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Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Titel: Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hjorth , Hans Rosenfeldt
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er sie zu diesem Zeitpunkt längst vergessen. Sicherlich war er froh, dass er sie so einfach losgeworden war, und hatte keinen Gedanken an sie verloren, seit er sie vor die Tür gesetzt hatte. Aber das würde sie jetzt ändern. Er würde erfahren, dass man sie nicht so behandeln konnte. Das hatten schon andere Männer versucht.
    Göran zum Beispiel.
    Der Mann von der Landwehr aus Aspudden.
    So hatte er sich ihr vorgestellt: Göran Jönsson, Landwehr. Was für die anderen Menschen irgendwo zwischen notwendigem Übel und willkommener Abwechslung rangierte, war für Göran nicht weniger als eine Berufung gewesen. Er nahm seine Aufgabe wahnsinnig ernst. Vielleicht würde er Schweden sogar ganz allein retten können, wenn der Russe kam. Denn wie Ellinor von ihm gelernt hatte, war es immer der Russe, der kam.
    Doch Göran hatte seine geliebte Landwehr verlassen müssen. Es war seine eigene Schuld gewesen. Hätte er nicht damit gedroht, sie zu verprügeln, hätte sie nie das Bedürfnis verspürt, sich zu bewaffnen. Hätte sich nie für seine achthundertvierundsiebzig Gramm schwere Glock interessiert.
    Sie begann, die wohlbekannten Treppen hinaufzusteigen. Wie oft war sie hier schon eifrig hinaufgesprungen, voller Vorfreude, ihn zu treffen. Als würde ihr Leben erst beginnen, wenn sie bei ihm zu Hause war. Die übrigen Tage, die sie nicht mit ihm verbracht hatte, waren farblos und trist gewesen. Sie war sich sicher gewesen, dass er es genauso empfand. Doch das tat er nicht. Hatte es nie getan. Sie erreichte das richtige Stockwerk und ging zu seiner Tür.
    Ein Spion. Ihretwegen? Dann hatte sie immerhin eine Spur in dieser Wohnung hinterlassen. Und bald würde sie noch eine hinterlassen. Sie hatte auch schon eine gute Idee, wie.

    Sebastian schenkte den Kaffee in die beiden Tassen. Ursula machte es sich auf dem Sofa bequem, indem sie die Kissen hinter sich puffte.
    «Wenn es in Ordnung ist, bleibe ich diese Nacht wieder hier.»
    «Du brauchst nicht zu fragen. Das Gästezimmer gehört dir.»
    «Muss ich im Gästezimmer schlafen?»
    Vorsichtig stellte Sebastian die Espressokanne auf dem Wohnzimmertisch ab, als könnte eine heftige Bewegung dazu führen, dass Ursula begriff, was sie gerade gesagt hatte, und es sich anders überlegen.
    «Nein …»
    Ursula nickte zufrieden und zog ihre Füße aufs Sofa.
    «Erzähl», sagte sie mit einem erwartungsvollen, kleinen Lächeln.
    «Wovon?»
    «Von deinem Traum.»
    Sebastian seufzte schwer und setzte sich in den Sessel gegenüber. Er hatte wirklich gehofft, dass sie nicht mehr auf dieses Thema zurückkommen würden. Besonders jetzt nicht, wo er bereits vor seinem inneren Auge sah, was sich in nicht allzu weiter Ferne im Schlafzimmer abspielen würde.
    «Unglaublich, wie du mir damit in den Ohren liegst.»
    «Unglaublich, wie du dich davor drückst. Wenn du es nicht erzählst, gehe ich ins Gästezimmer. Oder nach Hause.»
    Sebastian betrachtete sie, er sah ihr Lächeln, aber er wusste, dass sie es ernst meinte.
    «Ich soll im Gegenzug für den Sex beichten?»
    «Genau.»
    «Glaubst du, dass du damit durchkommst?»
    «Ja.»
    Er seufzte erneut. Sie kannte ihn so gut. Aber er musste das Rennen nicht laufen, um den ersten Preis zu gewinnen. Ein bisschen Schummelei war ihm nicht fremd.
    «Und ich werde sofort merken, wenn du lügst», schob Ursula nach, als hätte sie seine Gedanken gelesen. Ja, sie kannte ihn gut. Zu gut.
    «Ich muss erst auf die Toilette.»
    Ursula beugte sich vor und sah in ihre Tasse.
    «Hast du Milch?»
    «Im Kühlschrank. Du weißt ja, wo der ist.»
    Mit einem amüsierten Seufzer stand sie auf und ging erneut in die Küche.

    Ellinor stand reglos im Treppenhaus und wartete. Das Licht erlosch. Es dauerte einige Sekunden, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, aber dann sah sie durch den Spion das Licht in der Wohnung. Sie würde ohne Probleme erkennen, wenn Sebastian hindurchschaute. Wie überrascht er sein würde. Wenn ihm dafür überhaupt noch Zeit blieb.
    Sie klingelte an der Tür und steckte ihre Hand in die Tasche.

    Sebastian pinkelte, als es an der Tür klingelte.
    «Ich geh schon», hörte er Ursula sagen, die gerade aus der Küche kam.
    Sie ging zur Tür und legte aus alter Gewohnheit das Auge an den Spion. Was dumm war, denn der Besuch galt natürlich nicht ihr, und sie kannte keinen von Sebastians Freunden. Wenn sie ganz ehrlich war, erstaunte es sie, dass er offenbar überhaupt welche hatte.
    Im Treppenhaus war es vollkommen dunkel. Hatte der

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