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Die Tote im Keller - Roman

Die Tote im Keller - Roman

Titel: Die Tote im Keller - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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aussah, meinte aber, sie sei schon älter gewesen. Also kein Kind oder Teenager. Der Mann hatte dunkles, sehr kurz geschnittenes Haar, möglicherweise schon etwas gelichtet, und trug eine Brille. Er soll sich gestikulierend
mit der Frau unterhalten haben. Der Zeuge hatte den Eindruck, dass sie gestritten haben. Bei dem Auto handelte es sich um einen dunklen Volvo S80, wahrscheinlich dunkelblau oder schwarz.«
    Der Kommissar verstummte, runzelte die Stirn und dachte nach.
    »Wir haben die Suchmeldung an die Presse gegeben. Möglicherweise haben die beiden Leute in dem Auto ja was gesehen«, meinte er schließlich.
    Eine Stunde, bevor die Burschen in dem gestohlenen BMW mit der kaputten Windschutzscheibe die Straße hinaufgerast waren, war also der dunkelfarbene Volvo mit überhöhter Geschwindigkeit dieselbe Straße entlanggefahren. Weder der Fahrer noch seine Beifahrerin hatten sich bei der Polizei gemeldet, obwohl alle, die sich im betreffenden Zeitraum in der Gegend befunden hatten, dazu aufgefordert worden waren. Der relevante Zeitraum hatte in der Zeitung gestanden. Wahrscheinlich hatte das Paar in dem Volvo nichts mit dem Mord zu tun, aber es war trotzdem seltsam, dass sie sich nicht mit der Polizei in Verbindung gesetzt hatten. Hatten sie etwas zu verbergen? Waren sie vielleicht sogar in den Mord an dem Mädchen verwickelt? Irene zog verschiedene Möglichkeiten in Betracht, kam jedoch zu keinem Ergebnis.
    Fredrik Stridh hob die Hand.
    »Ich habe einen Tipp bekommen, wer unsere alte Leiche oben bei Brudaremossen sein könnte«, sagte er mit triumphierender Stimme.
    »Und zwar?«, fragte Andersson kurz angebunden.
    »Ich bin die Vermisstenmeldungen durchgegangen. Alle Männer über sechzig, die in der Göteborger Gegend im letzten Jahr verschwunden sind. Die meisten sind wieder aufgetaucht, aber drei werden immer noch vermisst. Einer scheidet sofort aus, da ihm drei Finger der linken Hand fehlen. Unsere Leiche hat aber noch alle Finger. Ein weiterer scheidet ebenfalls aus, weil er auf Mallorca verschwand. Bleibt also nur einer übrig.«

    Er schaute auf den Block, den er vor sich liegen hatte, und begann vorzulesen:
    »Ingvar Olsson, 71 Jahre alt, wurde im Dezember von seinem Vermieter vermisst gemeldet. Er hatte Ende August zuletzt seine Miete bezahlt, müsste also irgendwann im September verschwunden sein. Er war früher einmal zur See gefahren und wohnte in einer Einzimmerwohnung in Kortedala, die er von seinem Bruder nach dessen Tod übernommen hatte. Dieser Bruder hatte keine anderen Erben, Olsson war also Alleinerbe. Der Bruder besaß nicht nur diese Wohnung, sondern auch einen Schrebergarten mit Haus, den er von seinen Eltern übernommen hatte. Ratet mal, wo dieser Schrebergarten liegt?«
    »Klarer Fall. In der Schrebergartensiedlung Delsjö«, antwortete Birgitta rasch.
    »Genau! Als Kinder verbrachten die Olssons dort immer ihre Sommerferien. Ingvar muss die Gegend wie seine Westentasche gekannt haben!«
    »Besaß er den Schrebergarten mit dem Haus noch?«, warf Birgitta ein.
    »Nein. Er hat es vor einigen Jahren verkauft. Wahrscheinlich bekommen alte Seeleute keinen goldenen Händedruck, wenn sie für immer von Bord gehen. Außerdem trank er. Er verbrachte im Laufe der Jahre ab und zu eine Nacht in der Ausnüchterungszelle. Und…«
    Fredrik legte eine Kunstpause ein, um die Spannung seiner Kollegen zu erhöhen.
    »… als wir die Leiche abtransportierten, fanden wir einen Rucksack, an den gelehnt er gesessen hatte. In einer Plastiktüte befand sich etwas verfaultes Obst und in einer Plastikdose ein paar schimmelige Butterbrote. Neben ihm auf der Erde lag eine fast leere Flasche Schnaps, Brännvin Special, und eine leere Dose, in der vermutlich Schlaftabletten gewesen waren. Wie hießen die noch gleich?«
    Er unterbrach sich und begann in seinen Papieren zu blättern.

    »Mogadon. Die Dose war leer. Wir wissen also nicht, wie viele er geschluckt hat.«
    »Selbstmord«, stellte Andersson fest.
    »Es deutet alles darauf hin. Aber wir sollten die Obduktion abwarten, bevor wir die Ermittlungen einstellen.«
    »Gut. Dann warten wir also ab. Du kannst Irene und Birgitta dabei helfen, diese JC-Läden anzurufen. Falls ihr im Laufe des Tages kein Glück habt, können wir uns mit der Geschäftszentrale in Verbindung setzen und sie auffordern, eine Mail an sämtliche Filialen zu schicken. Es könnte schließlich sein, dass die Person, die dem Mädchen die Jeans verkauft hat, heute ihren freien Tag hat. Jonny und

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