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Die Tote im Keller - Roman

Die Tote im Keller - Roman

Titel: Die Tote im Keller - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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schnell wie möglich nach Hause zu kommen. Es könnte aber noch ein gutes Stück bis dorthin gewesen sein. Deswegen hat er sich auch diese Erfrierungen zugezogen. Das würde auch erklären, warum wir nur die Ersatzschlüssel finden konnten, die in seiner Wohnung lagen. Niklas und Billy haben die Autoschlüssel und das Auto behalten.«
    Irene starrte Hannu erstaunt an. Wahrscheinlich war das die längste Ausführung, die sie je von ihm gehört hatte. Die Theorie jedenfalls klang sehr wahrscheinlich.
    »Das ist eine fantastische Hypothese! Und jetzt willst du, dass ich herausfinde, ob Stefan etwas über die mögliche Homosexualität Torleifs weiß«, sagte sie.
    »Ja.«
    »Ich rufe ihn sofort an.«
    Sie ging unverzüglich in ihr Büro. Hannus Vermutung war wirklich einleuchtend. Aber die Frage, wer Torleif angefahren haben könnte, war immer noch offen.
     
    Irene erreichte Stefan Sandberg auf seinem Handy. Er sagte ihr, dass er am Nachmittag nach Umeå zurückkehren werde. Das meiste sei geregelt und er würde erst wieder zur Beerdigung nach Göteborg kommen. Dass der gestohlene Wagen aufgetaucht war, schien ihn nicht weiter zu interessieren.
    »Bei Olofstorp? Bedeutet das, dass sich die Diebe dort befinden? «, fragte er.
    »Nicht unbedingt. Der Tank war leer. Sie könnten mit einem anderen Fahrzeug weitergefahren sein. Allerdings wurde in der Gegend keines gestohlen«, sagte Irene.
    Sie dachte fieberhaft darüber nach, wie sie die Frage nach den sexuellen Neigungen von Torleif Sandberg formulieren sollte. Schließlich war das kein sonderlich naheliegendes Gesprächsthema. Dann kam sie zu dem Schluss, dass es das Beste sei, das Thema ohne weitere Umschweife anzusprechen. Schließlich war Stefan Sandberg Arzt.

    »Es gibt da etwas, was wir uns nicht erklären können. Die Spurensicherung hat Fingerabdrücke der beiden Autodiebe in unserem Register entdeckt. Wir wissen, wer sie sind.«
    »Na, ausgezeichnet! Und wo liegt das Problem?«
    »Das Problem ist die Verbindung zwischen Torleif und den beiden Männern. Wir konnten uns keinen Reim darauf machen. Deswegen würde ich Ihnen gerne eine etwas heikle Frage stellen. «
    Sie überlegte, wie sie diese Frage am besten formulieren sollte.
    »Was meinen Sie mit heikel?«
    Ein gewisses Misstrauen schwang in Stefan Sandbergs Stimme mit.
    »Einer der jungen Männer ist homosexuell. Wissen Sie, ob das auch bei Torleif der Fall war?«, fragte sie unverblümt.
    Stefan schwieg so lange, dass Irene bereits befürchtete, er würde die Frage gar nicht beantworten. Sie war erleichtert, als sie wieder seine Stimme im Hörer vernahm.
    »Ich versuche nachzudenken … Mama hat nie etwas gesagt, was darauf hingedeutet hätte. Falls er homosexuell war, hat er das vermutlich vor ihr verheimlicht. Oder er hat diese Seite erst nach der Scheidung ausgelebt.«
    Irene konnte sich nicht helfen: Sie war enttäuscht.
    »Das Problem ist vermutlich, dass ich Torleif nicht so gut kannte. Ich kann mich fast gar nicht an meine ersten vier Lebensjahre mit Mama und ihm hier in Göteborg erinnern. Muss Torleif denn irgendein Verhältnis zu den Autodieben gehabt haben?«
    »Sie hatten die Autoschlüssel«, informierte ihn Irene.
    »Die könnten sie sich natürlich irgendwie beschafft haben. Aber merkwürdig ist das schon. Aber ich bin auch auf eine Ungereimtheit gestoßen«, sagte Stefan.
    »Das klingt interessant«, sagte Irene.
    »Ja, ich habe heute Nachmittag Torleifs Kundenberater von der Bank getroffen. Da ist nach einem Todesfall einiges zu regeln. Ich stellte fest, dass Torleif nur 80 000 Kronen auf dem Konto hatte. Das war alles.«

    »Das ist doch gar nicht so übel.«
    Irene dachte an ihr eigenes Konto. Sie hätte gejubelt, wenn Torleifs Geld auf ihrem Konto läge.
    »Nein, das ist schon eine stattliche Summe, aber Torleif hatte immer so … vorsichtig gelebt. Er müsste viel mehr auf der hohen Kante gehabt haben. Und der Bankangestellte sagte mir schließlich auch, wo das Geld geblieben ist. Er zeigte mir alle Papiere. Torleif hatte sich gerade ein Haus in Thailand gekauft! «
    »Thailand?«, wiederholte Irene verblüfft.
    »Ja. Ein großes Haus für 800 000 Kronen. Offenbar ein richtig luxuriöser Kasten, der in Schweden ein Vielfaches kosten würde, mit Pool und allem Drum und Dran.«
    »Wussten Sie, dass er vorhatte, nach Thailand zu ziehen?«
    »Nein. Aber ich wusste, dass er dort gewesen war. Das hat er mir erzählt, als ich ihn dieses letzte Mal vor fast drei Jahren traf. Da sagte er zu mir,

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