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Die Tote im Keller - Roman

Die Tote im Keller - Roman

Titel: Die Tote im Keller - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Informant erzählte mir, dass es auch um Drogen geht. Was nicht verwundert. Drogen
sind heute schließlich das Fundament allen organisierten Verbrechens. «
    Andersson sah Irene nachdenklich an. Schließlich meinte er:
    »Aha. Also haben wir dich auf Anfrage der Spanier dorthin geschickt, und während deines Aufenthalts ist die Mortalität bei diesem Fall um hundert Prozent gestiegen. Statt vier haben sie jetzt acht Leichen am Hals. Das war wohl nicht ganz, was sie sich vorgestellt hatten.«
    Er hatte seine Stirn in Sorgenfalten gelegt.
    »Ich frage mich, was sie eigentlich von uns wollten? Und konnten wir überhaupt etwas von Bedeutung für unseren Fall in Erfahrung bringen?«, fuhr er fort.
    Irene war gekränkt, weil es aus dem Mund ihres Chefs so klang, als wäre es ihre Schuld, dass weitere vier Menschen erschossen worden waren. Sie beschloss jedoch, seine sarkastische Zusammenfassung der Ereignisse zu ignorieren. Scheinbar gelassen beantwortete sie seine Frage:
    »Sie haben jetzt den Beweis dafür, dass Sergej Petrov nicht einfach mit Tanja verschwunden ist. Es war für die Bande von Jesus Gomez von Interesse, beweisen zu können, dass Petrov sie nicht ermordet hat. Nicht zuletzt für einen unserer geschätzten Kollegen von der Policía Nacional war es unerhört wichtig, den Beweis führen zu können, dass der Gomez-Bande der Tod von Tanja nicht anzulasten ist. Es geht dabei nicht um das Wohlergehen des Mädchens, sondern darum, dass sie sehr viel Geld wert war. Sie sollte sozusagen der Ratenzahlung der Schulden dienen, die Gomez bei Saar hatte. Lembit Saar kennt keine Skrupel, was die Ausbeutung dieser Mädchen angeht. Er war einfach sauer, dass Tanja verschwunden war. Das ganze Geld, das sie in einem Hinterzimmer des Sexclubs hätte verdienen können, wäre direkt in Lembit Saars Tasche geflossen. Um dieses Geld hat man ihn betrogen.«
    »Und was nützt dieses Wissen für unseren Fall?«, fragte der Kommissar ungeduldig.
    »Wir wissen, dass Tanja und Leili nach Teneriffa gebracht
werden sollten. Wir wissen auch, wo sie dort weggesperrt werden sollten. Wir wissen, dass beide keine eigenen Pässe besaßen. Beide sollten von Sergej Petrov aus Schweden geschleust werden. Die kleine Russin wurde am späten Dienstagabend tot aufgefunden. Durch die schwedischen Medien wurde der Tod des Mädchens erst am Mittwoch bekannt. Interessant ist, dass Petrov Teneriffa Donnerstagfrüh als Andres Tamm verließ. Es sieht so aus, als hätten die Menschenschmuggler nicht gewusst, dass sich Tanja nicht mehr in Beckers Gesellschaft befand. Es ist auch fraglich, ob Heinz Becker und Sergej Petrov am Freitag wussten, dass Tanja tot war. Sie konnten beide weder schwedische Zeitungen lesen noch die Nachrichten im Radio verstehen. Und ausländische Zeitungen dürften kaum darüber berichtet haben.«
    »Wie wollte Petrov die Mädchen nach Teneriffa zurückschaffen? «, fragte Andersson.
    »Er hatte für den folgenden Tag einen späten Flug von Kopenhagen nach Teneriffa gebucht zusammen mit Anne und Leili Tamm. Wir können davon ausgehen, dass er die gefälschten Pässe, seinen eigenen und die der Mädchen, von Teneriffa mitgebracht hatte. Die Pässe von Andres und Leili Tamm haben wir gefunden, aber nicht den von Anne. Mit größter Wahrscheinlichkeit ist ›Anne‹ unsere kleine Russin Tanja«, sagte Irene.
    »Und auch das ist nicht ihr richtiger Name.« Andersson seufzte.
    »Nein. Und Leili dürfte wohl auch kaum Leili heißen. Hat sie ihr Bewusstsein schon wiedererlangt?«
    Mit dieser Frage wandte sich Irene an Tommy, dieser schüttelte den Kopf.
    »Ich habe wie verabredet im Krankenhaus angerufen, bevor wir uns hier zusammengesetzt haben. Ihr geht es schlechter«, informierte er.
    »Seltsam. Dabei ist sie doch nicht mal Irene begegnet«, sagte Jonny.
    An diesem grauen Montagmorgen ist er wirklich in Hochform, dachte Irene.

    »Dann könntet ihr vielleicht so freundlich sein, mich darüber in Kenntnis zu setzen, was sich hier in Göteborg getan hat«, sagte sie einfach nur.
    »Klar. Rate mal«, erwiderte Fredrik fröhlich.
    »Habt ihr den Indianer erwischt?«, fragte Irene.
    »Yes! Er befindet sich hinter Schloss und Riegel.«
    »Hat er was gesagt?«
    »Kein Wort. Ich habe ihn Freitagabend erwischt. Er lag sturzbesoffen in einem Pub in der Linnégatan. Man brauchte ihn nur noch einzusammeln. Ich habe am Wochenende zweimal versucht, mit ihm zu reden, aber er weigert sich, etwas zu sagen. Ich will ihn mir heute Nachmittag noch mal

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