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Die Tote am Watt: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Die Tote am Watt: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Titel: Die Tote am Watt: Ein Sylt-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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Terrasse Strandkörbe standen. Dort hockten ein paar Gäste, die anscheinend der Meinung waren, dass Urlaub auf jeden Fall etwas mit der Zufuhr von Frischluft zu tun hatte, und wärmten sich am Tee oder am Grog ihre Hände.
    Herr Boschbach, der Leiter der Spielbank, wirkte nervös. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen helfen kann. Möchten Sie etwas trinken? Kaffee? Tee?«
    »Ja, gern.«
    Er wies zu der Tür, die in sein Büro führte, Erik und Sören folgten ihm. »Bitte, nehmen Sie Platz! Worum geht’s denn? Kann ich Ihnen was anbieten? Kaffee? Tee?«
    »Danke, gern.«
    Boschbach rückte seinen Schreibtischstuhl zurecht, schien aber nicht sicher zu sein, ob er sich wirklich setzen wollte. »Was soll ich Ihnen von den Menschen erzählen, die hier spielen? Aus unserer Besucherdatei geht nur das hervor, was Sie selbst natürlich längst wissen. Wenn Sie keinen Tee möchten, dann vielleicht eine Tasse Kaffee?«
    »Bitte, sehr gern.«
    Erik zog einen Zettel mit dem Namen und der Anschrift Wolf Andresens aus der Tasche. »Wir möchten wissen, ob dieser Mann in den letzten Tagen in Ihrer Spielbank war.«
    Boschbach griff nach dem Zettel und telefonierte kurz mit einer Mitarbeiterin. Wenig später brachte eine junge Dame einen Computerausdruck. Boschbach warf einen kurzen Blick darauf, dann reichte er ihn an Erik weiter. »Wolf Andresen war sowohl am Sonntag als auch am Montag bei uns. Kein Tee? Richtig, schwarzer Tee ist genauso ungesund wie Kaffee. Und Kräutertee haben wir leider nicht.«
    Erik sah auf. »Wolf Andresen gibt an, in Ihrer Bank fünfzigtausend Euro gewonnen zu haben. Können Sie uns dazu etwas sagen?«
    Boschbach fuhr herum. »Um Himmels willen, nein! Darüber kann ich Ihnen keine Auskunft geben. Wir halten die Besuche der Spieler fest, mehr nicht. Wie viele Jetons sie kaufen und wie viele sie später einlösen, registrieren wir nicht.«
    Erik nickte. »Könnte es sein, dass sich einer Ihrer Croupiers daran erinnert, ob Wolf Andresen am Sonntag oder am Montag viel Geld gewonnen hat? Ich könnte Ihnen Andresens Foto zukommen lassen. Vielleicht wird er von einem Ihrer Mitarbeiter wiedererkannt.«
    Der Spielbankchef hob die Schultern. »Sehr wahrscheinlich ist das nicht, aber versuchen können wir’s. Schicken Sie mir bitte das Foto. Ich lasse inzwischen feststellen, wer zur fraglichen Zeit Dienst hatte.«
    Erik erhob sich. »Danke für Ihre Hilfe. Und verzeihen Sie bitte unsere Unhöflichkeit.«
    Boschbach sah ihn verwirrt an. »Was meinen Sie?«
    »Dass wir Ihr Angebot, Tee oder Kaffee zu trinken, nicht angenommen haben.«
    »Das macht nichts. Man will ja niemandem etwas aufdrängen.« Herr Boschbach schüttelte den beiden Polizeibeamten die Hand. »Vielleicht hätte ich Ihnen Mineralwasser anbieten sollen?«
    Sören begann zu lachen, als sie die Eingangsstufen herunterschritten. »Jetzt hätte ich wirklich gern einen Kaffee.«
    Erik suchte in der Jackentasche nach seiner Pfeife. »Meine Schwiegermutter wird uns sicherlich gern einen Kaffee kochen.« Er streckte Sören den Autoschlüssel hin. »Sie fahren heute.«
    Als sein Assistent den Wagen startete, hatte Erik die Zeremonie des Pfeifeanzündens hinter sich gebracht. Nachdenklich paffte er vor sich hin, während sie die Norderstraße in Richtung Wenningstedt fuhren. »Es könnte also sein, dass Andresen in der Spielbank fünfzigtausend Euro gewonnen hat.«
    »Es könnte aber auch sein«, entgegnete Sören, »dass er nur deshalb die Spielbank besucht hat, um später behaupten zu können, er hätte fünfzigtausend Euro gewonnen.« Er öffnete das Fenster der Fahrertür einen Spalt und warf seinem Chef einen missbilligenden Blick zu. »Sie rauchen sonst nie im Auto.«
    Erik reagierte nicht auf Sörens Vorwurf. »Ich werde Dr. Hillmot gleich noch einmal anrufen, um ihm ein bisschen Dampf zu machen. Wir brauchen unbedingt das Ergebnis der DNA -Analyse, sonst haben wir gegen Andresen nichts in der Hand.«
    »Hoffentlich gesteht er uns nicht eine Affäre mit der Kern. Dann nützt das Ergebnis der DNA -Analyse wenig.«
    »Das wäre völlig unglaubwürdig. Schließlich hat er uns erklärt, dass er Christa Kern nicht leiden konnte. Dass er sogar von ihr gekränkt und herabgesetzt wurde.« Sören nahm den Fuß vom Gas und rollte nach Wenningstedt hinein. »Warum hat er sie nicht einfach umgebracht und das Geld genommen? Warum erst noch diese besonders perfide Form der Vergewaltigung?«
    »Weil er sie hasste«, gab Erik zurück und öffnete nun auch das Fenster der

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