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Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Titel: Die Tote im Maar - Eifel Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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war.
    Isabel hatte die Tote im Familiengrab bestattet. Sie musste doch wissen, dass diese Frau nicht Katharina war. Und wenn sie es nicht wusste, dann kannte sie auch Kristinas Geschichte nicht. Kristina Dissen, Katharinas Zwillingsschwester.
    Vincent hatte vor, an diesem Tag einiges zu erledigen, und unter Erledigungen fiel auch die Festnahme von Fabian.
    Na ja, übertreib nicht, sagte er sich. Aber er würde dem Jungen ein bisschen Feuer unterm Hintern machen. Kinder unter vierzehn Jahren waren strafunmündig, aber er sollte sich ruhig ein bisschen ängstigen. Das hatte er verdient, aufgerechnet kam da einiges zusammen.
    Fabian hatte sich unbefugt Zugang zu seinen Räumlichkeiten verschafft, außerdem kamen noch dazu: ein Angriff auf fremdes Eigentum, Ausspähen von Daten, Datenveränderung, Täuschung, Irreführung, Verunglimpfung, Verschleierung. Prächtig.
    Und danach wollte er Galen Blocher und Isabel aufsuchen.
    Vincent begann den neuen Tag, der im Radio als extrem sonnig angekündigt wurde, mit einem ausgiebigen Frühstück. Aenna kam an seinen Tisch, sie strahlte, und Vincent dachte, gegen dieses Strahlen hätte die Sonne heute wenig Chancen.
    »Eine Überraschung.« Sie hielt eine Karte in der Hand. Vincent warf einen Blick darauf. Die ungelenke Schrift gehörte sicher Fabian. Er hätte Aenna etwas über Fabians Überraschungen sagen können, aber das unterließ er. Mit dem Mädchen hatte es nicht das Geringste zu tun, und sie freute sich so. »Verrätst du’s mir später?«
    »Wenn nicht Ihnen, wem dann?«, gab sie zurück.
    Vincent grinste und gönnte sich noch eine Portion von dem Rührei. Und dann strahlte auch die Sonne von einem blauen Himmel, was er als gutes Zeichen nahm.
    Er wollte sich gerade aufmachen, um sich Luises Neffen vorzuknöpfen, als seine Kollegin zurückrief. Lori Senser mit der Bankeninformation.
    »Vincent, beantworte mir mal etwas. Wenn du die Chance hättest, in den Aufsichtsrat eines der größten Bankhäuser Frankfurts aufzusteigen, wie wahrscheinlich ist es, dass du das ungenutzt lässt?«
    Extrem unwahrscheinlich, dachte Vincent, wenn nicht sogar völlig dämlich und komplett ausgeschlossen. Aber das musste er ihr nicht bestätigen, es war eine rhetorische Frage.
    »Ich hab hier noch eine Mailadresse für dich. Der Kerl sitzt in New York, auch so ein Banktyp. Er heißt Nikolas Stromer und arbeitete mit Galen Blocher zusammen. Mehr war nicht zu bekommen.«
    Vincent dankte ihr, Lori Sensers Ausbeute war nicht schlecht, fand er. Obendrein hatte sie es immer schon gehasst, in irgendeiner Richtung Nachforschungen anstellen zu müssen.
    Das war ein echter Schnitt. Keine Offenbarung irgendeiner Art, aber hier war etwas auffällig. Der Mann hatte offenbar von einem Tag auf den anderen alles hinter sich gelassen. Sein Leben.
    Was hatte einen erfolgreichen Banker mit großartigen Aufstiegschancen nach Schalkenmehren und in ein Bestattungsinstitut geführt? Dafür musste es einen Anlass gegeben haben und einen verdammt guten Grund. Vielleicht war darüber ja etwas über den Kontakt zu Nikolas Stromer in Erfahrung zu bringen.
    Fabian kümmerte sich um seine Ratte mit dem Zuckernamen.
    Vincent hatte kurz geklopft und dann das Zimmer betreten. Sollte der Junge gar nicht erst die Gelegenheit bekommen, nach einem Ausweg zu suchen.
    Soweit es Vincent sehen konnte, trug Caramello eine Schleife. Ein Mode-Accessoire? Aennas Überraschung kam ihm in den Sinn. Hoffentlich nicht, denn Caramello lag auf der Seite und sah nur noch bedingt lebendig aus.
    »Was ist mit ihm?«, fragte er.
    »Ich weiß nicht, ich glaube, er bekommt ganz schlecht Luft. Dabei wollte ich ihn Aenna schenken, und Isabel hat ihm dafür eine Schleife gebastelt. Caramello darf nicht sterben!«
    Gar nicht gut, dachte Vincent. Vielleicht würde ihm ja etwas einfallen. Es war ein großes Vielleicht.
    »Du steckst in beträchtlichen Schwierigkeiten, Fabian.« Vincent zählte die Liste auf, die er zuvor in Gedanken zusammengestellt hatte.
    »Das hab ich doch bloß gemacht, weil Sie geholfen haben, Caramello zu entführen«, verteidigte sich Fabian. »Das war doch nicht gelogen. Das müssen Sie streichen. Und auch das mit dem Ausspähen, ich hab nicht geschaut, was auf Ihrem Laptop drauf ist. Ehrenwort. War doch gar keine Zeit. Verändert hab ich auch nichts, bloß eine E-Mail verschickt. Und verunglimpft hab ich bestimmt keinen, ich weiß gar nicht, was das ist, und verschleiert hatte ich mich auch nicht, wozu wäre das denn gut

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