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Die Toten vom Klan

Die Toten vom Klan

Titel: Die Toten vom Klan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die erste Frage. Das Mädchen nickte.
    »Worüber noch?«
    »Jerry hat mir alles berichtet. Ich wußte auch davon, daß er diesen Mr. Voodoo finden wollte. Er scheint ihn gefunden zu haben, aber das wissen Sie ja.«
    »Und der Klan hat ihn erwischt.«
    »Er ist furchtbar«, flüsterte sie.
    »Kennen Sie sich aus, was den Klan betrifft?« wollte Suko von ihr wissen.
    Sie strich das glatte, schwarze Haar zurück. »Ich habe ihn als Kind immer für eine Erfindung gehalten, für ein böses Märchen. Seit kurzem weiß ich, daß er tatsächlich existiert. Aber schon vorher habe ich mit Jerry über ihn gesprochen.«
    »Hatte das einen besonderen Grund?«
    »Nein, Suko, das heißt ja. Mehr einen historischen. Ich weiß, daß der Klan 1865 in Pulaski, Tennessee von weißen Farmern gegründet wurde. Sie wollten damals die koloniale Lebensform festschreiben, besonders hier im Süden. Dieser Geheimbund richtete seine Aktionen gegen emanzipatorische Schwarze und reformfreudige Politiker. Jeder mußte dem Chef oder seinem nächsten Vorgesetzten gehorchen. Der Geheimbund war hierarchisch organisiert. Seine Symbole waren das Flammenkreuz, eine schwarze Tracht, später eine weiße. 1869 wurde der Ku-Klux-Klan durch ein Bundesgesetz öffentlich aufgelöst.«
    »Aber er manifestierte sich wieder«, sagte ich.
    »So ist es. 1915 wurde er in Georgia erneut gegründet. Diesmal richteten sich die Aktionen nicht nur gegen Neger. Auch Iren, Juden und Katholiken wurden vom Klan gejagt. Eine Menge dummer Leute schlossen sich diesem Geheimbund an. Man schätzt, daß er in den Jahren 1924/25 vier bis fünf Millionen Mitglieder hatte. Es waren meist Farmer, Kleinbürger, alles Menschen, die voller Neidkomplexe steckten, und in den sechziger Jahren erlebte der Klan abermals eine Wiedergeburt und agitierte gegen die Rassengesetze, die John F. Kennedy durchgesetzt hatte. Der Klan erreichte allerdings nie mehr die Stärke wie in den Zwanzigern.«
    »Heute soll er ja tot sein«, bemerkte Suko.
    Marsha konnte darüber nur bitte lachen. »Diejenigen, die so etwas voller Inbrunst behaupten, sind oft selbst Mitglieder. Der Rassenhaß ist da, er wird auch den Kindern eingeimpft. Ich habe das selbst erlebt, es ist furchtbar. Ich habe es oft gehört, wie Kinder das Wort Nigger in den Mund nahmen. Die Weißen hier fühlen sich manchmal als letzte Bastion der Zivilisation, und darüber kann man nicht einmal lachen.«
    »Da haben Sic recht.«
    »Auch Ihnen wird es nicht gelingen, den Klan zu zerstören. Sie können der Schlange höchstens einen Kopf abhacken, aber seien Sie versichert, daß mehrere nachwachsen werden.«
    »Sieht Ihr Freund auch so pessimistisch in die Zukunft?« erkundigte ich mich.
    »Wir sind Realisten.«
    »Und kämpfen trotzdem dagegen an.«
    Sie drückte den Kopf zurück und lachte. »Ja, vielleicht sind wir auch Fantasten oder Träumer.« Dann beugte sie sich wieder vor. »Aber wissen Sie, was Jerry immer sagte? Einer muß es ja tun. Dann hat er versucht, es zu tun.«
    »Wir werden ihm dabei helfen.«
    »Ich weiß, es gibt genügend Lebensmüde unter den Menschen. Ich zähle mich auch dazu.«
    »Sagen Sie mal, Marsha, Sie haben doch die Szene im Drugstore miterlebt…«
    »Ja, ich schaute aus sicherer Deckung zu. Sie haben sich toll verhalten. Man kann Sie zu Ihrem Mut nur beglückwünschen oder Sie fragen, ob Sie lebensmüde sind?«
    »Wieso das?«
    »Morton ist eine Macht hier in Cottonwood. Sie haben sich mit der Macht angelegt, John.«
    »Und gewonnen.«
    »Keinen Krieg, eine kleine Schlacht. Mein Vater sagte, daß es immer darauf ankommt, eine Schlacht zu gewinnen, aber das werden wir nie, nein, niemals.«
    »Wir wollen wissen«, sagte Suko, »wer sich hinter den Kapuzen verbirgt? Wer der Anführer des Klans ist?«
    »Keine Ahnung.«
    »Morton?«
    »Möglich, Suko.«
    »Wie steht der Chief zum Klan?«
    Müde winkte Marsha ab. »Ich weiß es nicht. Er ignoriert ihn. Er will es wohl nicht wahrhaben, und ein großer Freund der Schwarzen ist er auch nicht, brauchte er auch nicht zu sein, wenn ich ehrlich bin, aber ich verlange nur etwas Objektivität.«
    »Die hat der Chief nicht, meinen Sie!«
    »So ist es, Suko.«
    Mein Freund nickte. »Da gebe ich Ihnen recht. Mich hat er auch nicht gerade wie einen Menschen behandelt. Ich könnte mir vorstellen, daß Wilson mehr weiß, als er zugibt.«
    »Und Jerry werden sie jagen!« flüsterte Marsha. »Ich weiß das, ich fühle es, ich bin mir sicher. Er hat etwas gesehen, was er nicht sehen

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