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Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Titel: Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hjorth , Hans Rosenfeldt
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Wenn Afghanen außer Landes gebracht worden waren, hätte man doch wohl davon gehört? Als 2004 enthüllt wurde, dass die schwedischen Behörden im Jahr 2001 zwei Ägypter an die CIA ausgeliefert hatten, sorgte das für großen Aufruhr. Und wenn dasselbe zwei Jahre später noch einmal passiert wäre, hätte es sicher ähnliche Folgen gehabt. Oder hatte man dazugelernt und den Vorfall diesmal einfach nur besser vertuscht? Waren amerikanische Agenten nach Schweden gekommen und hatten Hamid und Said in ein anderes Land verschleppt?
    Torkel sah Britta an. Es hatte keinen Sinn, seine Theorie an ihr zu erproben. Selbst wenn sie es wüsste, sie würde ihm nie antworten. Er wählte einen anderen, letzten Weg.
    «Wenn Adam glaubte, dass amerikanische Agenten auf schwedischem Boden operiert hatten – warum ist man der Sache dann nicht nachgegangen?»
    «Das hat mich auch gewundert, als ich es gelesen habe.»
    Torkel wurde von der plötzlichen Aufrichtigkeit in ihrer Stimme überrascht.
    «Du weißt es nicht?»
    «Nein.»
    «Und was glaubst du?»
    «Ich glaube, irgendjemand hat dafür gesorgt, dass man das nicht weiterverfolgte.»
    Sie zeigte mit dem Finger zur Decke. Da sie bereits im obersten Stockwerk saßen, gab es über ihnen keinen Menschen aus Fleisch und Blut, den sie meinen konnte. Und dass Gott beschlossen hatte, konkret in eine polizeiliche Angelegenheit einzugreifen, war unwahrscheinlich. Also bedeutete der Finger «auf höherer Ebene».
    Aber das war nicht das Einzige.
    Er bedeutete auch, dass sie vor Problemen standen.

    Torkel war auf der Rückfahrt zur Reichsmordkommission, als ihm die Idee kam, eine Runde spazieren zu gehen, um sich den Kopf freipusten zu lassen. Von Brittas Fenster aus hatte es so schön herbstlich ausgesehen, mit dem umherwirbelnden Laub. Wie in einem Werbefilm, in dem fröhliche Menschen in Strickpullovern mit Kindern und Hunden Fangen spielten, um schließlich Arm in Arm vor dem Kamin zu sitzen und das Produkt, welches auch immer beworben werden sollte, zu genießen. Für eine Sekunde tauchte ein Bild von Ursula und ihm als solch einem glücklichen Paar auf, aber er schob es sofort weg. Ein Spaziergang, ein bisschen Sauerstoff würden ihm guttun. Kaum dass er den Haupteingang hinter sich gelassen hatte und der Wind an ihm zerrte, musste er einsehen, dass das Wetter von innen betrachtet weitaus behaglicher war, als wenn man draußen herumlief. Er senkte den Kopf, bog nach links ab, ging zu dem Café an der Ecke und kaufte sich einen Becher Kaffee. Dann ging er, den Wind im Rücken, zurück und setzte sich im Park auf eine Bank. Sie war nicht geschützt und lag noch dazu im Schatten, sodass er sofort zu frieren begann, da konnte nicht einmal der heiße Kaffee Abhilfe schaffen. Aber da er nun einmal beschlossen hatte, eine Weile draußen zu sitzen, wollte er nicht so schnell aufgeben.
    Er konzentrierte sich auf den Fall.
    So viele Fragezeichen. Er brachte sie nicht zusammen.
    Wenn der Abschirmdienst tatsächlich Hamid und Said zum Verhör bestellt hatte, warum sollte er der Säpo einen Hinweis darauf geben? Warum hatte man nicht einfach weiterhin so getan, als wäre es eine unkontrollierte Ausreise, und sich damit zufriedengegeben?
    Weil ein solches plötzliches Verschwinden kein abgeschlossener Fall war, beantwortete er seine Frage selbst. Die Angehörigen konnten behaupten, dass es kein freiwilliges Verschwinden war, und wenn sie nur laut genug riefen, würden sie die Polizei schon dazu zwingen, den Fall neu aufzurollen. Zu suchen. Nachzuforschen. Aber das hatte irgendjemand um jeden Preis verhindern wollen.
    So wie es jetzt aussah, war der Fall für die Polizei in Solna abgeschlossen. Niemand würde über ihn in einer Sendung wie Das Verbrechen der Woche oder Vermisst berichten, keine Boulevardzeitung darüber schreiben. Der Säpo-Stempel war ein Siegel, das man nicht aufbrechen konnte und das zudem darauf hindeutete, dass die beiden muslimischen Männer keine reine Weste hatten. Wenn sich die Säpo für sie interessiert hatte, war das für die meisten Leute gleichbedeutend damit, dass sie schuldig waren.
    Lennart Stridh, Anitha Lund und Morgan Hansson hatten das Siegel gebrochen, und nun war einer von ihnen tot.
    Torkel stand auf, überlegte, noch einen Spaziergang zu machen, entschied dann aber, dass es nun reichte mit der frischen Luft. Er begann, in Richtung Büro zu gehen, während er weiter über den Fall nachdachte.
    Charles Cederkvist erhält eine Terrorwarnung. Man holt Said und

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