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Die Totgesagten

Titel: Die Totgesagten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Tag Käfig saubermachen. Gudrun, eine Maus pro Woche, Terrarium einmal in der Woche reinigen.‹«
    »Scheint, als wäre Hercules ein Kaninchen oder ein Meerschweinchen. Gudrun ist bestimmt eine Schlange.« Martin lächelte.
    »Ja, Rasmus war sehr gewissenhaft. Genau, wie seine Mutter gesagt hat.« Patrik blätterte vorsichtig bis zum Ende. Es schien nur um Tiere zu gehen.
    »Aber mehr steht leider nicht drin.«
    Martin seufzte. »Eigentlich hatte ich auch nichts Interessantes erwartet. Die Polizei in Borås hat doch schon alles untersucht. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.«
    AlsPatrik das Notizbuch behutsam in den Rucksack zurücklegte, hörte er plötzlich ein Geräusch.
    »Warte, da ist noch was.« Er legte das Buch wieder auf den Schreibtisch, steckte die Hand in den Rucksack und zog etwas heraus. Martin und er sahen sich ungläubig an. Damit hatten sie nicht gerechnet. Aber es bewies zweifelsfrei, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Tod von Rasmus und dem von Marit gab.
    Ola hatte nicht besonders erfreut geklungen, als Gösta ihn auf dem Handy anrief. Er war bei der Arbeit und hätte es lieber gesehen, wenn sie bis Feierabend gewartet hätten. Gösta, dem Olas arrogante Art auf die Nerven ging, teilte ihm ungerührt mit, er könne in einer halben Stunde mit ihnen rechnen. Ola brummte in seinem schwedisch-norwegischen Singsang etwas von »Polizeistaat«, protestierte aber nicht weiter.
    Als sie sich ins Auto setzten und nach Fjällbacka fuhren, hatte sich Hannas Stimmung noch immer nicht gebessert, und Gösta fragte sich, was mit ihr los war. Er tippte auf dicke Luft zu Hause, kannte sie aber zu wenig, um nachzufragen. Er hoffte nur, dass es nichts Ernstes war. Da sie generell kein großes Interesse an Smalltalk zeigte, ließ er sie in Ruhe. Als sie am Golfplatz von Anrås vorbeikamen, blickte sie aus dem Fenster. »Ist das ein guter Platz?«
    Gösta nahm das Friedensangebot freudig an. »Der ist klasse! Loch sieben ist eine echte Herausforderung. Hier ist mir sogar einmal ein Hole-in-one gelungen – aber natürlich nicht an Loch sieben.«
    »Ja, so viel weiß ich inzwischen auch, ein Hole-in-one ist super.« Hanna lächelte zum ersten Mal an diesem Tag. »Haben sie dir im Clubhaus ein Glas Sekt ausgegeben? Ist das nicht so üblich?«
    »Doch, klar.« Bei der Erinnerung daran strahlte Gösta richtig. »Natürlich wurde ich zum Sekt eingeladen. Die ganze Runde war toll. Die beste, die ich je gespielt habe.«
    Hanna lachte. »Man kann ohne Übertreibung sagen, dass du vom Golfvirus befallen bist.«
    Göstalächelte sie an, musste aber wieder auf die Straße blicken, als sie zu dem schmalen Stück bei Mörhult kamen. »Ich habe ja nichts anderes.« Sein Lächeln verschwand.
    »Du bist Witwer, habe ich gehört«, sagte Hanna sanft. »Keine Kinder?«
    »Nein.« Er ging nicht näher darauf ein. Er wollte nichts von dem Jungen erzählen, der mittlerweile ein erwachsener Mann wäre, der aber nur einen Tag alt geworden war.
    Hanna bohrte nicht weiter. Sie schwiegen, bis sie bei der Firma Inventing ankamen. Als sie ausstiegen, richteten sich viele neugierige Augen auf sie. Ein verärgerter Ola kam ihnen schon im Eingangsbereich entgegen.
    »Ich hoffe wirklich, dass Sie einen wichtigen Grund haben, mich bei der Arbeit zu stören. Darüber wird man hier noch wochenlang reden.«
    Gösta wusste, was er meinte, und im Grunde hätten sie problemlos noch eine Stunde warten können. Aber irgendetwas an Ola reizte Gösta dazu, ihn ein bisschen zu ärgern. Vielleicht war das nicht besonders nobel oder professionell, aber er konnte nicht anders.
    »Wir gehen in mein Zimmer«, sagte Ola verbissen. Im Gegensatz zu Hanna hatte Gösta durch Patrik und Martin schon von Olas Pedanterie gehört. Daher wunderte er sich nicht, als er Olas Arbeitsplatz sah, Hanna dagegen zog eine Augenbraue hoch. Der Schreibtisch war klinisch sauber. Kein Kugelschreiber und keine Büroklammer lagen auf der blanken Oberfläche. Nur eine grüne Schreibunterlage, und die befand sich exakt in der Mitte der Tischplatte. An der einen Wand stand ein Regal voller Aktenordner, alle in Reih und Glied, mit fein säuberlich beschrifteten Etiketten.
    »Nehmen Sie Platz.« Ola zeigte auf die Besucherstühle. Er selbst setzte sich hinter den Schreibtisch und stützte die Ellbogen auf. Gösta fragte sich unwillkürlich, ob Olas Jackett von den Unmengen an Politur – die spiegelnde Oberfläche ließ in dieser Hinsicht keine Fragen offen – nicht fleckig wurde.
    »Worum

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