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Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Titel: Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hjorth , Hans Rosenfeldt
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Hamid zum Verhör ab. Kontaktiert die CIA. Hamid und Said verschwinden. Charles bittet seinen Bruder darum, zu übernehmen und den Fall zu schließen.
    So weit schien es zu passen. Torkel glaubte, einen Ausgang aus dem Labyrinth zu erahnen, in dem seine Gedanken umherirrten. Gut. Aber dann?
    Adam tat nicht einfach nur, was man ihm sagte. Er stellte eigene Untersuchungen an. Ging weiter. Brachte das Verschwinden der Männer mit der nichtoffiziellen Anwesenheit der Amerikaner auf schwedischem Boden zusammen.
    Hatte er deshalb sterben müssen?
    Wer steckte in diesem Fall dahinter?
    Charles hatte seinen Bruder doch wohl nicht ermordet, weil dieser einer unbequemen Wahrheit auf die Spur gekommen war?
    Das Ende des Labyrinths rückte wieder in die Ferne, und als Torkel mit einem Seufzer die Tür zum Präsidium öffnete, war ihm klar, dass sie zwar auf dem richtigen Weg waren, aber trotzdem noch eine weite Strecke vor sich hatten.

[zur Inhaltsübersicht]
    A lexander Söderling schob die Tür zum Büro auf und begrüßte im Vorübergehen Hanna hinter dem Empfang, die seinen Gruß erwiderte und hinzufügte: «Du hast Besuch.»
    Schnell ging Alexander seinen Kalender im Kopf durch. Er glaubte zu wissen, dass die Besprechung in Vasastan, von der er gerade zurückkam, die letzte für heute gewesen war.
    «Wer?»
    Hanna nickte zu der modernen Sofagruppe hinüber, wo Charles Cederkvist gerade die neueste Nummer von Dagens Industri auf dem Tisch ablegte. Mit einer gewissen Anstrengung erhob er sich von dem niedrigen, tiefrosa Ledersofa mit den gelben und weißen Kissen in verschiedenen Größen und kam Alexander lächelnd entgegen.
    «Danke», sagte Alexander zu Hanna und ging auf Charles zu. Sie schüttelten einander die Hand, und Alexander tat vor der Empfangsdame lauthals kund, wie lange sie sich schon nicht mehr gesehen hätten und wie sehr er sich über den Besuch freue, woraufhin er den Gast in sein Büro bat.
    «Ich muss von hier verschwinden. Weit weg, und lange», sagte Charles, sobald Alexander die Tür geschlossen hatte.
    «Ich verstehe nicht, wie ich dir dabei helfen kann.»
    Charles warf ihm einen Blick zu, der besagte, dass er nicht der Meinung war, sich erklären zu müssen. Alexander streckte die Arme aus, als müsste schon allein der Ort, an dem sie sich befanden, Charles die Unmöglichkeit seines Anliegens deutlich machen.
    «Ich leite jetzt dieses Büro, ich habe keine Möglichkeit, dir zu helfen.» Er begegnete Charles’ Blick und konnte darin keinerlei Verständnis erkennen. «Selbst als ich noch beim Abschirmdienst war, wäre das schwer gewesen. Aber jetzt ist es unmöglich.»
    «Nichts ist unmöglich», entgegnete Charles, trat ans Fenster und sah hinaus. Die Menschen trotzten vornübergebeugt dem Wind, der die Drottninggatan entlangfegte. «Du hast Kontakte und Geld oder wenigstens Kontakte mit Geld», fuhr er fort. «Nutze sie.»
    Alexander ging zu seinem Schreibtisch und ließ sich auf seinem bequemen Bürostuhl nieder. Es war ein unangenehmer Besuch, der ihn an Dinge erinnerte, die er lieber vergessen wollte, aber es gab keinen Grund, dass daraus mehr würde.
    «Jetzt wollen wir mal nichts überstürzen», sagte er ruhig. «Sie haben die Leichen gefunden, sie ermitteln in dem Autounfall, aber das …»
    Charles unterbrach ihn mit einem kurzen, freudlosen Lachen. Er musterte den Mann hinter dem Schreibtisch. Zehn Jahre älter als er, fünfzehn Kilo schwerer. Alexander hatte wirklich die Kontrolle verloren. Die fetten Jahre im PR-Büro hatten ihn offenbar abstumpfen lassen. Ihn von einem wachsamen Panther in einen faulen Hauskater verwandelt. Damals, vor vielen Jahren, war Alexander Söderling immer der Meinung gewesen, dass man nie gut genug informiert sein konnte. Jetzt schien er nicht einmal mehr das Wesentlichste mitzubekommen. Zeit für eine Aktualisierung.
    «Joseph hat angerufen. Hamids Sohn ist bei ihm aufgetaucht», erklärte Charles mit leiser, aber eindringlicher Stimme. «Die Polizei sucht nach mir, sie haben Adams Identität festgestellt, Nachgeforscht beginnt, hinter uns herzuschnüffeln, und wie du weißt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die CIA herausfindet, dass Patricia Wellton ermordet wurde. Wenn sie es nicht schon längst wissen.»
    Alexander sah, wie Charles ihn fixierte, um zu prüfen, ob die Botschaft bei ihm angekommen war. Alexander merkte, wie er blass wurde. Die Lage war schlimm, äußerst schlimm. In jeder Hinsicht. Am schlimmsten war wohl immer noch die Sache mit

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