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Die Traene des Drachen

Die Traene des Drachen

Titel: Die Traene des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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Schritten in Bewegung, als Elea entgegnete: „Aber wie soll er reiten? Er wird schreckliche Schmerzen haben. Außerdem was ist mit den anderen? Ich muss mir ihre Wunden auch noch ansehen.“
    „ Du musst jetzt gar nichts mehr – außer etwas essen und trinken. Du bist erschöpft und aufgewühlt. Was du gerade getan hast, ist nicht gerade alltäglich. Du machst den Eindruck auf mich, als ob du gleich wieder das Bewusstsein verlierst. Oder täusche ich mich da?“, wollte Maél mit sanfter Stimme wissen. „Nein. Ganz so schlimm ist es nicht. Wenn ich gegessen habe, geht es mir bestimmt gleich besser.“
     

    Es war bereits fast Mittag mit einem strahlend blauen Himmel, als die Reitergruppe endlich das Schlachtfeld der vergangenen Nacht verließ. Jadoras Krieger mussten vorerst ohne Eleas heilkundiger Versorgung auskommen. Und Finlays Reitproblem war auch schneller gelöst als erwartet. Elea kam auf die Idee ihn auf Shona reiten zu lassen, da sie als Orientierung nur Arok brauchte auf dem Elea gemeinsam mit Maél saß. Finlay musste nur die Zügel um seine Handgelenke wickeln, um wenigstens einen Halt zu haben, für den Fall der Fälle. Elea hatte auf dem fast heruntergebrannten Lagerfeuer noch auf die Schnelle neuen Bilsenkrautsud gekocht. Davon gab sie Finlay ein paar Schlucke zu trinken, aber nur soviel, dass er nicht Gefahr lief, einzudösen.
    Maél hüllte sich während des Ritts in ausdauerndes Schweigen. Er war gedanklich schon bei dem nächsten Problem: Wo und wie würden sie die nächste Nacht verbringen?
    Sie drangen noch etwas weiter in das Gebirge vor, hielten sich jedoch immer leicht in westlicher Richtung. Elea schaute immer wieder auf ihren Stein, der stetig pulsierte und dabei auch nicht langsamer wurde. Nach einer ganzen Weile hielt Maél an. Sie waren an einer baumlosen Fläche angelangt, hinter der sich die wesentlich höheren und steileren Berge des Akrachóns zu einem unüberwindbaren Hindernis aneinanderreihten. Eleas Blick schweifte ehrfurchtsvoll die steilen Felswände bis zu den Gipfeln empor, die zum Teil von kleinen Wolkenfeldern umhüllt waren. „Die freie Fläche in deinem Traum, sah die vielleicht zufällig so aus?“, wollte Maél hoffnungsvoll wissen. Finlay und Jadora waren inzwischen ebenfalls neben Maél und Elea aufgetaucht und warteten gespannt auf ihre Antwort. „Ich muss dich enttäuschen. Sie war nicht so groß wie diese und sie war irgendwie kreisrund und von gleichmäßig hohen Bergen umgeben. Es erschien alles irgendwie viel enger, fast wie eine Schlucht.“
    „ Was sagt deine Nase, Maél? Bekommen wir heute Nacht wieder ungebetenen Besuch?“, wollte Jadora wissen. „Bis jetzt konnte ich noch nichts wittern. Ich hoffe, es bleibt so. Noch so eine Nacht wie die letzte werden wir nicht durchstehen.“ Maél wendete seinen Kopf auf die andere Seite zu Finlay hinüber. „Wie geht es dir? Hältst du es noch eine Weile auf dem Pferd aus oder sollen wir hier unser Nachtlager aufschlagen?“
    „ Es geht noch. Lass uns weiterreiten, bis es dunkel wird.“ Während Finlay sprach, befreite sich Elea einfach aus Maéls Arm und ließ sich von Arok hinuntergleiten. „Was hast du vor?“, fragte Maél verblüfft. Die junge Frau war schon einige Schritte hinaus auf die Fläche gegangen, als sie erwiderte: „Ich will etwas versuchen. Ich will sehen, ob der Stein schneller pulsiert, wenn ich mich den riesigen Bergen nähere oder wenn ich mich noch weiter westlich halte. Du kannst mich hier auf dieser unbewachsenen Ebene wohl kaum aus den Augen verlieren, falls dir das Sorge bereitet“, sagte sie mit einem spöttischen Unterton in der Stimme. Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, rannte sie auch schon mit stapfenden Schritten durch den tiefen Schnee. Maél schrie ihr noch hinterher: „Bleib stehen und warte bis ich bei dir bin. Du musst aufpassen. Wir wissen nicht, was unter...“ Maél brach mitten im Satz ab, da ein lautes Knacken seine Stimme übertönte. Elea blieb abrupt stehen, da auch sie das Knacken hörte. Sie drehte sich zu den anderen herum und konnte gerade noch sehen, wie Maél ein paar vorsichtige Schritte in ihre Richtung machte, dann gab mit einem Mal der Boden unter ihr nach. Sie versuchte sich an der Eisdecke, die von dem Schnee verdeckt war, festzuhalten, aber es war zwecklos. Mit einem lauten Schrei nach Maél versank sie mit dem nachgebenden Eis unter ihr in die Tiefe. Ihre Hände, die in den Fäustlingen eingepackt waren, rutschten an der glatten Wand immer

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