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Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman

Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman

Titel: Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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sorgfältig und nahezu wissenschaftlich Buch geführt. Adresse, Beruf, Gewohnheiten und eine detaillierte Darstellung der Verwandtschaftsbeziehungen. In erster Linie zu einem Asko Ekstedt, aber die Stammbäume gehen auch weit zurück, und zwar bis ins …«, sie hörte Papier rascheln, »siebzehnte Jahrhundert. Das ist mal eine gründliche Recherche. Außerdem gibt es hier genügend Arzneimittel, um einen Elefanten einzuschläfern, der Typ ist anscheinend Arzt. Und in einem Anatomiebuch waren der Aufbau des Schädels und eine Vergrößerung der Nase markiert. Es wird eine Weile dauern, alles durchzugehen, aber eben habe ich eine Karte von Marstrand gefunden. Auch auf ihr finden sich Markierungen. Da niemand Kristian Wester erreichen konnte, dachte ich …«
    »Was sind das für Markierungen?«, fragte Karin und suchte selbst eine Karte von Marstrand. Sie musste schnell einsehen, dass sie keine besaß. »Eine Karte vonMarstrand?«, sagte sie zu Johan, der ihr zunächst Eskil Olàns Buch über die Geschichte der Insel reichte, dann aber eine Broschüre für Touristen fand. Auf der Rückseite war eine Karte abgebildet, auf der sowohl Koön als auch Marstrandsön zu sehen waren.
    »So, jetzt bin ich dabei«, sprach Karin in den Hörer. Mit der winddichten Mütze auf dem Kopf und eingewickelt in ihre Bettdecke saß sie in der Luke. Hier war der Empfang am besten, und sie hatte die Karte auf dem Navigationstisch im Blick. Auch das klare Denken schien ihr in der kühlen Luft leichter zu fallen.
    »Rosenlund«, sagte Anders.
    »Rosenlund«, wiederholte Karin. »Okay, dort haben wir die letzte Leiche gefunden. Die Frau mit den Kerzen rings um sie herum.« Johan hatte unaufgefordert zu Stift und Papier gegriffen und schrieb nun »Rosenlund« ganz oben auf eine neue Seite. Dankbar lächelte sie ihn an. »Okay, Anders. Was noch?«
    »Ich habe hier einen Ort … Es steht kein Name da, aber die Stelle liegt zwischen der Festung und dem Lotsenausguck … auf dem höchsten Punkt von Marstrandsön.«
    »Der Opferhain, der Opferstein«, sagte Karin. »Die mittelalterlich gekleidete Frau. Du, Anders, sind es viele Markierungen?«
    »Noch vier Stück. Das Haus an der Kreuzung von Hospitalsgatan und Kyrkogatan.«
    »Der Garten von Frau Wilson«, bestätigte Karin.
    »Brattön Schrägstrich Blocksberg.«
    »Der Blocksberg. Da fahren unsere Leute gerade hin, weil …« Sie hielt inne. Das spielte jetzt keine Rolle, es war wichtiger, dass sie schnell erfuhr, wo sich die anderen Markierungen befanden. »Okay, Anders, sprich weiter.«
    »Långgatan. Ein Eckhaus. Es hat keine Hausnummer, scheint aber am Marktplatz zu liegen. Sagt dir das etwas?«
    »Das muss das Rathaus sein«, sagte Karin zu Johan. Davor stand die alte Silberpappel, und auf einer Karte konnte man leicht den Eindruck gewinnen, dort sei ein Marktplatz. Johan schrieb »Rathaus« auf den Notizblock.
    »Die letzte Markierung ist bei Gustavsborg«, sagte Anders.
    »Gustavsborg? Wo liegt das?« Karin blickte zu Johan, der auf die Karte zeigte. »Da«, sagte er. Karin beugte sich nach vorn. Dort stand in winziger Schrift »Schlossruine Gustavsborg«, aber das Wort, das wirklich ihre Aufmerksamkeit erregte, war in das blaue Wasser daneben gedruckt: »Richtbucht«.
     
    Als Folke und Robban mit der freiwilligen Feuerwehr aus Marstrand eintrafen, hatten die Feuerwehrleute aus Kode das Feuer bereits gelöscht und packten gerade ihre Sachen zusammen. Der Aufstieg war nicht leicht gewesen, weil sich bereits die Dunkelheit über die bewaldete Insel gesenkt und dessen steile Hänge noch heimtückischer gemacht hatte.
    Irgendjemand hatte sich die Mühe gemacht, auf dem höchsten Punkt der Insel einen Scheiterhaufen zu errichten. Die Feuerwehrleute hatten den Kopf geschüttelt.
    »Ein Sechzehnjähriger aus Tjuvkil hat mal fünfhundert Kronen dafür bekommen, dass er zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Feuer gelegt hatte. Er behauptete, ein älterer Mann hätte ihn darum gebeten. Er wollte angeblich einem befreundeten Feuerwehrmann, der an diesem Tag Geburtstag hatte, einen Streich spielen. Wenn der Boden trocken gewesen wäre, hätten wir ein echtes Problem gehabt.«
    Robban glaubte nicht an einen Geburtstagsstreich. Auch ohne Gepäck war der Anstieg zum höchsten Punkt der Insel beschwerlich gewesen. Der Haufen schwelte noch immer.
    »Scheiße«, sagte Robban. »Da stimmt was nicht.«
    Folke umrundete die Feuerstelle und betrachtete die verkohlten Reste des riesigen Feuers.
    »Gibt es hier

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