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Die Totenfalle

Die Totenfalle

Titel: Die Totenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stellte Glenda fest.
    »Ja.« Yvonne lachte etwas bitter. »Ist nicht eben berauschend, wie?«
    Sie hatte den Schlüssel hervorgeholt und ließ ihn im Schloß verschwinden.
    »Das will ich nicht sagen. Denken Sie mal an die vielen Menschen, die keine Wohnung haben. An die neuen Armen, die auf der unteren Hälfte der Schere hocken und nicht einmal wissen, wo sie am nächsten Abend ein Dach über den Kopf finden.«
    Yvonne Terry stieß die Tür auf. »Da haben Sie sicher recht. Bitte.« Sie ließ Glenda vorgehen in den dunklen Flur, in dem es irgendwie neutral roch.
    »Müssen wir mit dem Lift fahren?« fragte Glenda.
    »Es wäre besser.«
    »Gut.« Glenda holte den Lift. Die beiden Frauen mußten warten, schauten sich an, und keine von ihnen wußte so recht, was sie der anderen sagen sollte.
    »Ich hoffe ja nicht, daß ich Ihnen Unannehmlichkeiten bereitet habe.«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Überhaupt nicht, meine Liebe. Es ist alles okay.«
    »Danke.«
    »Sie brauchen sich auch nicht zu bedanken.« Glenda lächelte.
    »Irgendwie gehöre ich auch zum Yard. Da ist es manchmal ganz gut, wenn man rauskommt.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    Der Lift hielt vor ihnen, und Yvonne zog die Tür auf. Sie machte einen erschöpften Eindruck. Ihr Haar bildete ein wirres Durcheinander. Graue und blonde Strähnen verteilten sich, wobei das Graue eingefärbt worden war, weil es als chic galt. Das eigentlich hübsche Gesicht zeigte einen harten Zug, ebenso wie der schmale Mund. Irgendwie paßte es nicht zu Yvonne, ebenso wie der Blick, der doch einen etwas gehetzten Ausdruck zeigte. Auch jetzt, als Yvonne in den Lift stieg und sich dabei noch einmal umdrehte.
    Glenda Perkins lächelte sie an. »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, Yvonne, wir schaukeln das schon.«
    »Haben Sie denn keine Angst?«
    »Vor wem?«
    Yvonne lehnte an der Fahrstuhlwand und hob die Schultern, während sie zu Boden schaute. »Na, vor ihr, vor der loten.«
    »Ausgerechnet Sie sagen das?«
    Heftig schüttelte Yvonne den Kopf. »Das kann ich nicht so recht glauben, Glenda.«
    Die dunkelhaarige Sekretärin schwieg. Sie wollte die Frau nicht noch mehr ängstigen, sie hatte schon genug hinter sich, und so öffnete Glenda schweigend die Fahrstuhltür, um ihre neue Bekannte zuerst aussteigen zu lassen.
    Sie ging etwas zögerlich. Es standen auf dieser Etage mehrere Wohnungen zur Verfügung. Da Yvonne in eine bestimmte Richtung schaute, wußte Glenda sofort, wo sie wohnte. Sie ließ Yvonne vorgehen und die Tür aufschließen. »Wollen Sie zuerst eintreten?«
    Glenda lächelte. »Wenn Sie möchten, gern.«
    »Ja, bitte.« Ein kurzes Räuspern. »Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin wirklich kein Angsthase, aber da sind Dinge passiert, die mir schon an die Nieren gehen. Die Wohnung ist für mich zu einem Alptraum geworden. Ich hatte nie das Gefühl, allein dort zu sein. Immer fühlte ich mich kontrolliert und beobachtet.«
    »Ja, das verstehe ich.« Glenda setzte den Fuß über die Schwelle. Es war zu dunkel in dem schmalen Flur, sie machte Licht und sah die offenstehenden Zimmertüren. Glenda schaute zunächst in die kleinen Räume hinein. Erst als sie gesehen hatte, daß sich dort kein Fremder aufhielt, winkte sie Yvonne zu.
    Mit einem verlegenen Lächeln auf den Lippen betrat die Frau ihre eigene Wohnung. »Bitte, halten Sie mich nicht für übergeschnappt, aber so etwas kommt schon mal vor.«
    »Das weiß ich doch.«
    Yvonne schloß die Tür. Sie zog den Mantel aus. Darunter trug sie einen grauen Pullover und eine Steghose. Vor dem Spiegel blieb sie für einen Moment stehen, fuhr mit dem Finger durch die aschblonde Haarmähne und war der Meinung, daß sie schrecklich aussah.
    Glenda hörte die Beschwerde nicht, sie war bereits in das kleine Wohnzimmer gegangen und blieb dort stehen, um sich umzuschauen. Nichts wies darauf hin, daß sich hier finstere Mächte aufhielten oder ihre Spuren hinterlassen hatten.
    Dieses Zimmer zumindest sah normal aus, und auch sie war beruhigt.
    »Tja«, sagte Yvonne, »so wohne ich also.« Sie lächelte scheu.
    »Möchten Sie etwas trinken?«
    »Wäre nicht schlecht.«
    »Was?«
    »Wenn Sie haben, könnte ich was Scharfes gebrauchen.«
    »Cognac?«
    »Ja.«
    »Bitte, dann setzen Sie sich doch.«
    »Später. Ich möchte mich erst noch in der Wohnung umschauen, wenn es Ihnen recht ist.«
    Vom Schrank her hörte Glenda das Lachen. »Da gibt es nicht viel zu sehen, allein wegen der Größe nicht. Die Zimmer sind sehr klein,

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