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Die Toten vom Klan

Die Toten vom Klan

Titel: Die Toten vom Klan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollte. Er ist wahrscheinlich dem Geheimnis der Verschwundenen auf die Spur gekommen.«
    »Mr. Voodoo«, sagte ich.
    »Ja, John, ja. Er berichtete von einem widerlichen Gestank. Als würden sich an diesem Ort Massen von Leichen befinden, die allmählich verfaulen.«
    Marsha schüttelte sich, als sie die Worte sprach.
    »Kann es sein, daß er ein Grab entdeckt hat?«
    »Möglich, John. Aber er hat gesagt, daß sich an dieser schlimmen Stelle etwas bewegen würde. Was das nun genau war, darüber hat er sich nicht ausgesprochen. Wahrscheinlich wollte er mich nicht beunruhigen.«
    Sie räusperte sich. »Ich möchte nur mit ihm in Ruhe und Frieden leben, ohne den verdammten Klan.«
    »Weshalb ist Jerry zurückgekehrt?«
    »Hier ist seine Heimat, hier lebe ich. Sollte Gott uns die Chance geben, fortgehen zu können, so werden wir sie ergreifen. Wir haben schon ein Ziel, Jackson, die Hauptstadt.«
    »Gut. Aber jetzte möchte ich fahren. Abe Douglas sagte uns, daß Jerry Blake uns erwarten wird.«
    »Das bestimmt, er sprach auch mit mir über Sie beide.« Marsha schaute nach vorn. »Wenn Sie noch ein Stück weiterfahren, erreichen Sie eine Stelle wo sie wenden können.«
    »Okay.«
    Der Motor stotterte beim Anlassen, kam dann aber doch. Wir rollten weiter und wühlten Staub auf.
    Was uns von Marsha gesagt worden war, hatte nicht gerade optimistisch geklungen. Dementsprechend ernst waren auch unsere Gesichter…
    ***
    Wo befand sich das Loch, in das er hätte hineinkriechen können? Wann folgte der Schrei des Schmerzes, des Entsetzens, der all seinen Frust aus ihm herausließ? Nichts davon geschah.
    Kein Loch im Boden, kein Schrei. Jerry Blake stand starr auf dem Fleck und starrte auf seinen toten Vater, dessen Gesicht schrecklich verzerrt war, so als hätte er vor seinem Tod noch stark gelitten. Wo war die Gerechtigkeit? Wo ist der Gott, zu dem wir alle beten? Wo, bitte, wo?
    Nichts war vorhanden. Nur dieser alles verzehrende Schmerz, der in der Brust des jungen Mannes wie eine Flamme loderte und ihn zu verbrennen schien.
    Daß aus seiner Nase noch Blut zu Boden tropfte, nahm er kaum wahr. Er wollte die Augen schließen, konnte die Lider nicht bewegen. Starr stand er auf dem Fleck, ohne zu denken, ohne die Umgebung wahrzunehmen. Er starrte einzig und allein auf seinen toten Vater. Wie er ums Leben gekommen war, konnte er nicht sehen. Die Wunde mußte sich auf dem Rücken befinden, und in seinem Rücken spürte er den gnadenlosen Druck der Mündung.
    Dann schaute er nach vorn. Wie unter Zwang hob er den Kopf, denn er sah vier weitere Gestalten, die sich in der kleinen Schreinerei verteilt hatten. Einer von ihnen hielt ein machetenähnliches, langes Messer in der Hand.
    Die Klinge war nicht mehr sauber…
    Dann weinte er. Jerry konnte es nicht verhindern. Die Tränen kamen wie ein Sturzbach. Sie schössen aus seinen Augen, sie näßten das Gesicht, er schluchzte, er weinte, er holte saugend Luft, er schüttelte den Kopf und spürte den Schwindel.
    Das Loch war doch plötzlich da. Es schien ihn umschlingen zu wollen, dabei gaben nur seine Knie nach, die das Gewicht des Körpers nicht mehr halten konnten.
    Der Mann hinter ihm fing ihn ab, und er hörte die böse, stechende Stimme an seinem rechten Ohr. »Reiß dich zusammen, Nigger, wir haben noch einiges mit dir vor!«
    Trotz seines Schmerzes begriff er die Worte. Sie hatten einiges mit ihm vor. Wahrscheinlich nicht nur mit ihm, sondern auch mit seiner Mutter, die allein im Haus zurückgeblieben war.
    Das gab ihm einen Stich. Arnos Blake hatte sein Leben diesen Teufeln opfern müssen, wahrscheinlich würden sie ihn auch töten, dann sollte wenigstens eine Person am Leben bleiben, die Mutter. Er riß den Mund auf, wollte seine Mutter durch den irren Schrei warnen, aber wieder war er zu langsam.
    Der Kerl hinter ihm hatte seinen Standort gewechselt und konnte Jerry im Profil erkennen.
    Er schlug zu.
    Jerry wurde von den beiden Läufen der Schrotflinte voll erwischt. Auf der Stelle brach er in die Knie und hatte das Gefühl, in eine dunkle Wolke zu fallen.
    Er wurde nicht bewußtlos. Es wunderte ihn, daß er noch alles mitbekam, auch wenn durch einen Filter verzerrt.
    »Der Nigger wollte schreien!«
    »Das kann er später, wenn wir ihn bearbeiten«, sagte ein anderer.
    »Meine ich auch.«
    »Zieh ihn wieder hoch!«
    Der Mann mit der Schrotflinte riß Jerry auf die Beine. Das schaffte er sogar mit einer Hand, denn seine Kraft war enorm. Am Kragen seines Hemdes hielt er ihn fest,

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