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Die Toten vom Klan

Die Toten vom Klan

Titel: Die Toten vom Klan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren wir vorsichtig und schauten uns die Gegend an, durch die wir fuhren. Das war nichts für mich. Es war zu heiß, zu feucht und zu staubig. Die Keifen des Fords wühlten den Dreck zu Wolken auf, der uns begleitete und die Strecke nachzeichnete.
    Wir waren auch durch das Wohnviertel der Schwarzen gefahren. Man sah, wo das Geld verdient wurde, nicht bei den Farbigen. Zwar besaßen auch sie ihre Häuser, aber die Bauten wirkten doch ziemlich zusammengeschustert. Klar, als Arbeiter auf einer Baumwollplantage verdiente man keine Reichtümer.
    Marsha Lamont hockte im Fond. Manchmal schaute sie durch das Fenster, dann wiederum duckte sie sich, weil sie von bestimmten Leuten nicht gesehen werden wollte.
    Sie gab uns den Weg bekannt. Hin und wieder sprach sie auch davon, daß man mit einem Klan-Besuch rechnen könnte.
    »Jetzt, tagsüber?« wunderte sich Suko.
    »Denen traue ich alles zu. Sie müssen ja schnell handeln. Es wird sich herumgesprochen haben, daß Sie Morris die Zähne gezeigt haben. So etwas gibt Hoffnung, das formiert den Widerstand und reißt auch andere mit.«
    »Hat es ähnliches schon einmal gegeben?« fragte ich.
    »Nein, bisher hat Morris alles in Schach halten können.«
    »Sie glauben daran, daß er zum Klan gehört?«
    »Ja, und nicht nur das. Für mich ist er einer der Anführer, wenn nicht sogar der Anführer. Dieser Mensch gibt sich nicht mit kleinen Dingen zufrieden, der klotzt!«
    »Wie sind seine Familienverhältnisse? Ist Morris verheiratet? Hat er Kinder?«
    »Zwei.«
    »Kennen Sie die beiden?«
    »Nein, Mr. Sinclair, die kenne ich nicht. Sie sind etwas älter als ich. Angeblich studieren sie in Atlanta. Wenn sie hier sind, dann immer nur auf Besuch. Sie scheinen allerdings ebenso arrogant zu sein wie ihr Vater, was man so hört.«
    »Okay.«
    Bäume gaben Schatten. Sonnenlicht blitzte hin und wieder durch das Geäst und kam mir vor wie ein großer Spiegel. Der Himmel sah aus, als hätte man ihn frisch angestrichen. So weit, so blau, so sonnig. In der Ferne hörten wir die Arbeitsgeräusche einer kleinen Fabrik.
    »Das ist eine Schmiede«, erklärte uns Marsha, als wir sie darauf ansprachen.
    »Wird sie auch von Schwarzen geleitet?«
    »Ja und nein, Suko. Da kooperieren zwei Menschen, wobei der eine weiß und der andere schwarz ist. Sie verstehen sich gut, was dem Klan auch ein Dorn im Auge ist.«
    »Es geht also doch.«
    »Sicher, auch hier. Jerry und ich wollen gegen den Rassenwahn ankämpfen, deshalb gehen wir auch nicht in den Norden, sondern bleiben im Staate Mississippi. Nur hier können wir etwas erreichen, in Bewegung setzen, in der Hauptstadt, mit Wissen ausgerüstet und tätig an bestimmten Schaltstellen.«
    »Läßt man Sie daran?«
    »Sie kennen Jerry nicht, Suko. Der ist es gewohnt, sich durchzusetzen. Der schafft es schon.« Marsha ballte ihre Hände zu Fäusten, als wollte sie ihrem Freund schon jetzt die Daumen kräftig für die Zukunft drücken.
    »Wann müssen wir ab?« erkundigte ich mich und ging noch mehr vom Gas, weil ich keine Hühner überfahren wollte, die, von einem Hahn gejagt, über die staubige Fahrbahn huschten.
    »Ich sage rechtzeitig Bescheid.«
    Wir fuhren durch einen kleinen Pinienwald. Für einen Moment überkam mich der Eindruck, in Italien oder Spanien zu sein. Anschließend rollten wir auf einem schmalen Feldweg weiter und sahen rechts von ihm, ziemlich weit versetzt, ein Gebäude.
    Marsha Lamont deutete durch das Fenster. »Da müssen wir hin. Gleich können Sie rechts abbiegen.«
    Über eine staubige Piste näherten wir uns dem Haus. Suko und ich spürten die Spannung, die sich in uns ausgebreitet hatte. Beide saßen wir leicht vorgebeugt und wirkten sehr konzentriert. Das graue Haus sah harmlos aus. Sonnenlicht spiegelte sich in den Scheiben. Die Hälfte der Hausbreite wurde durch einen Verandavorbau geschützt. Auf dem Holz stand sogar ein typischer Schaukelstuhl. Ich hatte ihn direkt vermißt, denn dieser Sessel gehörte einfach zu den Südstaaten.
    Bestimmt hatte man uns längst gesehen, doch niemand öffnete uns die Tür, um das Haus zu verlassen. Es blieb ruhig.
    »Gefällt dir das?« fragte Suko.
    »Eigentlich nicht.«
    »Ja«, meldete sich Marsha vom Rücksitz her, »das ist schon sehr komisch. Jerry hätte eigentlich aus dem Haus kommen und uns in Empfang nehmen müssen.«
    »Er wird den Wagen nicht kennen«, beruhigte Suko sie.
    »Ich weiß nicht.«
    Wir ließen das Fenster nicht aus dem Blick, konnten allerdings nicht viel sehen, weil sich

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