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Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Titel: Die Toten, die niemand vermisst: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hjorth , Hans Rosenfeldt
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geschmolzen. Wie ihr seht, habe ich vor allem ganz normale Sachen identifizieren können: Make-up, eine Haarbürste, Schlüssel und eine Geldbörse. Und in der befanden sich Reste von Geld, Kronen und Dollar und ein paar schwedische Münzen. Außerdem Reste von etwas, das Kreditkarten gewesen sein könnten, aber daraus kann man keine Rückschlüsse mehr ziehen. Aber vielleicht können die vom SKL im Labor noch etwas herausfinden.»
    «Und die Rucksäcke?», fragte Torkel ungeduldig.
    «Die hatten im Kofferraum gelegen und waren daher relativ unversehrt. Es sieht so aus, als hätte Harald Olofssons Versuch, sie zu verbrennen, nur leichte Schäden am Obermaterial verursacht. Sie enthielten vor allem Kleidungsstücke. Von einem Mann, einer Frau und zwei Kindern. Einem Jungen und einem Mädchen. Einige davon mit Einschusslöchern und Blut. Auch die Kinderkleidung.»
    «Die Toten aus dem Fjäll», kommentierte Jennifer.
    Ursula nickte. «Laken und Kopfkissenbezüge, Hygieneartikel und einige Spielsachen und Kinderbücher. Auf Schwedisch. Das ist alles.»
    «Fingerabdrücke?», kam es von Billy.
    Ursula schüttelte den Kopf. «Die Fettkomponenten sind nach so langer Zeit verschwunden.»
    «Keine Namen oder irgendetwas anderes, womit man sie identifizieren könnte?», fragte Torkel, obwohl er sicher sein konnte, dass Ursula mit einem derart bahnbrechenden Fund nicht hinterm Berg gehalten hätte.
    Und tatsächlich schüttelte sie erneut den Kopf. «Ich habe nichts finden können. Aber die Kollegen vom SKL haben ganz andere Möglichkeiten, Oberflächen zu behandeln und zu durchleuchten. Wir müssen unsere Hoffnung in sie setzen.»
    «Sollen wir mit der Kleidung an die Öffentlichkeit gehen, um zu sehen, ob sie jemand erkennt?»
    «Wir können es versuchen, aber da war nichts dabei, was direkt hervorstach. Ziemlich gewöhnliche Sachen.»
    «Also waren auch in den Anziehsachen der Kinder keine Namen?», fragte Jennifer.
    «Nein.»
    «Aber man beschriftet doch wohl die Kleidung seiner Kinder?», fragte Jennifer.
    Ursula dachte nach. Sie hatte in kein einziges Kleidungsstück «Bella» geschrieben. Natürlich hatte sie die Aufforderungen von Tagesstätten und Schulen gelesen, war ihnen aber nie nachgekommen. Und Mikael? Sie glaubte nicht, denn sie hatte die Sachen ihrer Tochter ja immerhin ein paarmal gewaschen, und da wäre es ihr bestimmt aufgefallen. Oder?
    «Hast du auch auf die Etiketten geschaut?»
    Ursula unterbrach ihre Gedanken an den Exmann und die Tochter und wandte sich Jennifer zu. Sie ist neu, ermahnte sie sich selbst. Neu, ehrgeizig und will sich beweisen. Sei nett zu ihr.
    «Ja, ich habe alle Etiketten durchgesehen», erklärte sie ruhig. «Alle. Sogar die der Erwachsenen …»
    «Die Laken», unterbrach Torkel die angestrengt höfliche Antwort und dachte, dass er Jennifer bei Gelegenheit den Tipp geben musste, Ursulas Kompetenz nicht zu offen in Frage zu stellen. «Normalerweise nimmt man doch zum Zelten keine Bettlaken mit.»
    «Aber in der Jugendherberge gibt es sie», entgegnete Jennifer.
    «Die haben wir alle überprüft», gab Billy zu bedenken.
    «Dann überprüft sie noch einmal», bat Torkel.
    «Keine Schlafsäcke, kein Zelt, kein Campinggeschirr. Es sieht nicht so aus, als hätten sie gezeltet», resümierte Ursula.
    Torkel seufzte. Woher waren diese Menschen eigentlich gekommen? Wo waren sie gewesen? Was hatten sie im Fjäll zu suchen gehabt? Warum starben sie? Wer waren sie? Mit einem Mal schien es, als wüssten sie jetzt genauso wenig wie am Tag ihrer Ankunft. Er nickte Jennifer und Billy auf der anderen Seite des Tisches auffordernd zu und hoffte, dass sie mehr beizutragen hatten.
    «Als Ursula uns die Information mit dem Führerschein gab, haben wir uns aufgeteilt», begann Billy, stand auf und ging zum Whiteboard. Er hängte die Bilder vom Fundort beiseite, um Platz für eine Zeitleiste zu schaffen.
    «Jennifer ist an Patricia Wellton drangeblieben, weil sie sie in den Passagierlisten entdeckt hat», fuhr er fort, während er weiterhin die Tafel freiräumte. «Es ist am besten, wenn wir hier anfangen.»
    Er nahm einen schwarzen Stift und war bereit zu schreiben. Jennifer sah in ihre Papiere.
    «Patricia Wellton flog am Nachmittag des 29. Oktober 2003 von Frankfurt nach Stockholm. Um kurz nach fünf landete sie in Arlanda. Wir vermuten, dass sie vom Stockholmer Hauptbahnhof den Nachtzug nach Östersund nahm.»
    «Und wie kam sie nach Frankfurt?», fragte Torkel.
    «Das wissen wir nicht. Aber sie

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