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Die Tote im roten Cadillac

Die Tote im roten Cadillac

Titel: Die Tote im roten Cadillac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Borell
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aus. Sie war bei Andersons auf der Party, und sie war es, die von Robby zu mir geschickt wurde, um die Zusammenkunft zu verabreden. Sie muß aber noch mehr wissen. Da — schauen Sie sich das an!«
    Ich zog meine Brieftasche wieder heraus und hielt ihm den kleinen Zettel unter die Nase, auf dem Mabel mich gewarnt hatte.
    »Das hab’ ich an meinem Wagen gefunden. Ich glaube, daß es von ihr geschrieben wurde.«
    »Das hätten Sie mir auch schon früher zeigen oder sagen können«, sagte McGorvyn und zeigte dem Coroner die Notiz. Doch Lee Hawkins schien bereits im Stehen eingeschlafen zu sein; nur das regelmäßige Auf- und Abwippen seiner Zigarre deutete darauf hin, daß er noch atmete.
    »Ja«, antwortete ich, »das hätte ich können. Aber nun ist da ja erst eine klare Linie. Zuerst Olivia, dann Robby, der irgend etwas von dem Mörder wußte, und nun wird Mabel dran sein. Der Kerl macht bestimmt ganze Arbeit.«
    Der Coroner rümpfte nun seine lange Nase.
    »Ihr Detektive müßt euch immer schrecklich interessant machen, was? Reichen Ihnen die zwei Morde noch nicht?«
    »Sie können ja schlafen gehen«, fauchte ich ihn an. »Wir trommeln Sie dann schon wieder ‘raus, wenn wir Sie brauchen.«
    McGorvyn hielt noch immer das kleine Papier in seinen dicken Fingern und drehte es unschlüssig hin und her.
    »Tja —«, sagte er gedehnt, »vielleicht sollte man doch...«
    Wir waren unten angekommen. Der Leutnant ließ sich von dem Portier, der noch in seiner Loge herumkramte, eine Telefonverbindung herstellen.
    Zuerst beorderte er seinen Dienstwagen wieder hierher, und dann sprach er mit der Fahndung und dem Erkennungsdienst. Er sagte Mabels Namen und ihre Personalbeschreibung durch, wie ich sie ihm gab.
    »Ich habe noch eine Möglichkeit«, sagte ich. »Eddie kennt sie auch. Es könnte sein, daß er weiß, wo sie wohnt.«
    Ich rief Eddie sofort an.
    Das Telefon läutete eine Weile. Endlich meldete sich eine verschlafene Frauenstimme.
    Ich nannte meinen Namen und sagte, ich müsse dringend Eddie sprechen.
    Die schlaftrunkene Stimme behauptete, Eddie sei nicht da.
    »Spreche ich mit Mrs. Grace Carson?«
    »Ja, das wohl. Haben Sie nicht tagsüber Zeit, solche... «
    »Hören Sie, ich muß Eddie unbedingt sprechen, sofort!«
    »Lassen Sie mich in Ruhe«, maulte sie. »Er ist heute abend weggefahren und wird sicherlich noch nicht zu Hause sein.«
    »Verdammt noch mal!« brüllte ich in den Hörer. »Was heißt denn das: wird nicht zu Hause sein? Entweder er ist da, oder er ist nicht da. Schauen Sie doch gleich mal nach, ja? Sie sprechen hier mit der Polizei!«
    Ich schaute schuldbewußt McGorvyn an, aber der nickte nur.
    »Ja, ja«, quengelte sie beleidigt. »Das ist doch kein Grund, so unhöflich zu werden. Ich will mal nachsehen. Bleiben Sie am Apparat!«
    Es dauerte ungefähr zwei Minuten, und dann war Eddie am Apparat.
    »Entschuldige«, sagte er, als ich mich gemeldet hatte. »Ich bin natürlich schon längst zu Hause. Ich hatte nur vergessen, das Telefon auf mein Zimmer umzustellen. Was ist denn los? Wo brennt’s? Macht McGorvyn Zicken?«
    »Kannst du mir sagen, wo Mabel O’Kenneth wohnt?«
    »Mabel O’Kenneth? Ach ja, die Blonde, jetzt weiß ich, wen du meinst.« Er kicherte ein wenig und fuhr fort: »Meinst du, daß sie dich um diese Zeit noch empfängt? Kannst du nicht bis morgen warten?«
    »Quatsch nicht, Eddie, es ist verdammt wichtig. Wo wohnt sie?«
    »Ja — so genau weiß ich das auch nicht. Wart mal... nein, ich weiß es nicht. Aber ich glaube, es muß da irgendwo in Eagle Rock sein. Ja, ich meine, es muß Eagle Rock sein. Aber ganz genau weiß ich es nicht.«
    »Streng dich an, Eddie, es hängt viel davon ab!«
    »Wieso? Was ist denn los?«
    »Das erkläre ich dir morgen. Weißt du’s bestimmt nicht?«
    »Nein — aber laß mich mal nachdenken — da ist ein Fotograf, der ist viel mit ihr zusammen. Er hat seine Bude am El Paso Drive, die Nummer weiß ich nicht, aber da ist ein Schaufenster mit lauter Fotos. Das könntest du finden. Der weiß vielleicht mehr. Aber, verdammt, jetzt sag mir endlich, was ...«
    »Morgen, Eddie, kommt alles morgen. Ich bin jetzt sehr in Eile.«
    »Hast du eine neue Spur?«
    »Kann sein; es sieht so aus. Also bis morgen.«
    Ich hängte ein und sagte McGorvyn, daß wir gleich nach Eagle Rock fahren müßten.
    Er schien nicht viel Lust zu haben, mit mir dorthin zu fahren.
    »Das sind doch alles nur Hirngespinste«, meinte er. »Ich kann doch nicht die halbe Stadt verrückt

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