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Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Titel: Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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die Nase, da Victor stark nach Schweinestall roch. „Mir ist es gleichgültig, aber meine Cousine schien etwas pikiert zu sein.“
    „Kann mir vorstellen, dass Lady Abigail über meinen Aufzug nicht sehr erfreut ist.“ Er grinste. „Ich geh’ auch gleich wieder, möchte den illustren Kreis nicht stören. Wollte Ihnen nur sagen, dass der Anwalt verreist ist. Wir können erst nächste Woche mit ihm sprechen.“
    „Danke, das weiß ich bereits“, sagte Mabel und fügte auf seinen erstaunten Blick hinzu: „Ich habe in der Kanzlei angerufen und um einen Termin gebeten.“
    „Ach? Woher hatten Sie die Nummer?“
    „Telefonbuch.“ Mabel verschränkte die Arme vor der Brust. „Nachdem Sie die Visitenkarte eingesteckt hatten, blieb mir nichts anderes übrig.“
    „Sie haben sich noch an seinen Namen erinnert?“
    „Ich bin nicht senil.“ Mabels Lippen wurden schmal, als sie leise sagte: „Was hatten Sie eigentlich gestern mit Michael Hampton zu besprechen?“
    „Michael, wer?“ Mabel wusste nicht, ob Victor wirklich nicht wusste, von wem sie sprach, oder ob er ein guter Schauspieler war.
    „Michael Hampton“, wiederholte sie langsam den Namen. „Der junge Mann, der Prinz Charles spielt und frühere Partner von Sarah Miller.“
    Täuschte Mabel sich oder flackerten Victors Lider für einen Augenblick? Seine Stimme war jedoch völlig ruhig, als er sagte: „Ich habe keine Ahnung, von wem Sie sprechen, Mabel. Ich bin dem Mann nie begegnet.“
    Mabel schluckte trocken. Sie hatte sich nicht getäuscht, als sie Victor und Michael zusammen gesehen hatte, ebenso wenig dass die beiden Männer heftig miteinander stritten. Ein Schauer, der nicht von der kühlen Nachtluft kam, rann über ihren Rücken. Eben war sie noch entschlossen gewesen, Victor zu erzählen, wie sich Michaels Mutter über ihre Behauptung, ihr Sohn habe mit Jennifer Crown ein Verhältnis, echauffiert hatte, jetzt behielt sie dieses Wissen jedoch für sich. Hatte sie sich in dem Tierarzt getäuscht? Victor hatte als Einziger ihre Geschichte geglaubt. Nicht nur das, er war mit ihr auch nach Bristol gefahren, um mehr über Sarah Miller zu erfahren. Warum leugnete er jetzt die Begegnung mit Michael Hampton, ja, sogar dass er ihn überhaupt kannte?
    „Ich sollte wieder hineingehen.“ Mabels Stimme klang kühl. „Meine Cousine wartet, und wir müssen über den Basar auf Higher Barton sprechen.“
    Victor nickte. „Ich melde mich bei Ihnen, wenn ich mit dem Anwalt in Truro gesprochen habe.“
    Mabel sagte ihm nicht, dass sie dieses Gespräch selbst führen würde, ebenso verschwieg sie, dass sie inzwischen ein Handy besaß. Die Enttäuschung, dass Victor Daniels etwas vor ihr verbarg, fraß wie ein Geschwür in ihr. Mit einem kurzen Gruß wandte sie sich ab und kehrte zu den Damen in den Salon zurück.
    Während der folgenden Stunde ließ Mabel das Gerede von Mrs Wyatt bezüglich der Organisation des Basars über sich ergehen, ohne richtig bei der Sache zu sein. Immer wieder nickte sie und warf ein „Ja, sicher“ oder „Natürlich, der Meinung bin ich auch“ ein, wobei sie aber gar nicht erfasste, worum es in dem Gespräch eigentlich ging. Sie war verwirrt und fragte sich, warum Victor einen Disput mit Michael Hampton leugnete. Und ob er womöglich noch etwas vor ihr verbarg.
    Rachel Wilmington erschien wieder zur Probe am Freitagabend. Die Haut um ihr Auge herum hatte eine grün-gelbe Färbung angenommen. Offenbar wussten alle im Ensemble über Rachels schwere häusliche Situation Bescheid, denn mitleidige Blicke trafen das Mädchen, niemand jedoch sprach Rachel auf die Verletzung an. Sie setzte sich still auf einen hinteren Stuhl, und als sie an der Reihe war, spielte sie ihre Szene mit hocherhobenem Kopf und aufrechtem Gang, mied aber den Blickkontakt zu Mabel. Rachel fungierte nur als Statistin und hatte keine Sprechrolle. Allerdings bemerkte Mabel, wie das Mädchen immer wieder zu Michael Hampton hinschaute, undin der Szene, in der er und Jennifer – als Mary Lerrick – sich küssten, presste sie zornig die Lippen aufeinander.
    Nach der Probe packte Rachel schnell ihre Sachen zusammen. Bevor sie den Saal verlassen konnte, hatte Mabel sie eingeholt.
    „Die Kostüme konnten gereinigt werden“, sagte Mabel schnell. „Ich habe sie bereits Eric gegeben, sie sehen wie neu aus.“
    „Danke“, murmelte Rachel und wollte sich an Mabel vorbeidrängen.
    „Bitte, warte.“ Mabel stellte sich ihr in den Weg. „Ich bin froh, dass du heute

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