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Die Tote am Watt: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Die Tote am Watt: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Titel: Die Tote am Watt: Ein Sylt-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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Sprotten wieder Flosse an Flosse zu legen.
    In Björn Mende schien Übelkeit aufzusteigen. Ohne ein Wort verschwand er in dem Raum hinter der Theke, kurz darauf hörte man eine Tür klappen und einen Schlüssel, der sich im Schloss drehte.
    Erik wandte sich wieder an Andresen. »Schicken Sie den jungen Mann bitte zu uns, wenn er sich gefasst hat. Wir haben ein paar Fragen an ihn.« Er machte einen Schritt auf den Perlenschnurvorhang zu. »Wir möchten uns ein wenig umsehen.« Er zerteilte den Vorhang und trat in das Zimmer, das noch vor wenigen Tagen drückend eng und wie von Gewitterschwere erfüllt gewesen war. Jetzt schien es größer geworden zu sein, und es war merklich kühler im Raum.
    »Ich habe die Heizung abgestellt«, erklärte Andresen. »Die brauchen wir ja zurzeit nicht.«
    Erik sah sich um. »Wo können wir anfangen? Wo bewahrte Ihre Frau Briefe auf, Tagebücher, Rechnungen …?«
    Andresen wandte sich um und öffnete den Perlenschnurvorhang wieder. Er nickte zu dem Raum hinter der Theke. »Von dort geht die Treppe hoch in die erste Etage. Da ist Ullas Zimmer.«
    Erik und Sören folgten ihm in die Fischküche, wo auf einer langen Anrichte alles bereitlag, was im Lauf des Tages verarbeitet werden sollte: Knoblauch, Tomaten, Basilikum, Zwiebeln, Fenchel, Zucchini, Auberginen … So hatte es auch in der Küche am Süder Wung ausgesehen, als Mamma Carlotta für die Antipasti eingekauft hatte, die sie einlegen wollte. Italienerinnen waren anscheinend alle gleich, wenn es um ihre Vorspeisen ging. Die Rezepte unterschieden sich nur geringfügig.
    Erik stockte, als ein Stöhnen aus dem Toilettenraum drang. Er warf Sören einen Blick zu und dachte an das, was Gaby Woicke ihnen erzählt hatte.
    »Vielleicht sollten wir doch noch mal Dr. Baron anrufen«, raunte er seinem Assistenten zu, während sie hinter Andresen die Treppe hochstiegen.
    Dieser blieb auf dem kleinen Flur stehen, sodass Erik und Sören auf den oberen Stufen verharren mussten. Erik fühlte sich unwohl, während er zu Andresen aufsah, aber es blieb ihm keine Wahl. Noch weniger, als zu ihm aufzusehen, wollte er sich eng an seine Seite drücken.
    Wolf Andresen stand vor einer Tür, die nur angelehnt war. »Das ist … das war ihr Schlafzimmer. Allerdings benutzte sie es nur selten. In letzter Zeit schlief sie meist unten auf dem Sofa, Saskias Bett neben sich. Die Zimmer hier oben sind sehr klein. Saskias Bett hätte nicht in Ullas Schlafzimmer gepasst, und umgekehrt war es genauso.«
    Erik warf einen Blick in jedes Zimmer. Ins Wohnzimmer, das er schon kannte und das keine Spuren des vergangenen Abends mehr trug, ins Kinderzimmer, das mit dem Bett und einem Schrank voller Spielsachen kaum noch Platz zum Spielen ließ, und in Ullas Zimmer, das aussah, als wäre es mal ein Speicherraum gewesen und notdürftig mit einer hölzernen Decken- und Wandverkleidung zu einem Schlafzimmer umfunktioniert worden. Daneben gab es das einzige geräumige Zimmer dieser Wohnung. Andresens Schlafzimmer, das sicherlich mal ein Eheschlafzimmer gewesen war, bevor Ulla es vorgezogen hatte, sich ein eigenes Reich in einem Bodenraum zu schaffen.
    Ullas Bett war ordentlich gemacht, das Zimmer aufgeräumt, alles war an seinem Platz, nichts deutete darauf hin, dass sich noch am Tag zuvor eine Frau hier aufgehalten hatte. Anscheinend war Ullas Leben in den letzten Wochen tatsächlich Tropfen für Tropfen in den Raum neben dem Fischladen gesickert. Erik nahm sich vor, sich auch dort umzusehen, wenn sie mit diesem Raum fertig waren.
    Er war froh, dass Andresen sich zurückzog. Als Eriks Handy klingelte, hörte er Andresens Schritte noch auf der Treppe, aber als er es aus seiner Jackentasche fingerte, endeten die Schritte, sie entfernten sich nicht. Anscheinend war Andresen auf einer der unteren Treppenstufen stehen geblieben, um das Telefongespräch zu belauschen. Erik beschränkte sich daher im Wesentlichen aufs Zuhören.
    »Die Frau muss von dem Angriff überrascht worden sein«, berichtete Dr. Hillmot. »Genau wie Christa Kern. Abwehrspuren gibt es keine. Sie hat den Täter anscheinend gekannt. Überlegen Sie mal, Wolf: Wenn ein Fremder plötzlich die Autotür öffnet, fährt man doch herum, starrt diesen Fremden an, fragt ihn, was er will … Verstehen Sie? Ulla Andresen lehnte jedoch im Sitz, das Gesicht der Windschutzscheibe zugewandt.«
    »Was schließen Sie daraus?«, fragte Erik.
    »Möglich, dass sie sich zunächst umgesehen hat, als die Tür geöffnet wurde. Aber dann

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