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Die Toten von Crowcross

Die Toten von Crowcross

Titel: Die Toten von Crowcross Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Mc Dowall
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den Blick nicht von Maureen Brights übernächtigtem Gesicht.
    »Angenommen, ich glaube Ihnen, dass Sie Karen Holt nie gesehen haben: Sie müssen aber doch gewusst haben, dass Martin mit einer Privatdetektivin Kontakt hatte. Sie sollte ihm helfen, die Sache mit Claire Oldham noch einmal anzugehen. Immerhin waren Sie seine Stütze, seine Vertraute. Ihnen hat er doch von jedem seiner Schritte erzählt, oder etwa nicht?«
    Er sah gleich, dass es richtig gewesen war, sie seine Vertraute zu nennen. Grausam, genau passend . Das Wort traf sie, überwand alle Mauern. Sie kämpfte mit den Tränen, senkte den Blick, wollte ihn nicht ansehen.
    »Nein, das hat er nicht«, sagte sie schließlich, schaute aber immer noch weg. »Da liegen Sie falsch . Er hat mir nicht alles erzählt. Nicht mal mir. Er hat mir geschworen, dass er nicht noch mal alles aufwühlen wollte, jedenfalls nicht so, wie Sie glauben. Nicht mit Detektiven und so weiter. Hätte ich das gewusst, hätte ich es ihm vielleicht ausreden können ế «
    Und dann wäre er vielleicht nicht ế . ẵ Sie sagte es nicht, aber die Worte hingen in der Luft wie ein flüchtiger schlechter Geruch. Gleich würde sie in Tränen ausbrechen, das sah er. In Tränen zerfließen würde sie, sobald er gegangen war.
    »Zufrieden?«, fragte Jane Ebdon und machte sich nicht die Mühe, ihn zur Tür zu bringen, als er aufstand.
    Er wollte immer noch, dass DC Smith Maureen Brights Handyanrufe unter die Lupe nahm, alles andere wäre nachlässig gewesen, aber diese Frau hatte nichts von Holt und Copeland gewusst, hatte nichts an andere weitergegeben. Und falls sie doch etwas gewusst hat, falls sie Grove nicht von seinen Plänen abbringen konnte und davongestürmt ist, weil Karen Holt sich angesagt hatte, ändert das auch nichts, dachte Jacobson. Maureen Bright konnte er als Verdächtige ausschließen, aber brachte ihn das auch nur im Mindesten weiter?
    Das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte, kaum dass er sein Büro wieder betreten hatte. Er nahm ab, trat ans Fenster und sah hinunter auf den Platz vorm Präsidium. Es war Ted Nelson, sein einziger persönlicher Bekannter in der SOCA, der neuen Supertruppe gegen das organisierte Verbrechen.
    Bis Anfang des Jahres war Nelson noch DCI in Coventry gewesen, und Jacobson hatte über die Jahre verschiedentlich mit ihm zu tun gehabt, zuletzt im Rahmen der Ermittlungen gegen die Videobande. Er hatte Nelsons Versetzung keine sonderliche Beachtung geschenkt, aber überrascht hatte sie ihn doch. Der Kollege war für ihn immer eine Art Seelenverwandter gewesen, ein solider Kriminalbeamter, der lieber blieb, wo er war, statt wie ein Zigeuner von Stadt zu Stadt zu ziehen, Jahr um Jahr, durchs ganze Land, manisch auf der Suche nach der nächsten Beförderung. Wie auch Jacobson hatte Nelson versucht, die Welt und die Menschen zu verstehen, indem er seinem Coventry treu blieb und es immer besser kennenlernte ẳ Nur hatte er am Ende doch die Fronten gewechselt.
    Jacobson kam gleich auf den Punkt: Im Zusammenhang mit dem Fall Martin Grove/Karen Holt sei der Name Gerry Quigg gefallen, und er müsse so viel über die SOCA-Ermittlungen gegen Quigg wissen, wie Nelson nur preisgeben könne.
    »Da muss ich ausgesprochen vorsichtig sein, Frank«, antwortete Nelson ế »Du weißt, wie das ist.«
    »Klar, alter Knabe. Aber ich nehme doch an, dass du in dem Team bist?«
    »Ja, das bin ich. Quiggs Imperium ist immer noch hauptsächlich eine Midlands-Veranstaltung, und die meisten im Team stammen aus der Gegend.«
    »Glaubt ihr wirklich, ihr habt endlich genug, um ihn fes tzu nag ein?«
    Jacobson nahm die Pause deutlich wahr. Nelson wog ab, was er sagen konnte und was nicht.
    »Wenn die Staatsanwaltschaft keinen Bock schießt, haben wir ihn . Zur-Verfügung-Stellen von Räumlichkeiten für die Herstellung verbotener Substanzen. Das auf jeden Fall, und es bedeutet für Quigg ein paar Jahre. Wenn wir Glück haben, kriegen wir ihn auch noch wegen Beihilfe zum Mord.«
    Dass Quigg je selbst wegen Mordes belangt werden könnte, war zu viel der Hoffnung, aber diesen Gedanken behielt Jacobson für sich. Er klemmte sich den Hörer zwischen Schulter und Ohr und sah den Einkäufern unten auf dem Platz zu, während Nelson ihm die (gefilterte) Version der Geschichte erzählte.
    Sie hatten in Herefordshire eine Cannabis-Produktion entdeckt und hochgenommen. Im Prinzip war das keine große Sache – zwei, drei Folienhäuser mit Haschisch, gut versteckt draußen auf dem Land –,

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