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Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Titel: Die Tote im Maar - Eifel Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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sein willst, bitte schön«, sagte Vincent.
    »Ich bin der einzig Schuldige«, betonte Christoffer Lehnert, was ihm Vincents Achtung einbrachte. Er meinte ganz offensichtlich, was er sagte.
    »Wie gut bist du mit Isabel Friedrich bekannt?« Was für eine Frage, Herr Kommissar. Er sollte sich schämen.
    »Warum ich auf einer Beerdigung war, wenn ich die Frau, die da eingegraben wurde, nicht einmal gekannt habe? Ja, schon klar, das sieht komisch aus, aber ich dachte, ich hätte sie umgebracht.«
    Vincent ließ sich die Details der Tat eines Einzelnen, wie Christoffer felsenfest behauptete, schildern.
    »Du beschuldigst niemanden, musst du auch nicht. Ich brauche keine Namen, aber halte mich nicht für dumm. Die Kriminaltechnik hat längst herausgefunden, womit gesprengt wurde. Sophia Schäfer und ihrem Hund ist nichts passiert, aber es hätte auch ganz anders ausgehen können.«
    Wenn das die Strafe für eine Geschichte, besagtes Schauermärchen, sein sollte, dann würde sich Vincent jetzt eine für ihn ausdenken. Christoffer Lehnert hatte seine aber schon bekommen, das konnte er sehen. Der Schock und die Annahme, vielleicht einen Menschen getötet zu haben, saßen tief. Vincent würde ihm jetzt einen Vorschlag machen und hoffte, dass Christoffer ihn annahm.
    »Die Erschütterung war heftig, und du hattest Riesenglück, dass du heil davongekommen bist und dass niemand zu Schaden gekommen ist. Ihr haltet dicht, prahlt nicht herum und leistet ein paar Stunden Arbeit ohne Lohn. Etwas Uneigennütziges. Oder nur du, wenn du drauf bestehst.«
    »Mach ich«, sagte Christoffer. »Was wäre das?«, wollte er wissen.
    »Brutus ausführen beispielsweise oder Sophia Schäfer im Garten helfen, für sie einkaufen gehen. Unterstützende Dinge eben.«
    »Ah ja.« Christoffer schaute verdattert. Wahrscheinlich hatte er etwas anderes erwartet.
    »Deine Schuld begleichen, würde ich es nennen.« Vincent sah ihn an. »Ich möchte mich auf dich verlassen können.«
    »Können Sie«, nickte Christoffer. »Danke.«
    »Und was verbindet dich mit Isabel Friedrich?«
    Christoffer grinste. »Eine gespenstische Nacht, die ich auch geträumt haben könnte.«

20
    »Müssen wir dazu ins Institut? Was wir uns ansehen, könnten wir doch auch mitnehmen«, schlug Luise vor.
    Wir könnten, aber das wäre umständlich, worüber wir einer Meinung waren, wenn auch erst nach einiger Überredung meinerseits.
    »Ich habe keine Ahnung, wonach genau wir Ausschau halten, nur dass wir alles durchgehen sollten. Die Fotos haben mir etwas offenbart, und vielleicht gibt es ja noch mehr zu erfahren. Es muss noch mehr geben.«
    Ich dachte an mein Büro, das einmal das meines Vaters gewesen war, und an all die Dokumente, die dort lagerten. Ich wusste nicht, ob es etwas bringen würde, aber wenn ich etwas zu verbergen hätte, dann würde ich es dort tun, wo es am wenigsten auffiel. Dokumente und Briefe zwischen anderen Dokumenten und Briefen.
    Dann dachte ich eine Spur geheimnisvoller und hielt es für möglich, dass in einem der Särge etwas versteckt war.
    »Tagsüber oder lieber nachts?« Luise rieb mit einem Finger unter ihrer Nase herum. Wickie und seine unnachahmlichen Eingebungen.
    »Es ist mein Institut, und wenn ich vorhabe, dort das Oberste zuunterst zu kehren, dann darf ich das.«
    »Schon. Und du hast keine frische Leiche?« Sie schielte unauffällig an mir vorbei, als wäre das des Rätsels Lösung. Wie sollte ich denn in dem Tempo an eine frische Leiche gekommen sein?
    Die Frage war völlig unbedeutend, denn ihr Blick wanderte hinüber zum Friedhofstor, hinter dem Vincent Klee und der Sohn des Bürgermeisters gerade verschwanden.
    »Ist er grade dabei, sich anzuzeigen? Christoffer Lehnert.« Sie deutete vorsichtig hinüber.
    »Es war ein Anschlag, und wenn man will, kann man Heimtücke anführen. Ich wünsche ihm jedenfalls das Beste«, sagte ich.
    »Vincent Klee ist in Ordnung«, sagte Luise überzeugt, und ich fragte mich, woher sie diese Überzeugung nahm. Oder war es nur ein pauschales Der-wirkt-ganz-sympathisch-Gefühl?
    »Und wenn er das ist, warum hätte ich dann etwas an seinem Atemgerät versuchen sollen.« Es war keine Frage meinerseits.
    »Isabel, hör auf damit! Du hast ihn vor allem gerettet, und das zählt mehr.« Wieder diese Überzeugung. Diesmal unumstößlich.
    »Ich hab dich lieb«, sagte ich.
    »Ich dich auch«, versicherte sie. »Du interessierst dich für ihn, drehen wir doch den Spieß um und ermitteln ein bisschen im Fall Vincent

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