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Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Titel: Die Tote im Maar - Eifel Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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helfen. Ich sollte ihn fragen.« Luise steuerte mit entschlossenen Schritten das Spanische Zimmer an.
    Seltsame Geräusche drangen uns entgegen. Es klang, als … Ich wollte gar nicht wissen, wonach es klang, und zog Luise von der Tür weg.
    »Du weißt, ich bin zurückhaltend«, flüsterte sie. Ach. »Aber ich glaube, wir brauchen Unterstützung.«
    Na dann. Sie klopfte kurz, es war mehr ein Viertelsekundenpochen mit dem Fingerknöchel. Eine Aufforderung wartete sie gar nicht erst ab, drückte die Tür auf und stürmte ins Zimmer.
    Ich lehnte mich im Gang an die Wand, warf nicht einmal einen Blick hinein. Wenn er dort drin mit jemandem zusammen war, dann war das seine Angelegenheit, und zwar allein seine. Was hatte ich mir auch vorgestellt?
    Ich kam nicht mehr dazu, mir etwas vorzustellen, denn Luise zerrte mich in den Raum.
    »Was tun die denn?«, raunte sie mir zu, und ich öffnete die Augen, die ich geschlossen hatte, um eben nichts sehen zu müssen. Vor allem nicht, was irgendwer tat.
    Für mich sah es ziemlich eindeutig aus.
    »Sie versuchen, die Ratte zu reanimieren«, sagte ich.
    Vincent Klee und Fabian saßen am Boden. Das Display des Notebooks zeigte fortlaufend Bilder, und der Ton gab die Anleitung dazu.
    Die beiden hatten uns nicht gehört. Sie waren damit beschäftigt, ein Leben zu retten. Caramello lag auf dem Rücken, die Beine von sich gestreckt – irgendwie ziemlich tot.
    »Ich glaube, er hat sich gerührt.« Fabian stupste Caramello an.
    Vincent Klee fuhr fort mit der Fingerspitzen-Herzmassage. Im Maul der Ratte steckte ein Strohhalm, und Fabian pustete immer wieder vorsichtig ein wenig Atemluft hinein.
    Und jetzt zuckte die Ratte tatsächlich.
    »Jaaaaa!«, jubelte Fabian, zog den Strohhalm aus dem Rattenmaul und strahlte Vincent Klee an. Der streckte ihm die Handfläche entgegen, und Fabian klatsche seine dagegen. »Danke!«
    »Du solltest ihn vorsichtshalber zum Tierarzt bringen.« Vincent Klee wandte den Kopf und sah uns in der Tür stehen. Über sein Gesicht flog ein Lächeln, über meines auch. Meine amourösen Befürchtungen hatten sich zerstreut.
    »Tante Luise, Isabel, wir haben Caramello von den Toten zurückgeholt.« Fabian sprang auf, streichelte die Ratte und griff nach der Schleife. »Nachher mache ich sie ihm wieder dran.«
    Caramello rappelte sich auf, als hätte er einen ganzen Tag erholsame Wellness hinter sich. Die Ratte sah erfrischt aus. Ich staunte. Wie konnte das denn sein?
    »Hoffentlich trägt er keine bleibenden Schäden davon«, sagte Luise. Dann besann sie sich und versuchte es eine Spur freundlicher. »Pack Caramello ein, wir bringen ihn zum Tierarzt.«
    »Echt?«, fragte Fabian. Luise hatte ihren Neffen meines Wissens noch nie in eine Tierarztpraxis begleitet.
    »Echt«, bestätigte sie. »Das sah nicht schlecht aus«, wandte sie sich an Vincent Klee. Der rappelte sich jetzt ebenfalls auf und klappte das Notebook zu.
    »Anfängerglück«, sagte er. Dabei schaute er mich an.
    »Sie wünschen sich doch noch ein bisschen mehr davon, nicht wahr?«, sagte Luise und grinste wissend. Ich hätte ihr gern auf den Fuß getreten, aber sie trug wieder die Stiefel.
    Fabian klopfte Vincent Klee auf den Arm. »Ich wollte Ihnen noch was sagen«, begann er, und Vincent beugte sich zu ihm herunter. Es wäre unhöflich gewesen zu lauschen, aber gleichzeitig war es auch ziemlich unmöglich. Fabian flüsterte, und Vincent Klee nickte. »Oh Mann!«, lautete sein Kommentar. Gleichzeitig sah er eine Spur erleichtert aus.
    Luise und der wiederaufgetauchte Neffe verschwanden samt der wiederauferstandenen Ratte zur Tür hinaus. Luise zwinkerte mir listig zu.
    »Viel Erfolg«, wünschte ich ihnen, womit ich das Falsche gesagt hatte und es obendrein nicht ganz ehrlich meinte.
    »Dir auch«, wünschte Luise zurück. In ihrer Stimme schwang ein leises Lachen mit.
    Vincent Klee hatte eine verstörende Art, einen anzuschauen. Hatte mich sein Blick überhaupt losgelassen, seit ich dort in der Tür stand? Ich hatte mich kaum von der Stelle bewegt. Was hatte ich eigentlich bei Luise gewollt? Mit meiner Erinnerung war etwas passiert, sie war aufgefressen worden. Ich war nervös, in meiner Kehle prickelte es, in meinem Bauch flatterte es. Wenn ich mich nicht sofort hinsetzte, würde ich mich womöglich nicht mehr auf den Beinen halten können.
    »Ich wollte etwas, aber grade weiß ich es nicht mehr«, sagte ich, nur um meine Stimme zu hören. Sie klang anders.
    Er kam auf mich zu, nahm mein Gesicht in die

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