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Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition)

Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition)

Titel: Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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Stock.
    »Sie sind also auch im Sommer gekommen?«, fragte Falcón und wies auf die verrußten Kästen.
    »Offensichtlich nicht zum Jagen«, sagte der Beamte. »Am Ende haben sie ohnehin kaum noch gejagt… Wir haben uns damals nicht viel dabei gedacht. Und weil Inspector Jefe Montes der Besitzer war, dachten wir auch nicht, dass irgendwas…«
    Die Stimme des Beamten verlor sich. »Illegal« schien ein unzureichendes Wort für die Beschreibung dessen, was in diesem Haus des Grauens geschehen sein musste.
    »Wer immer den Brand gelegt hat, musste größere Mengen Benzin ins Haus schaffen«, sagte Falcón. »Wahrscheinlich haben sie Plastikkanister benutzt, wofür sie einen Pick-up gebraucht hätten. Können Sie alle Tankstellen in der Umgebung überprüfen und… na, Sie wissen schon.«
    Falcón rief Elvira an und erstattete Bericht. Er bat darum, dass Felipe und Jorge vorbeigeschickt wurden, und empfahl, dass sie Kleidung zum Wechseln mitbringen sollten, weil sie garantiert vor Ort übernachten mussten. Außerdem fragte er nach Verstärkung, um die Tankstellen in der Gegend von Sevilla abzutelefonieren und nach einem Pick-up und möglicherweise zwei Personen zu fragen, die bis zu zehn Kanister mit Benzin gefüllt hatten. Er legte auf und erklärte dem Beamten, dass die Gegend abgesperrt und überwacht werden musste. Niemand sollte irgendetwas auf dem Grundstück anrühren, bevor die Leute von der Spurensicherung eintrafen. Dann überprüfte er die Reste der Klimaanlagen auf dem Boden, ohne zu finden, wonach er suchte, und verlangte nach einer Leiter. Ein Wagen wurde in die Stadt geschickt. Falcón stand in der geschwärzten Landschaft und nährte seine Wut an der Zerstörung.
    Der Wagen mit der Leiter kam zurück. Falcón lehnte sie an die Mauer des Hauses und ertappte sich bei einem stillen Gebet. Er ließ sich einen Plastikbeutel und eine Pinzette geben und stieg nacheinander zu jeder Lüftungseinheit hinauf. An der dritten fand er, was er suchte – einen versengten, aber noch leserlichen Aufkleber der Firma, die die Anlage installiert hatte: Aire Condicionado Central de Sevilla. Ignacio Ortegas Firma.
    Er zog einen weiteren Plastikbeutel aus der Tasche und ging den unebenen Weg hinunter, um eine Probe des Bodens zu nehmen. Er nahm an, dass sie dem Staub entsprechen würde, den sie auf Vegas Peugeot gesichert hatten. Ortega. Vega. Montes, dachte er. Und nur noch einer war am Leben.
    Ramírez nahm Falcóns Anruf gelangweilt entgegen. Es gab Tausende von Maddy Krugmans Fotos, als Abzug oder auf Festplatte, und die Aufgabe, sie durchzusehen, inspirierte ihn nicht gerade. Doch seine Langeweile löste sich augenblicklich in Luft auf, als Falcón ihm von Montes’ Finca in der Nähe von Almonaster la Real erzählte.
    »Hast du Ignacio Ortegas Alibi überprüft?«, fragte er.
    »Ja, aber das war für die Nacht von Rafael Vegas Tod.«
    »Wo war er?«
    »Er war an der Küste und lag mit seiner Frau im Bett.«
    »Ich habe ihn am späten Samstagabend von Pablos Tod unterrichtet, und er ist erst Sonntagmorgen zurück nach Sevilla gekommen.«
    »Ich kann ihn nach seinem Alibi für die ganze Woche fragen, wenn du willst.«
    »Ich will ihn nicht aufscheuchen.«
    »Also, wenn er diese Brandstiftung in Auftrag gegeben hat, hast du das sowieso schon«, sagte Ramírez. »Wie viele Leute wissen, was in Montes’ Finca passiert ist?«
    »Mittlerweile ganz Almonaster la Real. Ich meine, nicht alle Details, aber sie wissen, dass es schlimm war. Wahrscheinlich wissen sie auch von den Leichen.«
    »Das heißt, es wird heute Abend in den Nachrichten sein.«
    »Wir haben nicht genug gegen ihn in der Hand, um ihn mit den Geschehnissen in Montes’ Finca in Verbindung zu bringen. Zunächst müssen wir zusehen, dass wir die Brandstifter fassen, und hoffen, dass sie uns das fehlende Glied liefern«, sagte Falcón. »Lass Cristina im Haus der Krugmans weitermachen, und fahr zurück in die Jefatura, damit Bewegung in die Sache kommt, José Luis.«
    Falcón ging zurück in den Keller des Hauses und kopierte die kyrillische Schrift an der Wand. Als er sich in den vier Zellen umsah, wurde ihm klar, dass alle Matratzen mit Benzin übergossen und in Brand gesetzt worden waren, der vorhandene Sauerstoff jedoch nicht ausgereicht hatte, um das Feuer am Leben zu halten.
    Weitere Leute wurden in die Stadt geschickt, um große Plastikplanen zu besorgen, die über die verbrannte Erde gebreitet werden sollten. Falcón inspizierte die Wände der leeren Zellen

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