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Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Titel: Die Tote im Maar - Eifel Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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fragen? Katharina vielleicht? So dringend ich auch wissen wollte, was mit meiner Mutter geschehen war, so schrecklich fände ich eine solche Toten-Verbindung.
    »Warst du’s damals?«, fragte Luise jetzt.
    »Nein. Warst du’s?«, gab ich die Frage zurück.
    »Nein«, sagte sie mit einem Unterton der Entrüstung.
    Mir hatte dieses Ding jedenfalls gleich beim ersten Versuch eine Heidenangst eingejagt, und das würde ich auch jederzeit eingestehen.
    Eine andere, wenn auch ganz ähnliche Angst würde sich noch einige Zeit von mir ernähren. Ich musste wissen, was passiert war. Mit mir und mit Katharina. Kristina gibt es auch noch, sagte ich mir. Kristina, die Rufus aus seinem Zimmer gejagt hatte.
    »Wenn es ein Polizeiprotokoll gab, dass Kristina die Täterin war, dann muss Vincent Klee von dem Mordversuch an Katharina wissen. Kann er auch wissen, wen er im Totenmaar gefunden hat, dass es nicht Katharina ist?« Luise verschränkte die Arme vor der Brust, als müsste sie sich schützen.
    Galens Worte fielen mir wieder ein. »Nimm dich vor dem Kommissar in Acht.«
    * * *
    Luise ruhte sich nicht aus. Sie hatte die Deckenlampe aus- und stattdessen einige Strahler eingeschaltet. Das Licht war dezenter, und ihre Augen mochten es lieber. Die Vorhänge waren zugezogen.
    Sie war immer noch um einen guten Artikel für die Weinrallye bemüht, um Duft und Farbe im Glas. »Was hältst du davon, wenn ich dafür ein paar Zitate bemühe? ›Die Natur der Nase ist es, Düfte zu lieben.‹ … oder: ›Ein gutes Glas Wein ist geeignet, den Verstand zu wecken.‹ Der Meinung war Konrad Adenauer.«
    Johnny lief im Raum umher. Der Labrador beschäftigte sich sicher nicht mit dem Duft von Wein.
    »Mach mir keine Vorhaltungen«, sagte Luise und bezog sich dabei auf ihr Versprechen. Er warf ihr einen beleidigten Hundeblick zu. Sie hatte dem Labrador ein nicht mehr ganz frisches Würstchen in eine Schüssel aufgeschnitten. Dazu gab es Wasser. »Ich hab doch nicht mit deiner Gesellschaft gerechnet.« Eine lahme Rechtfertigung.
    Sie kramte in ihrer Handtasche nach dem Fernglas.
    Im Spanischen Zimmer waren die Lichter gelöscht, es gab nichts zu beobachten, Vincent Klee schlief höchstwahrscheinlich. Er hatte den Wagen nicht bewegt.
    Was glaubte sie eigentlich? Dass sich Isabel mitten in der Nacht hier heraufschlich, um ins Zimmer des Polizisten einzudringen?
    »Vielleicht nicht nur in sein Zimmer.« Luise musste lachen.
    Wenn die Situation nicht so verquer, verfahren und unheimlich gewesen wäre, hätte sie Isabel ermuntert, genau das zu tun.
    Luise legte das Fernglas beiseite. Moment … war da ein Schatten gewesen? Schlich jemand draußen herum?
    »Ich glaube, ich habe was gesehen«, sagte sie. »Jemanden.« Sie nahm das Glas wieder auf. Da war nichts, aber falls da doch jemand schlich, dann … »Johnny, wir sehen besser nach.«
    * * *
    Diesmal verdankte er sein Erwachen einer Stimme. Einer Stimme und einem Geräusch, das frappierend dem Durchladen einer Pistole ähnelte.
    Vincent brauchte nicht länger als eine Sekunde, um die Lösung zu haben.
    »Ich weiß, wer Sie sind«, begrüßte er seinen Besucher. Verdammt. Das Timing war gemein gewählt. Er hatte kaum etwas an und war wehrlos. »Ungeschickt, oder? Der Polizist, der seinen Mörder überhört«, schickte er hinterher.
    »Wird Ihnen nur einmal passieren«, lautete die Entgegnung.
    Vincent tastete nach dem Handy. Es musste noch irgendwo am Kopfteil des Bettes liegen. Er war zu phlegmatisch gewesen, es nach dem Telefonat mit Konstantin Höllrath auszuschalten und irgendwo zu verstauen.
    Zu sterben im Spanischen Zimmer, mit einem Stierkämpfer an der Wand über sich … Vincent wollte nicht der Stier sein.
    Die Dunkelheit war von Vorteil, solange sein Gegner nicht auf komische Gedanken kam. Aber ihn nur zu erschießen, das hätte er viel einfacher haben können. Der Mann hatte also eine Forderung, und Vincent sollte allmählich herausfinden, was das war.
    »Ihr zweiter Versuch, mich ins Jenseits zu befördern. Wozu die Mühe?« Vincent hoffte, ihn so lange abzulenken, bis er das Handy zu fassen bekam und es unbemerkt unter die Decke bugsieren konnte.
    Nur wenige Stunden früher, und er hätte nicht gewusst, dass es Blocher gewesen war, den Fabian gesehen hatte, aber ob es clever war, ihm dieses Wissen jetzt an den Kopf zu werfen …
    »Für einen geliebten Menschen.«
    Das hatte Vincent erwartet, doch jetzt kroch eine Gänsehaut über seinen Nacken.
    »Sie werden etwas für mich tun,

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