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Die Totensammler

Die Totensammler

Titel: Die Totensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAUL CLEAVE
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Emma heftig zusammen. Ihre Hände sind hinter dem Rücken gefesselt, und sie drückt sich tief in die Matratze. Ich gehe weiter. Doch Riley hat entweder mich bemerkt oder Emmas Reaktion, die mich gesehen hat, denn er fährt herum, das große Schlafzimmerfenster hinter sich. Ich könnte mich auf ihn stürzen und ihn durch die Scheibe stoßen. Aber was, wenn er mich mit sich reißt und ich auf eine Harke falle und er auf einem Heuhaufen landet? Er schnappt sich die Pistole und fährt damit zu mir herum. Ich schleudere das Brecheisen in seine Richtung. Es erwischt ihn am Arm, er stößt einen Schrei aus und lässt die Pistole los. Die Brechstange durchschlägt das Fenster, und die Pistole fliegt durch ein kleineres offen stehendes Fenster ebenfalls nach draußen. Cooper stürzt vorwärts und verpasst mir mit einer blitzartigen Bewegung einen rechten Haken unters Kinn, gleichzeitig versetze ich ihm einen Schlag auf die Wange. Als er mich erneut attackiert, wehre ich ihn ab und packe ihn, und wir taumeln gegen eine Kommode. Mehrere harte Gegenstände, ein Glasbehälter, ein Kreuzworträtselheft und anderer Kleinkram prasseln auf uns herab. Emma Green ist inzwischen vom Bett gesprungen und zur Tür getaumelt. Ich rappele mich auf und verpasse Cooper erneut einen Schlag gegen die Wange, doch bevor ich nachsetzen kann, hat er sich das Glas geschnappt und lässt es herabsausen.
    Es zersplittert seitlich an meinem Schädel, und es fühlt sich fast so an, als wäre die Hälfte davon in den Knochen gedrungen. Etwas, das wie ein abgetrennter Daumen aussieht, trifft mich an der Nase und hüpft fort. Die Flüssigkeit läuft mir in die Augen, und es fängt an zu brennen, ich kann nur noch verschwommen sehen, kann die Lider nicht richtig offen halten. Vergeblich versuche ich, die Flüssigkeit wegzublinzeln.
    Cooper beugt sich zu mir herunter, ich kann seine Umrisse nur unscharf erkennen. Er drückt mir mit den Händen die Kehle zu. Ich greife nach ihnen, kann aber kaum die Arme heben. Ich habe den Geschmack von Blut auf der Zunge und rieche Urin und Schweiß. Höre das Geräusch von knarzendem Holz. Ich habe Cooper nichts mehr entgegenzusetzen, und mir bleibt nur die Hoffnung, dass Schroder gleich durch die Tür tritt.
    Doch das tut er nicht.
    Cooper drückt immer fester zu.
    Ich blinzle etwas Flüssigkeit fort. Der Druck in meinem Schädel wird immer größer. Meine Augen sind kurz davor zu platzen. Dann schiebt sich ein Gegenstand in mein Sichtfeld. Ein schwarzer Gegenstand, der wie eine Pistole aussieht, nur dicker. Cooper hebt den Kopf, um einen Blick darauf zu erhaschen, und einen Moment später steckt das Ende des Gegenstands in seinem Mund.
    »Du Wichser!«, brüllt Emma Green und drückt ab.
    Für einen kurzen Augenblick zieht sich sein ganzer Körper zusammen, dann wird er vollkommen schlaff. Ein elektrisches Knistern ertönt. In meinem Gesichtsfeld tanzen unscharf winzige Lichtpunkte umher, es sind die kleinen Papierschnipsel mit der Seriennummer. Coopers Hände gleiten von meinem Hals, und er sackt mit seinem ganzen Gewicht über mir zusammen, sein Gesicht fest gegen meines gedrückt. Ich schiebe ihn zur Seite, und er rollt auf den Rücken. Aus seinem Mund führen zwei schmale Drähte zu dem Elektroschocker in Emmas Hand. Sie hat den Finger immer noch am Abzug, und Cooper liegt so lange zuckend am Boden, bis sie loslässt.
    Ich reibe mir die Augen, doch ich sehe immer noch unscharf. Mühsam krieche ich fort und knie mich hin, und als ich aufstehen will, taumle ich zur Seite, knalle gegen die Wand und gehe erneut zu Boden. Emma legt den Elektroschocker hin und packt die Brechstange. Ihre Hände sind immer noch gefesselt, doch inzwischen sind sie vor ihrem Körper. Offensichtlich hat sie ihre Beine angezogen und die Hände unter sich durchgeschoben.
    »Wer sind Sie?«, fragt sie. »Wer zum Geier sind Sie?«
    Ich halte meine Hände über den Kopf, bereit, mich zu verteidigen, für den Fall, dass sie zuschlagen sollte. Allerdings weiß ich gar nicht, ob ich dazu in der Lage bin. »Dein Vater, er … er hat mich damit beauftragt, dich zu finden«, sage ich.
    »Sie kommen mir bekannt vor.«
    »Das liegt daran, dass …«
    »Sie sind letztes Jahr mit mir zusammengestoßen. Was zum Henker …? Haben Sie’s etwa auch auf mich abgesehen?«
    »Nein, nein, natürlich nicht«, sage ich und bemühe mich, ruhiger zu atmen.
    Cooper fängt an zu würgen. Vergeblich versucht er, die Arme zu bewegen. Er hat den Mund geöffnet, seine Zunge

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