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Die Tote im Ritz - Ein Fall fuer Detective Joe Sandilands

Titel: Die Tote im Ritz - Ein Fall fuer Detective Joe Sandilands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cleverly
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gerade eingefallen, wie wir sie identifizieren können. Eine Schere. Hast du eine Schere?«
    Dorcas holte zwei Scheren aus einer Schublade. Kameradschaftlich saßen sie Seite an Seite, schnitten jedes ausdruckslose, unter Drogen gesetzte Gesicht aus und warfen den Rest der Fotos ins Feuer.
    Einen seltsamen Augenblick lang wurde Joe zurückgetragen zu einem Wintertag in seiner Kindheit, als er zwischen seinem Bruder und seiner Schwester an eben so einem Tisch saß, ausschnitt und klebte. Die Köchin ließ sie die Schüssel mit dem Teig ausschlecken, während sie ausgewählte Teile der Weihnachtskarten in Alben klebten. Der Klang und Duft der Scones von Mrs. Ross, die sie am anderen Ende des Tisches auf dem Backblech auslegte und buk, kamen zu ihm zurück.
    Sie gingen völlig in ihrer Aufgabe auf. Georgie, der Älteste, hatte das Thema Transport gewählt - Autos und Züge und Schlitten -, und Joe, das Baby, war angewiesen worden, Spielzeuge zu sammeln. Lydia beanspruchte alle Engel für sich. Während sie sorgfältig um die Heiligenscheine herumschnitt, hatte sie dieselbe Konzentration an den Tag gelegt wie jetzt die junge Dorcas, deren Zungenspitze aus dem Mundwinkel lugte.
    »Man muss sie irgendwo aufkleben, sonst kriegen sie einen Knick. Ich hole ein paar von Grannys Postkarten.« Sie rannte davon und kehrte mit fünf motivlosen Karten und einem Tiegel Kleber zurück.
    Einige Minuten später zeigte sie sich erfreut über ihre Sammlung. »Das ist schon besser! Ich stecke sie in einen Umschlag. Man könnte sie in Gesellschaft vorzeigen, und niemand würde etwas ahnen!«
    Joe stopfte seine gefallenen Engel sicher in seine Tasche und dachte schon daran aufzubrechen, als Dorcas aufschrie und zum Fenster lief.
    »Noch ein Besucher! Ach, herrje. Es ist der schreckliche Barney Briggs! Einer von Vaters Saufkumpanen. Mel hält ihn für einen schlechten Einfluss und findet, er sollte verscheucht werden. Kommen Sie, Joe, helfen Sie mir, ihn zu verscheuchen.«
    Joe schaute die Auffahrt hinunter und sah einen edlen Braunen, der sich mit dem verachteten Barney auf dem Rücken näherte.
    Sie stellten sich mit einem festgemeißelten Lächeln in die Tür, während Barney abstieg und sie begrüßte.
    »Hallo auch! Ich kam gerade vorbei und dachte, ich schau mal rein und besuche Orlando. Ist er da … äh …?«
    »Dorcas«, rief sie ihm in Erinnerung. »Nein, er ist in London auf der Beerdigung meiner Tante. Sie sind alle dort. Es gibt nur mich und die anderen Kinder und unseren Onkel Joe, der auf uns aufpasst.«
    Barney nickte vage in Richtung Joe und entschuldigte sich, zu einer so unglücklichen Zeit vorbeizuschauen … er hatte ja keine Ahnung gehabt … wie man doch den Kontakt verlor, wenn man ständig nach London pendelte …
    Er wollte wieder aufsteigen, da kam ihm noch ein Gedanke, und er sagte: »Du würdest doch nicht vergessen, Orlando etwas von mir auszurichten, wenn ich dir eine Nachricht für ihn hinterlasse, oder, Kleines?«
    »Natürlich nicht.«
    »Schön, dann sage ihm, er solle sich vorsehen, weil die Polizei ihn nämlich überprüft. Keine Ahnung, was der alte Knabe ausgefressen haben soll, aber eine erkleckliche Anzahl seiner Londoner Freunde wurden wegen ihm belästigt. Verhört! Im Morgengrauen aus den Betten gerissen, um befragt zu werden, ist das zu fassen? Ich war jedoch in der Lage, ihm ein Alibi zu verschaffen, wie ich zu meiner Freude vermelden kann. Glücklicherweise sind wir am Sonntagmorgen im selben Zug aus London zurückgefahren, was genau das war, was Orlando den Bullen ohnehin erzählt hatte.« Seine Aura des Selbstlobes verriet Joe, dass dies der wahre Grund war, warum er vorbeigekommen war. Er hatte Orlando einen Gefallen getan und sehnte sich nach einem Schwatz, wollte mit ihm darüber scherzen, wie sie den Ordnungshütern etwas vorgemacht hatten.
    »Was für ein Glück, dass wir beide uns im Nachhinein noch erinnern konnten! Wo wir beide dermaßen zugedröhnt waren! O entschuldige, Kleines! Ich will damit nicht sagen … Na ja, Orlando war natürlich ziemlich am Ende, nach dieser Familiengeburtstagsparty im Ritz … das war ja nicht anders zu erwarten …« Er versuchte mühsam, seinen Fauxpas wieder gutzumachen.
    Joe hörte aufmerksam zu.
    »Eine ziemlich öde Angelegenheit, wie ich verstanden habe, im Vergleich zu meinem Abend.« Er rollte mit den Augen in Richtung Joe. »Was da im Cheval Bleu abging!«, meinte er vertraulich. »Endete in einem ungeplanten Auftritt von einem Künstler, den

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