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Die Tote am Watt: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Die Tote am Watt: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Titel: Die Tote am Watt: Ein Sylt-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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ihn schnell wieder ab. »Es sieht alles danach aus, als wäre derselbe Täter wie bei Christa Kern am Werk gewesen. Und du weißt doch, dass der DNA -Test Andresen entlastet hat.«
    »Dieser dumme DNA -Test«, schimpfte Mamma Carlotta. »Die Krimis von Miss Marple und Sherlock Holmes waren viel spannender. Die hatten nicht so einen DNA -Test, der alles erklärte. Die mussten noch richtig nachdenken!«
    Erik fühlte sich angegriffen. Gekränkt trank er sein Glas leer und machte Anstalten, sich zu erheben. »Ein DNA -Test ersetzt keineswegs die kriminalistische Arbeit«, erklärte er steif.
    Mamma Carlotta merkte nicht, dass sie dem Hauptkommissar zu nahe getreten war. »Wirst du auch diesmal einen DNA -Test machen lassen?«, fragte sie. »Gibt es überhaupt wieder … na, du weißt schon … gibt es wieder etwas, was sich testen lässt?«
    »Was meinst du?«, fragte Erik und genoss den Gegenschlag. Wer ihm unterstellte, er müsse für die Lösung eines Falles nicht mehr richtig nachdenken, dem geschah es ganz recht, wenn er gezwungen wurde, das Wort Sperma auszusprechen.
    Aber Eriks Rache lief ins Leere. Mamma Carlotta stellte fest, dass man dafür erst Dr. Hillmots Arbeit abwarten musste. »Er wird was finden – oder auch nicht. Und wenn er etwas findet, wird das überhaupt nichts bedeuten. Selbst wenn diesmal der Test positiv ausfallen sollte! Schließlich war Wolf Andresen der Ehemann der Toten. Dann beweist der DNA -Test lediglich, dass die Ehe der Andresens besser war, als man dachte.«
    Erik lächelte und nickte. Dass es mittlerweile einen anderen Verdächtigen gab, brauchte seine Schwiegermutter nicht zu wissen. »Ich gehe jetzt schlafen«, teilte er ihr mit und sah zu, wie sie die Biergläser in die Küche trug. Auf der Glasplatte waren feuchte Ringe zurückgeblieben. Stirnrunzelnd betrachtete Erik das Durcheinander in seinem Bücherregal. Nachdem Lucia bei ihm eingezogen war, hatte er es irgendwann aufgegeben, seine Bücher alphabetisch zu ordnen, damit sie schnell zu finden waren. Was mochte Andresen bewegen, seine Bücher nach der Größe zu ordnen? Waren es wirklich Zwangshandlungen, so wie Sören glaubte? Konnte Andresen nicht anders, als immer wieder diese Ordnung herbeizuführen? Litt er, wenn seine Ordnung angetastet wurde?
    Erik konnte den Gedanken nicht zu Ende denken, denn er stellte fest, dass seine geliebten grünen Kissen mal wieder durcheinander geraten waren. Die Kinder wussten, dass er es liebte, wenn zwei in jeder Sofaecke lehnten, jeweils ein hellgrünes und ein dunkelgrünes. Lucia hatte für diese Ordnung keinen Sinn gehabt, genau wie seine Schwiegermutter. Jetzt lagen zwei Kissen völlig zerdrückt in einem Sessel, das dritte lag auf der Erde, das vierte auf der Fensterbank. Erik nahm sie, schüttelte sie auf und stellte sie sorgfältig in den Sofaecken auf. Zufrieden betrachtete er sein Werk. Er fand, dass jedes Wohnzimmer anheimelnd wirkte, wenn die Kissen einen schönen Platz hatten und nicht zerdrückt waren.
    »Gute Nacht!«, rief er der offenen Küchentür zu, während er die Treppe in die erste Etage hinaufstieg.
    »Buona notte«, schallte es zurück.
    Oben angekommen, spürte Erik das schlechte Gewissen. Seine Schwiegermutter hatte noch nicht viel erlebt, seit sie auf der Insel war. Hoffentlich gelang es ihm, die beiden Mordfälle bald zu lösen, damit er mit Mamma Carlotta noch ein paar schöne Ausflüge machen konnte. Sie sollte doch etwas sehen von seiner Heimat, von der Insel, auf der ihre Tochter glücklich gewesen war.
    Er machte kehrt und stieg die Treppe wieder hinab. Aber ehe er Mamma Carlotta eine Wanderung durch die Vogelkoje und eine Schiffsfahrt nach Dänemark offerieren konnte, fragte sie: »Hat Andresen diesmal auch ein Alibi?«
    Erik nickte. »Es scheint so, allerdings haben wir es noch nicht überprüft. Er behauptet, er sei zur Tatzeit auf der Suche nach seiner neuen Aushilfe gewesen.« Er stockte und schlug sich vor die Stirn. »Jetzt hätte ich es beinahe schon wieder vergessen! Es gibt da jemanden, der neuerdings bei Fisch-Andresen arbeitet. Eine Italienerin, die genauso köstliche Vorspeisen macht wie du. Du solltest dich mit dieser Anna Rocchi bekannt machen, dann hast du Gesellschaft. Geh doch einfach mal in den Laden und sieh sie dir an. Morgen Vormittag wird sie dort erwartet.«
    Mamma Carlotta hatte ihm, während er sprach, den Rücken zugekehrt und sich mit sinnlosen Arbeiten beschäftigt. Das war Erik jedoch nicht aufgefallen, der sowieso der Meinung

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