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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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werde ich natürlich jede Scherbe, jeden Splitter, jedes Fragment und jede Spur von Staub zusammenkehren, und dann wird das Wohnzimmer ordentlich und einwandfrei aussehen und eine heitere Ruhe ausstrahlen.«
    Ariel musterte Nancy eine halbe Minute schweigend und sagte dann: »Ist der übermäßige Gebrauch von Adjektiven und Adverbien nicht ein Hinweis auf eine Zwangsneurose?«
    Nancy dachte über die Frage nach. Von Kommunitaristen wurden Tatkraft, geistige Frische und Ehrlichkeit im Umgang miteinander erwartet. Das Zertrümmern der Engel hatte ihr das Gefühl gegeben, ziemlich tatkräftig und frisch zu sein. »In diesem Fall ist das lediglich ein Hinweis darauf, wie intensiv ich mich auf die Aufgabe konzentriere. Mein Fokus ist wesentlich schärfer als der eines astronomischen Teleskops oder eines Lasers.«
    Nachdem sie einen Moment lang darüber nachgedacht hatte, sagte Ariel: »Ich habe fast alles aufgegessen, was im Kühlschrank war, und die Hälfte von dem, was wir in der Speisekammer hatten. Aber ich bin immer noch hungrig. Ich glaube, das Problem besteht darin, dass ich danach hungere anzufangen . Ich will in die Scheune gehen und werden, was ich bin.«
    »Aber du bist Phase zwei«, sagte Nancy. »Es ist nicht vorgesehen, dass du deine Arbeit jetzt schon aufnimmst. Planmäßig beginnst du erst am Samstag damit, wenn alle Menschen in der Stadt tot sind und wir die vollständige Kontrolle haben, die uns keiner mehr streitig machen kann.«
    Ariel nickte. »Aber ich glaube, ich bin so wie du. Mein Fokus ist der eines Lasers, mein Engagement für die Mission grenzenlos, und ich bin so begierig darauf, effizient vorzugehen, dass es nicht einleuchtend ist, noch länger zu warten. Die Logik sagt mir, die Vernunft soll mein Handeln bestimmen. Die Vernunft sagt mir, ich soll nur mit gutem Grund ans Werk gehen, und ich habe einen guten Grund, nämlich den, dass ich nicht mehr warten kann. Ich kann es einfach nicht, ich kann nicht länger warten. Das Warten ist die reinste Folter, unerträglich. Ich muss es tun, muss werden, was zu sein mir bestimmt ist, heute Nacht, jetzt, jetzt sofort! «
    Nancy erwog zwölf Sekunden lang Ariels Darstellung ihres Falles. Wie im Programm aller Kommunitaristen zählten auch bei ihr ein tausendjähriger Kalender und eine Uhr zu den Bausteinen, und sie wusste immer auf die Sekunde genau, wie spät es war, ohne eine Armbanduhr zu brauchen.
    Dann sagte sie: »Pünktlichkeit ist ein Teil der Effizienz. Wenn du in der Lage bist, deine Pflichten vor dem festgesetzten Zeitpunkt zu erfüllen, dann heißt das nur, dass du noch effizienter bist, als es in deinem Entwurf vorgesehen war.«
    »Meine vorzeitige Bereitschaft«, sagte Ariel, »ist ein weiterer Beweis für die Genialität unseres Schöpfers.«
    »Er ist das größte Genie, das jemals gelebt hat. Und meine Unfähigkeit, diese verdammten saudoofen Engel zu ertragen, ist ein Beweis für mein Engagement für die Gemeinschaft.«
    »Für die Gemeinschaft«, sagte Ariel.
    Nancy erwiderte: »Für die Gemeinschaft.«
    »Kommst du jetzt mit mir in die Scheune?«
    »Lass mich vorher noch die restlichen Figuren zerschlagen.«
    »In Ordnung. Wenn du es tun musst.«
    »Ich muss es tun. Ich brauche es wirklich. Dann helfe ich dir dabei, du zu werden.«
    »Aber beeile dich«, sagte Ariel. »Ich habe auch meine Bedürfnisse. Ich muss in der Scheune sein und ich selbst werden. Ich brauche es so dringend, dass ich das Gefühl habe, ich explodiere, wenn ich es nicht schon sehr bald kriege.«
    Die Kommunitaristen wurden ungeschlechtlich produziert, nicht gezeugt, sondern hergestellt. Sie hatten keine sexuellen Funktionen oder Gelüste. Aber Nancy war trotzdem ziemlich sicher, dass das, was sie jetzt empfand, dem ähneln müsste, was grandios guter Sex für Menschen war: eine gewaltige Flutwelle von Energien, die ihren ganzen Körper erschauern ließ. Und mit diesen Energien ging ein reiner, finsterer Hass auf die ganze Menschheit und auf alles Lebendige einher, was nicht im Bienenstock geschaffen worden war; ein Hass von einer solchen Intensität und Glut, dass sie fast glaubte, sie würde in Flammen aufgehen; und mit den Energien und dem Hass stellte sich bei ihr eine wunderschöne Vision von einer toten Welt ein, die bestraft, stumm und jeglichen Sinns entblößt war.
    Nancy fegte die übrigen Porzellanfigürchen von den Glas böden der Vitrine. Sie trampelte auf ihnen herum, auf einer nach der anderen, zertrampelte und zerstampfte sie unter ihren Fersen

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