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Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Titel: Die Tote im Maar - Eifel Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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ziemlich gut. Wer braucht schon den Pfarrer? Ich hatte keine Blumen, hoffe, Ihre Mutter nimmt es mir nicht übel.«
    Er meinte es ehrlich, und ich versicherte ihm, Katharina würde sich ganz sicher nicht daran gestört haben. »Bist du in Ordnung?«, fragte ich. »Keine Todesträume mehr?«
    »In Ordnung würde es meine Mutter sicher nicht nennen.« Jetzt lachte er. »Aber ich bin zufrieden mit mir. Ich habe etwas angestellt, aber ich hab zum Glück niemandem etwas Schlimmes zugefügt. Am ehesten mir selbst. Seitdem höre ich nämlich schlecht. Finde ich aber nicht wirklich dramatisch.«
    »Du hast es mir erzählt in dieser Nacht«, erinnerte ich ihn, falls er diese Erinnerung brauchte. Tat er nicht.
    Er nickte. »Ich muss ein paar Dinge ins Reine bringen«, sagte er und deutete hinter sich. »Der ist doch von der Polizei, oder?«
    Christoffer verabschiedete sich von mir und ging mit durchgestrecktem Rücken hinüber zu Vincent Klee. Ich hörte, wie er zu ihm sagte: »Wir sehen uns nachher noch – bitte. Ich muss etwas gestehen und warte auf Sie.«
    Die Friedhofsgärtner hatten bereits damit begonnen, das Drumherum wieder abzubauen und die Kränze und Blumengebinde zusammenzustellen. Als Nächstes würden sie das Grab wieder mit Erde auffüllen.
    Der Sarg wäre bedeckt, die Frau darin verschwunden. Nur nicht aus meinen Gedanken. Eine andere kam in flachen Absätzen, die nicht an ihren Lieblingsstiefeln hingen, über den Weg spaziert.
    Luise hielt sich nicht lange auf, mir ihr Beileid auszudrücken. Sie bemühte sich kaum, leise zu sprechen. »Das ist doch gelogen. Warum redest du sie tot? Wir haben es doch beide gesehen … Wir müssen Katharina suchen. Wo fangen wir an?«
    »Direkt gelogen war es nicht. Was, denkst du, hätte das für ein Chaos verursacht, wenn ich gesagt hätte, diese Frau ist wahrscheinlich die Zwillingsschwester meiner Mutter? Rufus hat das Foto in der Aachener Zeitung gesehen und sie Kristina genannt. Könnte ich doch nur mit ihm reden«, sagte ich. Oder könnte er mit mir reden. »Wenn du mir helfen willst, dann müssen wir Berge von alten Dokumenten durchforsten.« Und bei einer solchen Aufgabe konnte ich wirklich jede Hilfe gebrauchen. Jede Hilfe, die einen Reißverschluss am Mund trug.
    »Sie kann doch nur Katharinas Zwilling sein. Und deine Mutter hat die Schwester verschwiegen, dafür muss es einen Grund gegeben haben«, sagte Luise, diesmal leise. »Aber wo ist sie, die Schweigerin?«
    Nicht mehr am Leben, aber woher ich das wusste … wusste ich nicht.
    »Ich helfe, natürlich«, versicherte mir Luise. »Das Weingut Sonnenschein hat übrigens eine Auszeichnung für seinen Pfirsich-Mandel-Likör bekommen. Sehr fein. Obwohl du ihn nicht verdient hast, würde ich uns eine Flasche mitbringen. Es liegt auch kein Tod mehr im Getränkekühlschrank.«
    * * *
    Isabels Worte konnten einem einen Schauer über den Rücken jagen. Mit der eingespielten Musik war es ihm nicht viel besser ergangen.
    Vincent hatte nicht gehört, worum es in dem nachfolgenden Gespräch zwischen Luise und Isabel gegangen war, doch Luises Miene hätte er bestenfalls als erstaunt beschrieben, und Isabels Reaktion darauf als »ich hatte keine Wahl«.
    Konstantin Höllrath hätte daraus vielleicht etwas schließen können, Vincent konnte das nicht. Er hatte sich bislang mit einigen der Bewohner von Schalkenmehren unterhalten, ganz zwanglos, doch der Vertraute von Isabel, Galen Blocher, war ihm bis jetzt immer entwischt; oder man könnte auch sagen, der Mann war ihm sehr erfolgreich aus dem Weg gegangen. Rufus Dissen dagegen war nicht ansprechbar, und der Stationsarzt hatte ihn und sein Anliegen ziemlich forsch abgewiesen.
    »Wenn Sie von ihm etwas erfahren, wird es sich nur um die Vergangenheit drehen, denn die Gegenwart ist ihm nicht mehr vertraut.« Die Vergangenheit hätte ihm jedoch schon genügt. Er musste es wenigstens versuchen. Auch wenn diese Pflegeeinrichtungen so traurig und freudlos waren wie eine Beerdigung, für die Vincent nicht das Geringste übrighatte; es war auch erst seine vierte gewesen. Nicht dass er einen Vergleich gebraucht hätte.
    Die schlimmste Trauerfeier hatten sie damals für Belle, seine kleine Schwester, abgehalten; Familie und Freunde. Ein Meer von Blumen und tränennasse Augen. Es gab kein Grab, nur einen Gedenkstein. Dort lag kein Körper, keine Asche, dort war nur Leere. So wie die Leere in ihm selbst.
    Er konnte den entsetzten Schrei noch in mancher Nacht hören. Dann befand er sich

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