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Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Titel: Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hjorth , Hans Rosenfeldt
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Cederkvist, der gemeinsam mit Frau und Kindern im Jahr 2004 bei einer Weltumseglung vor der afrikanischen Küste verschwunden war. Man hatte ihre Leichen nie gefunden. Lennart rief einen Journalistenkollegen an, der bei Dagens Nyheter für die Dokumentation und Recherche im Archiv zuständig war. Mit ihm hatte er häufig zusammengearbeitet und ihn schon oft um Hilfe gebeten. Er schreibe gerade an einer Story über verschollene Langzeitsegler, behauptete er, und fragte seinen Freund, ob er einen Blick in sein Archiv werfen könne, das bedeutend größer war als jenes, das Lennart zur Verfügung stand, und ob er etwas über diese Familie finden könne. Schon zwanzig Minuten nach seinem Anruf bekam er eine Mail.
    Viel hatte der Kollege von der Zeitung nicht gefunden, aber es brachte Lennart doch ein wenig weiter. Adam Cederkvist war bei der Polizei beurlaubt, als er verschwand. Ob er zuvor für die Säpo gearbeitet hatte, ging aus den Recherchen nicht hervor. Er hinterließ einen Bruder, Charles Cederkvist, weitere Angehörige gab es nicht.
    Lennart dachte nach. Er wollte es wirklich vermeiden, bei der Säpo anzurufen und Fragen über Adam Cederkvist zu stellen. Irgendjemand dort hatte sich die Mühe gemacht, dessen Identität zu verschleiern. Wenn Nachgeforscht anrief und Fragen über Cederkvist stellte, konnte das die gesamte Story zerstören. Da er sonst kaum noch Anhaltspunkte hatte, denen er nachgehen konnte, musste er vorsichtig sein.
    Aber was ihm vorlag, gefiel ihm. Es war ein schöner konspirativer Anfang – wenn Adam Cederkvist tatsächlich für den Nachrichtendienst tätig gewesen war. Warum musste man den Namen eines eigenen Mitarbeiters geheim halten, der seit 2004 tot war? Die Erklärung dafür wollte er von der Säpo erst hören, wenn er die Antwort bereits kannte.
    Er beschloss, Kontakt zu dem Bruder aufzunehmen und herauszufinden, ob der etwas wusste. Es gab einen Charles Cederkvist in Oskarshamn. Das musste er sein.
    Der Mann ging sofort ans Telefon. Er klang frisch und munter, also ganz anders, als Lennart sich fühlte.
    «Spreche ich mit Charles Cederkvist?», fragte Lennart.
    «Ja …»
    «Hallo, ich heiße Lennart Stridh und bin von der Redaktion Nachgeforscht bei SVT.»
    «Aha …»
    Charles klang mit einem Mal unsicher, aber so war es fast immer, wenn Lennart den Namen seiner Redaktion nannte. Und Nachgeforscht sollte die Leute ja auch nervös machen. Das war schließlich die ganze Idee hinter der Reihe.
    «Ich hätte ein paar Fragen zu Ihrem Bruder Adam», fuhr Lennart fort.
    «Der ist tot. Schon lange.»
    Der Mann klang erstaunt. Sehr erstaunt.
    «Ich weiß. Er verschwand bei einem Segeltörn, oder?»
    «Ja. An was für einer Geschichte arbeiten Sie eigentlich?»
    Eine berechtigte Frage, dachte Lennart. Er musste den Mann beruhigen.
    «Sein Name ist bei einer Recherche aufgetaucht, an der ich gerade dran bin, und ich wollte eigentlich nur fragen, ob wir uns einmal treffen können, einfach so.»
    «Worum geht es?»
    «Wenn wir uns treffen, erzähle ich Ihnen Genaueres», beharrte Lennart. Er hatte keine Lust, das alles am Telefon zu erläutern. Seine Kopfschmerzen kehrten zurück.
    «Nicht, wenn Sie mir nicht sagen, worum es geht», entgegnete Charles, und Lennart hörte, dass er es ernst meinte. Er biss die Zähne zusammen.
    «Es hat mit seiner Tätigkeit bei der Säpo zu tun, und mit einem Vermisstenfall im Jahr 2003.»
    «Was denn für einen Vermisstenfall?»
    «Das würde ich lieber erläutern, wenn wir uns treffen», versuchte Lennart es erneut. Doch statt etwas zu erwidern, schwieg sein Gesprächspartner hartnäckig. «Ich habe nicht vor, Ihren Bruder in den Dreck zu ziehen, das verspreche ich. Ich möchte nur Klarheit schaffen.»
    «Er hat mit mir nie über seinen Beruf gesprochen», antwortete Charles, und Lennart glaubte zu hören, dass es ihm gelungen war, den Widerwillen des Mannes zu durchbrechen.
    «Aber vielleicht hat er irgendetwas gesagt, dem Sie keine Bedeutung beigemessen haben, das mir aber trotzdem weiterhelfen kann.»
    Eine Weile blieb es still.
    «Na gut. Aber ich wohne in Oskarshamn», sagte er schließlich.
    «Ich komme zu Ihnen.»
    «Gut. Und wann?»
    «Jetzt?», fragte Lennart.
    «In Ordnung.»
    Lennart konnte sich das Lächeln nicht verkneifen. Das lief besser, als er es sich erhofft hatte. Seine Story lebte.

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    K napp eine Stunde nachdem Billy die Fotos des Ehepaars Bakker durchgesehen hatte, waren sie alle im Konferenzraum versammelt. Torkel

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