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Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Titel: Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hjorth , Hans Rosenfeldt
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höchstwahrscheinlich das Leben gerettet hatte, akzeptierte sie ihn, mehr aber auch nicht.
    «Wir haben uns auf die verschwundenen Holländer konzentriert», fuhr Billy fort, und Torkel richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf ihn. «Es gibt keine Hinweise, dass jemand in einem Hotel, einem Gasthaus oder einer Jugendherberge in der Gegend die Zeche geprellt hat.»
    «Zu dieser Zeit wurde nirgendwo ein verlassenes Auto registriert oder abgeschleppt und auch keine Zeltausrüstung im Fjäll gefunden», ergänzte Jennifer.
    «Und wie wir ja bereits wissen, wurde in diesem Zeitraum auch niemand hier in der Gegend als vermisst gemeldet», schloss Billy.
    Vanja sah die beiden an. Kaum waren vierundzwanzig Stunden vergangen, begannen sie, gegenseitig ihre Sätze zu ergänzen. Wie Tick, Trick und Track oder A-Hörnchen und B-Hörnchen. Niedlich, aber auch ein bisschen nervig.
    «Ich habe einen äußerst vorläufigen Bericht aus Umeå», erklärte Ursula, und Vanja wandte sich ihr zu. «Neun Millimeter. Vermutlich dieselbe Waffe, vermutlich eine Schnellfeuerpistole. Aber, wie schon gesagt, das ist äußerst vorläufig.»
    Sebastian nickte vor sich hin. Der Fall wurde sofort interessanter. Eine Schnellfeuerpistole. Die war in dieser Gegend nicht so verbreitet wie ein Gewehr. So etwas trug man üblicherweise nicht in den Bergen mit sich herum. Alles deutete darauf hin, dass der Täter es auf genau diese vier Personen abgesehen hatte. Gewusst hatte, wo sie sich aufhielten und wann. Die Opfer hatten ihren Mörder gekannt, da war er sich nun sicher. Ihre Identifizierung würde sie auf jeden Fall weiterbringen.
    «Ich habe nach verschwundenen Familien und Kindern gesucht», begann Vanja und übernahm die Stafette von Ursula.
    Sebastian beugte sich vor, jetzt wurde es allmählich spannend.
    «Bisher gibt es drei Familien, die in Frage kämen», fuhr Vanja unbeirrt fort. «Jeweils zwei Erwachsene und zwei Kinder. Aber keine davon verschwand im Herbst 2003.»
    Auch sie hatte einen Stapel Ausdrucke vorbereitet, von dem sich die anderen bedienten. Diesmal schnappte sich auch Sebastian ein Exemplar. Es konnte nicht schaden, ein wenig Interesse für Vanjas Arbeit zu zeigen. Hoffentlich würde ihr auffallen, dass ihre Papiere die einzigen waren, für die er sich interessierte.
    «Wie ihr seht, verschwand Familie Thorilsen aus Norwegen bei einer Urlaubsreise oben in Trondheim im Sommer 2000.»
    «Das ist in der Nähe», murmelte Billy vor sich hin.
    «Die Kinder sind im richtigen Alter, falls Ursulas Einschätzung stimmt», fuhr Vanja fort, ohne sich unterbrechen zu lassen. «Sechs und acht. Man hat sie nie gefunden.»
    «Aber in diesem Fall wären sie schon drei Jahre, bevor sie in dem Grab landeten, verschwunden», wandte Torkel ein. Er wusste, dass alle, die um den Tisch versammelt waren, dasselbe dachten. Wahrscheinlich wollte keiner derjenige sein, der die Schwächen einer vielversprechenden Spur aufzeigte. Bis auf Sebastian, der jedoch ebenfalls schwieg. Merkwürdigerweise.
    Stattdessen sagte Billy: «Oder sie verschwanden im Jahr 2000, starben aber erst 2003.»
    «Und wo sollten sie drei Jahre lang gewesen sein? Die norwegische Ermittlungsakte enthält keinerlei Hinweise darauf, dass sie freiwillig untergetaucht wären», konterte Vanja sofort.
    Billy entgegnete nichts. Dass jemand eine Familie drei Jahre lang gefangen hielt und dann ermordete, erschien in der Tat ziemlich unwahrscheinlich.
    «Wir machen weiter», entschied Torkel und blätterte durch Vanjas Ausdruck.
    «Die zweite Familie, Hagberg heißt sie und stammt aus Gävle, verschwand im Jahr 2002, aber man vermutet in ihrem Verschwinden eine Flucht in irgendein Steuerparadies. Als man den Hintergrund der Familie näher untersuchte, stellte sich heraus, dass Vater Hagberg an seinem Arbeitsplatz große Summen veruntreut hatte. Das Alter der Kinder würde aber passen. Fünf und acht Jahre.»
    Niemand stellte weitere Fragen dazu oder äußerte einen Gedanken, also fuhr Vanja fort: «Die letzte Familie, Cederkvist, verschwand irgendwann nach dem Februar 2004 bei einer Weltumseglung, die sie im November zuvor von Göteborg aus angetreten hatte. Der Bruder des Vaters bekam in der ersten Februarwoche eine Ansichtskarte aus Sansibar, hat aber seitdem nichts mehr von seinen Verwandten gehört. Man hat weder die Familie noch das Boot gefunden.»
    Vanja machte eine Pause. Auch jetzt trug keiner aus der Gruppe etwas dazu bei. Torkel wusste, warum. Eine gewisse Resignation hatte sich

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