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Die Totenfalle

Die Totenfalle

Titel: Die Totenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war schlecht fürs Geschäft. So tat Mark Freeman seinen einsamen Job, der ihm auch Gelegenheit gab, über gewisse Dinge nachzudenken und sich dabei mit dem Sinn des Lebens zu beschäftigen.
    Aus dem coolen Anmacher wurde in diesen Arbeitsstunden ein ernster junger Mann, der sich manches Mal die Frage stellte, warum denn alles so plötzlich vorbei sein mußte. Bei dem einen schneller, bei dem anderen langsamer. Welchen Sinn hatte es dann noch, zu ackern, zu schuften, das Leben an sich vorbeilaufen zu lassen, um im Endeffekt in der feuchten Graberde zu enden?
    Nichts, gar nichts, es hatte keinen Sinn, aber wenn alle so dachten, wurde die Welt auch nicht weitergebracht, und so geriet Marks Ansicht wieder ins Wanken.
    Er war erst zweiundzwanzig und er würde noch Gelegenheit bekommen, seine Theorie zu überprüfen.
    Zunächst würde er sich um seinen Job kümmern, der gar nicht so schlecht war. Großartig anstrengen brauchte er sich nicht, er war zudem immer an der frischen Luft – was man in London so frische Luft nannte – und er konnte sich bewegen, wenn er die Zweige und den Abfall aufhob, den gewissenlose Besucher einfach weggeworfen hatten. Dafür hätte er sie umbringen können.
    Anfangs hatte ihm der Job gefallen. Über gute drei Wochen hinweg hatte er gearbeitet und sich auch an seine Umgebung gewöhnt. Nun aber war es anders geworden.
    Es hatte sich äußerlich nichts verändert, doch seit einigen Tagen schwebte etwas über dem Friedhof, für das er persönlich keine Erklärung hatte.
    Es war der böse Geist…
    Beinahe hätte er darüber gelächelt, aber es gab ihn trotzdem, diesen bösen Geist, dieses andere, das die Umgebung irgendwie verändert hatte. Mark hatte nach einer Erklärung gesucht, jedoch keine gefunden. Zuhause in seiner Bude hatte ihn das Problem auch nicht losgelassen, und in dieser Stille hatte Mark versucht, es zu analysieren. Schließlich war er zu einem Entschluß gekommen.
    Diese seltsame und unerklärliche Veränderung hatte eigentlich mit der Beerdigung einer Person begonnen, die sehr bekannt gewesen sein mußte, wenn er nach der Anzahl der Trauergäste ging. Er selbst hatte daran nicht teilgenommen und die Trauerfeier am Grab nur aus der Distanz betrachtet. Später hatte ersieh dann erkundigt, wen man da in die feuchte Erde gelegt hatte.
    Der Name Tabitha Leroi hatte ihm nichts gesagt, auch nicht ihr Beruf Geistheilerin, doch die Veränderung ließ sich einfach nicht wegdiskutieren, und so war Mark irgendwann zu einer für ihn wichtigen Lösung gelangt.
    Sie mußte mit der Beerdigung dieser Person zusammenhängen. Keinen anderen Grund konnte es dafür geben.
    Aber wieso?
    Vielleicht deshalb, weil das Grab etwas abseits lag?
    Auf seinem Weg über den Friedhof kam er zwangsläufig daran vorbei, doch Mark hielt stets auf eine gewisse Distanz. Vom Gefühl her sagte er sich, daß es möglicherweise gefährlich sein konnte, wenn er sich dem Grab zu sehr näherte.
    Auch wenn das Quatsch war. Darin lag eine Tote, und auch in den anderen Gräbern lagen Leichen.
    Alles normal…
    Hätte es sein müssen, und trotzdem war doch alles anders geworden. Die Atmosphäre hatte sich verändert. Nichts war mehr so, abgesehen vom nebligtrüben Wetter. Damit konnte es möglicherweise zusammenhängen, denn all die feinen Nebeltröpfchen schienen mit dieser Atmosphäre aufgeladen zu sein.
    Schrecklich…
    Schon deshalb, weil Mark nicht mehr über sich selbst lachen konnte. Er hatte sich in den letzten Tagen verändert, ging zwar noch seiner Arbeit nach, das aber nicht mehr so locker und cool. Immer öfter schaute er sich plötzlich um, weil er einfach das Gefühl hatte, jemand würde hinter ihm stehen.
    Ein Monstrum, ein Geist, eine unheimliche Gestalt – womöglich ein Gespenst.
    Quatsch, Unsinn, alles Einbildung – oder?
    Warum war er nicht mehr so locker? Warum freute er sich immer auf den Feierabend?
    Auch an diesem Tag dachte er daran, wie schön es sein würde, wenn er endlich nach Hause gehen konnte. Das dauerte noch, denn er mußte noch einige Gräber säubern, und die letzten lagen so, daß er von ihnen aus auch das frische Hügelgrab sehen konnte.
    An diesem Tag war der Nebel besonders dicht. Das Grab war nur undeutlich zu erkennen.
    Hatte es sich verändert?
    Der Student glaubte, etwas entdeckt zu haben, doch bei der schlechten Sicht war er sich nicht sicher. Vielleicht war es ein einsamer Besucher, den selbst dieses Wetter nicht störte, und so wandte sich Mark Freeman wieder seiner Arbeit

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