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Die Tote im Keller - Roman

Die Tote im Keller - Roman

Titel: Die Tote im Keller - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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dachte sie. Aber es half nichts.
    Da klingelte das Telefon erneut. Sie riss den Hörer von der Gabel und meldete sich.
    »Hallo, Süße! Ich hoffe, du hast dich genauso nach mir gesehnt wie ich mich nach dir«, ließ sich Kristers weiche Stimme aus dem Hörer vernehmen.
    »Doch … ja«, war alles, was Irene über die Lippen brachte.
    Zu ihrem eigenen Entsetzen begann sie zu weinen. Wenig später schluchzte sie heftig. Alles, was sie am Wochenende erlebt hatte, holte sie ein, und sie konnte nicht aufhören zu weinen. Krister versuchte sie zu trösten, sie musste aber trotzdem den Hörer beiseitelegen. Schluchzend ging sie in die Küche und riss ein großes Stück Küchenkrepp ab. Sie putzte sich die Nase und trocknete sich die Augen.
    Etwas ruhiger ging sie zurück zum Telefon. Es wurde das längste Telefonat ihrer zweiundzwanzig gemeinsamen Jahre. Irene sprach unablässig und erzählte ihm alles, was sie in den vergangenen zwei Tagen erlebt hatte. Als sie schließlich Atem holen musste, fragte Krister nachdenklich, ob das wirklich alles wahr sei und nicht der Inhalt eines amerikanischen Gangsterfilms, den sie im Flugzeug gezeigt hätten. Das war zwar als Scherz gemeint, aber Irene wäre fast wieder in Tränen ausgebrochen.
    Anschließend fühlte sie sich vollkommen erschöpft, aber auch bedeutend ruhiger. Todmüde fiel sie kurz vor Mitternacht ins Bett und erwachte erst, als der Wecker klingelte.

H allo! Du siehst ja richtig angebrannt aus!«, begrüßte sie Jonny grinsend.
    Irene hatte nicht den Nerv, etwas zu entgegnen, sondern sah ihn nur finster an.
    »Aber hallo! Da geben dir die Steuerzahler eine Reise in die Sonne aus, und du kommst mit einem langen Gesicht nach Hause!«
    Irene blieb vor ihm stehen. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, zog sie sich aus. Erst legte sie ihre Jacke ab und zog den dünnen Rollkragenpullover aus. Schließlich stand sie in Unterhemd und BH vor ihm. Sie deutete auf den weißen Verband, der sich stark von dem Sonnenbrand auf ihren Schultern absetzte.
    »Das ist eine Schussverletzung von einer Smith & Wesson 357 Magnum. Ich hatte noch mal Glück und habe überlebt, was außer mir nur einer weiteren Person gelang, die allerdings schwer verletzt wurde. Die anderen vier, die sich mit uns zusammen im selben Zimmer befanden, sind tot. Außerdem haben die Spanier die ganze Reise bezahlt, von der schwedischen Polizei kommt keine Öre und von den schwedischen Steuerzahlern auch nicht.«
    Um die Wahrheit zu sagen, erinnerte sie sich nicht an die Marke und das Kaliber des Revolvers, aber Magnum klang immer gut. Sie hatte auch nicht die Absicht, Jonny darüber zu informieren, dass sie von einem Querschläger getroffen worden war. Verärgert bemerkte sie, dass ihr bei diesen dramatischen
Worten die Stimme gezittert hatte. Jonny war das aber nicht weiter aufgefallen. Mit fasziniertem Widerwillen betrachtete er ihren Verband. Als Irene bemerkte, dass sich sein Interesse auf ihren Ausschnitt verlagerte, zog sie ihren Rollkragenpullover wieder an. Jedenfalls hatte ihm ihre unerwartete Vorstellung für eine Weile das Maul gestopft.
    Sie drehte sich um, um zum Kaffeeautomaten zu gehen, und sah sich ihrem Chef gegenüber.
    »Was treibt ihr da eigentlich?«, fragte der Kommissar mit echtem Erstaunen.
    »Irene wollte nur ihre wunderbare Sonnenbräune aus Teneriffa vorführen. Sie hat oben ohne gesonnt«, erwiderte Jonny, ehe Irene noch etwas sagen konnte.
    Er hatte sich erstaunlich schnell gefangen.
    »Ich habe ihm meine Schussverletzung gezeigt«, meinte Irene gespielt gleichgültig und ging um den Kommissar herum, bevor er sich ihr in den Weg stellen konnte.
    Hinter sich hörte sie Anderssons verwirrtes Kläffen:
    »Oben ohne? Schussverletzung? Was ist hier eigentlich los?«
    »Geht schon mal ins Konferenzzimmer, dann komme ich gleich und erzähle euch alles«, erwiderte Irene, ohne sich umzudrehen.
     
    Irene war vorausschauend genug gewesen, die Zeitung mit der riesigen Schlagzeile »Massacre!« mitzubringen. Sie nahm diese als Ausgangspunkt für ihren Vortrag über die hochdramatischen Ereignisse des Wochenendes. Ohne ein einziges Mal unterbrochen zu werden, sprach sie über eine Stunde lang.
    Sie schloss mit den Worten:
    »So viel war mir jedoch klar, dass es bei dem Bandenkrieg auf der Insel um sehr viel mehr geht als nur um den missglückten Transport der Mädchen von Schweden nach Teneriffa. Zwei Mädchen lassen sich jederzeit ersetzen. Aber mit Menschenhandel werden Unsummen verdient. Ein

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