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Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition)

Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition)

Titel: Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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Ich bin sicher, dass Pablo Ortega weiß, dass sie beide auf der Couch landen, wenn sein Sohn bereit ist zu reden. Wie hat er sich ausgedrückt? ›Weiteren Staub aufwirbeln.‹ – Das spielt sich bestimmt nicht nur im Kopf des Jungen ab, und die Vorstellung ist seinem Vater unbehaglich. Vielleicht sollte ich ihn vorher treffen. Wahrscheinlich hat er irgendeine Prominenten-Paranoia und mag es nicht, wenn einfach irgendwer anfängt, in seinen privaten Gedanken herumzuwühlen.«
    »Ich fahre heute Abend in die Gegend, dann schaue ich noch mal bei ihm vorbei«, sagte Falcón.
    »Ich habe morgen Vormittag Zeit, falls er mich treffen will.«
    Vom Parkplatz der Jefatura sah er, dass die Büros der Mordkommission alle besetzt waren. Seine Mitarbeiter meldeten sich nach einer langen Woche auf den heißen Straßen zum Rapport. Als er den Hintereingang ansteuerte, blickte er kurz zu Montes’ Zimmer hoch und sah den Mann wieder am Fenster stehen. Sein weißes Hemd spannte am Bauch, und er hatte die Krawatte bis zur Brust gelockert. Falcón winkte ihm kurz zu, aber Montes reagierte nicht.
    Der Lärm im Büro kündete das bevorstehende Wochenende und den Beginn der Ferienzeit im August an. Die Truppe würde Pérez, Baena und Serrano für zwei Wochen verlieren, was für die drei anderen eine Menge zusätzlicher Fußarbeit bedeutete. Er erwartete, alle mit einem kalten Bier in der Hand anzutreffen, aber sie saßen nur rauchend und schwatzend auf ihren Schreibtischkanten. Falcón blieb lächelnd in der Tür stehen.
    »Inspector Jefe!«, rief Baena, als ob er schon drei Bier getrunken hätte.
    Pérez und Serrano salutierten übertrieben. Die Standpauke wegen der mangelhaften Durchsuchung von Vegas Garten würde bis zu Pérez’ Rückkehr aus den Ferien warten müssen.
    »Ihr seid also praktisch schon im Urlaub«, sagte Falcón.
    »Wir haben unsere Berichte geschrieben«, sagte Pérez. »Wir haben den ganzen Nachmittag die Busbahnhöfe und den Bahnhof Santa Justa observiert. Carlos ist für Sie als Abschiedsgeschenk sogar zum Flughafen gefahren.«
    »Kein Sergej?«
    »Näher als über das Mädchen kommen wir nicht an ihn ran«, sagte Serrano.
    »Der Typ wird einfach abgetaucht sein«, sagte Baena. »Das würde ich auch tun, wenn ich die Russenmafia im Nacken hätte.«
    »Hatten Sie bei den übrigen Bewohnern von Santa Clara Erfolg?«
    »Es war praktisch niemand zu Hause«, sagte Pérez. »Cristina hat alle privaten Sicherheitsdienste angerufen, und die meisten Leute sind weg. Diejenigen, die wir befragen konnten, haben nichts gesehen.«
    »Hatten Sie schon Zeit, sich um den Schlüssel zu kümmern, den wir in Vegas Gefrierschrank gefunden haben?«
    »Noch nicht. Nachdem ich Nadja abgesetzt hatte, waren alle Banken schon geschlossen.«
    »Okay. Machen Sie das gleich am Montagmorgen«, sagte Falcón. »Konnte Rafael Vegas Ausweis schon irgendwohin zurückverfolgt werden?«
    »Noch nicht, aber Cristina und ich hatten heute Nachmittag bei Vega Construcciones ein sehr interessantes Gespräch«, sagte Ramírez, »mit dem Buchhalter. Er war verantwortlich für die Installation des Computersystems und hat sich jetzt einige der Projekte genauer angesehen.«
    »Was für eine Rolle spielt er eigentlich bei Vega Construcciones?«, fragte Falcón. »Ist er bloß Francisco Dourado, der Buchhalter, oder ist er noch mehr?«
    »Seiner Ansicht nach hätte er inzwischen zum kaufmännischen Leiter ernannt werden müssen… ist er aber nicht«, sagte Ramírez. »Rafael Vega war nicht bereit, sein Geld aus der Hand zu geben, oder genauer gesagt wollte er nicht, dass jemand so viel über seine Firma wusste.«
    »Er ist also der Buchhalter.«
    »Aber seit Vegas Tod hat er freien Zugang zu allem. Den hatte er auch schon vorher, aber er hatte zu viel Angst, erwischt zu werden. Er kennt das Computersystem in- und auswendig, und Vázquez hat nicht genug Ahnung von der Technik, um ihn davon abzuhalten.«
    »Und worum geht es?«, fragte Falcón. »Haben wir irgendwelche Namen?«
    »Wladimir Iwanov und Michail Zelenov«, sagte Ferrera und gab ihm die Fotos und das Profil der beiden Russen. »Die sind gerade von Interpol gekommen.«
    Wladimir Iwanov (Wlado) hatte eine Tätowierung auf der linken Schulter, blonde Haare, blaue Augen und auf der rechten Seite eine Narbe unter dem Kinn. Michail Zelenov (Michas) war groß und schwer (132 kg) mit grünen Augen, die kaum mehr als Schlitze in seinem Gesicht waren. Ihre illegalen Aktivitäten umfassten das gesamte Spektrum

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