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Die Totenfalle

Die Totenfalle

Titel: Die Totenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu.
    Noch fünf Gräber hatte er zu reinigen. Zu seinem Glück stellte er fest, daß in der Nacht nicht viel Laub herangeweht worden war. Es hatte auch niemand Abfall abgeladen, so würde die Arbeit rasch beendet sein. Bald konnte er also nach Hause.
    Mark Freeman arbeitete am zweitletzten Grab, als er den Schrei hörte. Augenblicklich stand er starr und ließ die Arbeit liegen. Die Harke bekam das Übergewicht und sank in einem Zeitlupentempo dem Boden entgegen.
    Der Schrei hatte ihn erschreckt. Er war keine akustische Täuschung gewesen, auch wenn ihm der Nebel einiges von seiner Stärke genommen hatte.
    Mark erwachte allmählich aus seiner Erstarrung und drehte sich langsam um.
    Er hatte sich die entsprechende Richtung genau gemerkt, und als er seinen Blick dorthin richtete, da rann ihm ein Schauer über den Rücken. Jenseits der Buschgruppe lag das frische Hügelgrab, und dieser Schrei konnte nur dort aufgeklungen sein.
    Er schluckte.
    Bisher hatte er keinen Menschen auf dem Friedhof gesehen, er hätte nur mit sich selbst sprechen können, und eine verrückte Frage zuckte ihm durch den Kopf.
    Können Tote schreien?
    Eigentlich lachhaft, nur schaffte er es nicht, darüber zu lachen, sein Gesicht blieb starr. Er lauschte, ob sich der Schrei wiederholte, aber da tat sich nichts.
    Es blieb still…
    Was tun? Nachschauen, ob sich ein Mensch in Gefahr befand? Das wäre seine Menschenpflicht gewesen, und doch zögerte er. Ihm kam die Umgebung nicht mehr geheuer vor, es hatte sich nichts verändert, doch zum erstenmal nahm er sie wahr wie eine böse Filmkulisse. Ihm gefielen der Nebel und die Stille nicht mehr. Die Schatten schienen sich mit geisterhaften, unheimlichen Wesen gefüllt zu haben, und der gesamte Friedhof mit allen seinen steinernen Zeugen flößte ihm Furcht ein. Kein Schrei mehr, auch kein anderer Laut, nur eben diese bedrückende Stille.
    Er hörte sich selbst atmen und stellte auch fest, daß seine Hände zitterten. Das war ihm noch nie passiert. Nicht daß er seinen Job verflucht hätte, nein, er hätte sich jetzt nur in ein ruhiges Büro hineingewünscht, um dort am Schreibtisch zu sitzen und durch ein Fenster in die graue Suppe zu starren.
    Gehen, bleiben oder weglaufen?
    Er blieb nicht stehen, er ging. Wenn auch zitternd, aber immerhin. Es gab ihm Mut, die Hemmschwelle überwunden zu haben, und er blieb nahe der Büsche stehen, um einen ersten Blick darüber hinwegwerfen zu können. Denn dahinter, auf der flachen Anhöhe, lag das Grab. Genau von dort war der Schrei gekommen.
    Mark Freeman sah nichts. Nur die treibenden Nebelschwaden, in die seine Phantasie Gesichter hineininterpretierte.
    Der Nebel wallte auch über der Grabstätte. Große Wolken, dazwischen dünnere Schwaden, die wie Tücher festhingen und von den Wolken mitbewegt wurden, so daß sie in seiner Phantasie die schlimmsten Monstren schufen. Er sagte sich selbst, daß er verrückt war, doch der Schrei war keine Einbildung gewesen.
    Wo verbarg sich der Rufer? Oder war er einfach nur über den Friedhof gelaufen und hatte das Grab passiert?
    Mark duckte sich.
    Keine Panik, es war nur ein Vogel, der in seiner Nähe vorbeigestreift war. Eine Krähe, ein Rabe, so genau hatte er das Tier nicht erkennen können.
    Er ging weiter.
    Plötzlich hatte Mark es geschafft und all seine Gedanken ausgeschaltet. Sein Blick galt einzig und allein dem in der nebligen Stille liegenden Grab.
    Am Fuß des flachen Hügels stoppte er seine Schritte. Wenn er genauer hinschaute, sah er auch das Brett mit dem Namen. Es steckte in der Grabmitte. Auf ihn machte es den Eindruck wie ein krummer Arm, der sich nach dem Himmel strecken wollte, es aber nie schaffen würde, ihn zu erreichen.
    Hier war nichts.
    Er ging einmal um das Grab herum – und blieb plötzlich stehen, weil ihm trotz der schlechten Sicht auf dem weichen Boden etwas aufgefallen war.
    Da waren Fußspuren zu sehen.
    Mark Freeman ging in die Knie. Er schaute sie sich genauer an. Zwar war er kein Fachmann oder Waldläufer, wenn ihn jedoch nicht alles täuschte, waren die Fußspuren frisch.
    Von dem Schreier?
    Der junge Mann blieb jetzt am Ball. Er schaute nach, ob sich die Spuren verfolgen ließen, und tatsächlich sah er sie, wie sie sich am Hügel abmalten.
    Der Unbekannte war zum Grab hochgegangen…
    Mark Freeman schluckte. Also doch. Jemand hatte das Grab der Geistheilerin besucht. Möglicherweise ein Verehrer oder jemand, der erst jetzt von ihrem Tod erfahren hatte, war gekommen, um ihr durch Blumen

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