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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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sie ausführten, war so geheim, dass sich die CIA im Vergleich dazu wie ein Verein für Öffentlichkeits arbeit ausnahm. Ihre Gruppe hatte keinen Namen, nur eine Nummer, aber sie hatten sich selbst die Crazy Bastards genannt.
    Auf Regalen und Tischen standen Souvenirs: eine perfekt konservierte fauchende Kakerlake von fünfzehn Zentimetern Länge aus Madagaskar; ein kunstvoll geschnitztes Holzbein, das früher einmal ein zwergenhafter sowjeti scher Attentäter getragen hatte; ein längerer und ein kürzerer Dolch und ein Kris, die ihn allesamt aufgeschlitzt hatten und die er allesamt seinen Gegnern weggenommen hatte, die jetzt in der Hölle vermoderten; die Wurfkeule, die ihm das linke Auge ausgestochen und mit der er umgehend Rache an demjenigen geübt hatte, der ihm auf einer Seite das Augenlicht genommen hatte; ein Blasrohr, ein Krummsäbel, ein Spieß, ein Tomahawk, ein osmanischer Jatagan, kunstvoll gearbeitete eiserne Handschellen und viele weitere Gegenstände von persönlichem Erinnerungswert.
    Sie machten es sich in breiten Ledersesseln um den Couchtisch herum bequem, auf dem das ganze Essen verteilt war, während Bryce und Travis von den Ereignissen berichteten, die sie im Memorial Hospital mit angesehen hatten – und vor denen sie geflohen waren. Bryce übernahm den größten Teil des Redens und des Essens, während der Junge in eine trostlose Stimmung verfiel, die ihm verdammt schlecht stand. Sully hatte keine Geduld mit denen, die schmollten oder jammerten oder ganz allgemein negativ eingestellt waren. Er hätte Travis ein paar scharfzüngige Ratschläge erteilt, was die Notwendigkeit einer positiven und übermütigen Reaktion auf alles im Leben anging, von einer gewissen grandiosen jungen Frau in Singapur bis hin zu einer Wurfkeule im Auge, doch er hielt sich zurück, weil er den Verdacht hatte, der Junge sei trotz seiner derzeitigen Stimmung goldrichtig. Sully York hatte ein Gespür für Leute, die goldrichtig waren, und das war einer der Gründe dafür, dass er der einzige Überlebende der Crazy Bastards war.
    Die Geschichte, die Bryce erzählte – von Patienten, die im Krankenhaus getötet wurden, von einer Art Verschwö rung zum Massenmord, die, darauf beharrte Travis, das Werk von Außerirdischen sein musste –, war so hirn verbrannt und hanebüchen, dass Sully sie schnell als die todernste Wahrheit erkannte. Außerdem war Bryce so gold richtig wie kaum jemand, dem Sully York jemals begegnet war. Bryce hatte sein Leben nicht damit verbracht, gerissenen Schurken, denen man die Kehle aufschlitzen musste, die Kehle aufzuschlitzen; er hatte keine Leute von Klippen gestoßen, die eben diesen Klippen durch ihren Sturz eine erhabene Bedeutung verliehen. Stattdessen hatte Bryce Western geschrieben, verdammt gute Western voller Heldentum, in denen er exakt darstellte, wie das wahre Böse ans Werk ging und wie gute Menschen manchmal grob mit den Bösewichten umspringen mussten, wenn die Zivilisation weiterhin bestehen sollte.
    Als Bryce seinen Bericht beendet hatte, sah Sully den Jungen an, der dasaß und ein Stück Käse in der Hand hielt, an dem er sporadisch geknabbert hatte. »Mein Sohn, ich glaube wirklich, du hast Mumm in deinen Adern und ein Rückgrat aus Stahl. Ich habe ein Gespür für Leute, die das Zeug zum Helden haben, und du stinkst bis zum Himmel danach, als seist du goldrichtig. Aber jetzt sitzt du so schlapp und mutlos da wie dieser verdammte Brocken Käse. Himmel noch mal, der Käse wirkt streitlustiger als du. Wenn auch nur die Hälfte von dem wahr ist, was mir Bryce erzählt hat – und ich glaube, es ist die volle Wahrheit, von vorn bis hinten –, dann haben wir ein Stück harte Arbeit vor uns, und wir müssen es mit Courage und Tatkraft anpacken und absolut zuversichtlich sein, dass wir den Hügel stürmen und die Flagge hissen werden. Wenn wir im selben Team sind, muss ich wissen, warum du den Kopf hängen lässt und dass du den Mumm hast und bereit bist, dich aufzuraffen und siegreich zu kämpfen.«
    Bryce sagte: »Sully, seine Mutter wird vermisst. Travis weiß es nicht mit Sicherheit, er kann es nicht wissen, aber er glaubt, sie haben sie. Er glaubt, sie muss tot sein.«
    Sully sprang aus seinem Sessel auf, ballte seine Handprothese zur Faust und sagte: »Vielleicht ist sie tot? Ist das alles? Zum Teufel, nein, sie ist nicht tot. Niemand ist tot, bevor du die stinkende Leiche siehst. Verdammt noch mal, ich werde nicht einmal daran glauben, dass ich selbst tot bin, solange ich

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