langsam zum Problem wird. Zu viele Junkies … Entweder erinnern sie sich nicht, oder sie erzählen dir, dass sie einen geheimen Befehl von Gott bekommen haben.«
    »Also, wenn man jemanden loswerden will, schubst man ihn vor die U-Bahn, und der Verdacht fällt auf einen Drogenabhängigen. Richtig?«
    Sawatzki setzte seine Brille wieder auf. »So einfach ist das auch nicht. Solche Leute benehmen sich zu auffällig. Bei den letzten Fällen konnte das Opfer noch rechtzeitig zur Seite springen, und die Leute haben den Junkie festgehalten.«
    Robert ließ nicht locker. »Aber in einem Gewühl von Menschen? Ein Profi würde das doch sicher unbemerkt schaffen.«
    Sawatzki ging nicht darauf ein. Er stand auf und steckte sein Notizbuch ein, in das er nichts hineingeschrieben hatte. Er reichte Robert eine Visitenkarte. »Okay. Sollte Ihnen noch etwas einfallen, rufen Sie mich an.« Er ging zur Tür. Kurz davor drehte er sich noch einmal um. »Und seien Sie das nächste Fall vorsichtig, wenn Sie mit der U-Bahn fahren.«
    »Ich werde mich bemühen.«
*
    Scherfs Gesicht hatte eine gefährlich blaurote Färbung angenommen. Er schnappte nach Luft und wechselte den Hörer vom linken zum rechten Ohr. Dann brüllte er weiter. »Was heißt hier, das kann passieren? Das darf einfach nicht passieren, verdammt noch mal! Wir wissen jetzt alles, was er auch weiß. Wir hätten ihn nicht mehr gebraucht. Alles wäre ganz plausibel gewesen. Sie haben doch selbst gesagt, dass hier genügend Irre rumlaufen, die so was tun. Jetzt hat er Lunte gerochen. Sonst würde er doch nicht so tun, als wäre es ein Unfall gewesen.«
    Eine kleine Pause ließ vermuten, dass sein Gesprächspartner versuchte, zu Wort zu kommen.
    Scherf schnappte erneut nach Luft. Seine Stimme wurde leiser. »Jetzt hören Sie mal zu, mein Lieber. Sie lösen sich jetzt in Luft auf. Das gilt auch für die anderen. Wir lassen ihn nach Haus fahren und behalten ihn im Auge. Und dann wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem wir ihn nicht mehr brauchen. Aber dann müssen Profis ran. Guten Tag.« Scherf knallte den Hörer auf.
*
    Es war schon fast acht Uhr abends, als Robert in einem neuen Anzug ins Adlon zurückkehrte. Der Verkäufer hatte ihn wegen seiner zerrissenen und verdreckten Kleidung zwar äußerst skeptisch angesehen, aber seine Amex-Platinum-Kreditkarte war überzeugend genug, dass der ungewöhnliche Kunde nicht einer war, der unter Brücken schlief.
    Vielleicht ist Eva schon wieder aus Hamburg zurück. Mit dem neuen Zug braucht man nur noch neunzig Minuten von Stadt zu Stadt, hat sie gesagt. Er schlenderte zur Rezeption. »Guten Abend! Können Sie bitte nachsehen, ob Frau Eva König schon wieder eingetroffen ist?«
    »Frau König …«, sagte der Mann am Tresen, »einen Moment bitte.« Er tippte ein wenig auf der Tastatur seines Terminals und lächelte in den Monitor. »Bedaure, aber einen Gast namens König gibt es zurzeit nicht bei uns.«
    »Hören Sie, das muss ein Irrtum sein. Frau König hat Zimmer 436.«
    Wieder starrte der Mann in seinen Monitor. »Bedaure abermals. Aber 436 wird seit einer Woche von zwei anderen Gästen bewohnt. Die heißen allerdings nicht König. Da müssen Sie sich verhört haben.«
    Robert zuckte mit den Schultern. »Ja, das wird wohl so sein. Danke.« Er drehte sich um und ging zum Fahrstuhl.
    Sein Handy lag auf dem Nachttisch. Daneben der

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