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Die Toten von Bansin

Die Toten von Bansin

Titel: Die Toten von Bansin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Pupke
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wirklich, wir merken das nicht? Hältst du dich für so schlau oder uns für so dämlich? Hast du gedacht, du kommst damit durch? So, jetzt sag ich dir mal was: du bist raus aus dem Spiel. Ich habe die Kunden angerufen, die haben direkt bei mir gebucht. Übernachtungen, Ausflüge, Essen, Veranstaltungen – alles. Wir brauchen keine Agentur mehr. Such dir neue Kunden, die meisten hast du sowieso durch mich und Sophie bekommen. Wir wollen nichts mehr mit dir zu tun haben, das gilt auch für Inka, deine zehn Euro kannst du dir sonst wo hinschieben. Und du hast Hausverbot«, fügt sie noch hinzu, sieht dann aber schnell zu Sophie. Die nickt nur sprachlos.
    Berta, Steffi und Christine sind schon gegangen, nur Frank ist noch da und hat verständnislos zugehört.
    Â»Deine Frau hat letzte Nacht Wasser über die Vordertreppe gegossen«, erklärt Arno. »Sie wollte wahrscheinlich, dass Sophie da runterfällt und sich das Genick bricht.«
    Â»Woher wollt ihr das wissen?«
    Â»Frag sie!« Frank braucht nicht zu fragen, Jennys hasserfülltes Gesicht und ihr Schweigen sagen alles.
    Â»Sie hat noch mehr auf dem Gewissen.« Während Sophie von den Fehlbuchungen und der Silvesterkapelle erzählt, schiebt sich Jenny langsam vom Barhocker, nimmt ihre Jacke vom Garderobenhaken, sieht niemanden an und verabschiedet sich auch nicht. Als sie zur Tür wankt, murmelt sie etwas Unverständliches, das wie eine Drohung klingt.
    Frank setzt sich auf einen Hocker und blickt ihr nach. »Gib mir mal einen Schnaps«, bittet er Sophie, als sich die Tür hinter seiner Frau geschlossen hat. Er kippt den doppelten Weinbrand in einem Zug hinunter, wehrt aber ab, als Sophie nachschenken will.
    Â»Warum hat sie das gemacht?«
    Â»Na, wenn du das nicht weißt«, brummt Arno.
    Die beiden Männer sehen sich an.
    Â»Na gut.« Frank streicht sich die dunklen Haare aus dem Gesicht und zuckt mit den Schultern. »Du weißt es also auch. Ja, ich hab eine Menge falsch gemacht, das ist mir inzwischen auch klar. Ich hätte es ihr sagen sollen. Aber ich hätte doch nie gedacht, dass sie so weit geht.« Er stöhnt. »Oh Mann. Was macht ihr denn jetzt? Zeigst du sie an?«
    Sophie schüttelt zögernd den Kopf. »Es ist ja alles halbwegs glimpflich ausgegangen. Am liebsten würde ich das Ganze vergessen.«
    Â»Na, ich weiß nicht.« Anne zeigt sich nicht so versöhnlich. »Wer weiß, was jetzt noch kommt. Jetzt ist sie doch erst richtig wütend.«
    Â»Also, ich will euch zu nichts überreden. Du hast jedes Recht darauf, sie anzuzeigen und Schadenersatz zu verlangen, Sophie. Aber wenn du darauf verzichtest, verspreche ich dir, aufzupassen, dass nichts mehr passiert. Jenny ist ja immer noch meine Frau und ich bin ja auch nicht ganz unschuldig, wie es aussieht«, fügt er leise hinzu.
    Sophie sieht etwas verlegen zu ihrer Freundin. »Na ja, direkten Schaden hatte ich ja nicht …«
    Â»Außer in den Herbstferien, als du die Doppelbelegung hattest«, wirft diese ein.
    Â»Das ersetzen wir dir«, versichert Frank, bevor Sophie antworten kann.
    Â»Und eine Plüschrobbe.« Anne gibt nicht nach und Sophie kann endlich wieder lachen, während sie Frank erklärt, für wen das Spielzeug war.
    Â»Also gut, den Schaden, der mir im Herbst entstanden ist, den kann Jenny mir ersetzen, das hat sie verdient«, beschließt sie dann. »Die Robbe ist mein Anteil, aber mehr schlechtes Gewissen habe ich auch nicht. Okay?«
    Frank nickt und spürt ein leichtes Bedauern, dass diese Frau anscheinend wirklich mit ihm abgeschlossen hat. Aber so, wie es jetzt aussieht, können sie wenigstens noch Freunde bleiben.
    Während er nach Hause geht, überlegt er, wie er sich nun verhalten soll. Wie lange mag Jenny schon von seinem Verhältnis mit Sophie gewusst haben?
    Aber wie sie reagiert hat, ist natürlich völlig überzogen, ihr Verhalten macht ihm fast Angst.
    Der Schreck über ihre eigene Dummheit ist Jenny so in die Glieder gefahren, dass sie nun fast wieder nüchtern ist. Wie konnte das passieren? Dabei hatte sie es doch so schlau angefangen. Sie denkt an den Nachmittag Anfang Oktober, als sie den Plan fasste, die Geliebte ihres Mannes zu vernichten. Ihre geschäftlichen Probleme begannen damals, ihr über den Kopf zu wachsen und sie gab allem Unbill mit Sophie Kaiser einen Namen und ein Gesicht.
    â€ºEs ist doch

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