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Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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zufrieden. Die Konstruktion der Zündkerze …«
    Atamarie runzelte die Stirn. »Richard«, sagte sie dann. »Ich glaube, wir müssen uns erst mal mit der Konstruktion eines Schweinestalls befassen.«
    Am Abend ihres ersten Tages auf der Farm hatten Atamarie und Richard sichere Verschläge für seine Tiere gebaut. Genauer gesagt hämmerte die junge Frau die Boxen zusammen, während Richard eine bahnbrechende neue Verschlusstechnik entwickelte, basierend auf dem System von Knarren und Ratschen. Die Ziegen würden das Schloss sicher nicht wieder selbst öffnen können wie die herkömmlichen schlichten Riegel.
    »Genial«, bemerkte Atamarie. »Bau morgen noch ein paar davon und schenk sie Peterson. Vielleicht besänftigt ihn das. Und er könnte sein Gartentor damit verschließen.«
    Während Richard die Tiere fütterte, suchte sie in seinem verunkrauteten Gemüsegarten nach irgendetwas Essbarem, fand schließlich ein paar Möhren und Kartoffeln sowie reichlich Bohnen und kochte daraus einen Eintopf. Es schmeckte nicht besonders, erst recht nicht verglichen mit Mrs. Pearse’ reichhaltigen Mahlzeiten, aber Richard schien sowieso kaum zu wissen, was er aß. Eigentlich hörte er erst auf, sich über die Vorteile des einfachen Flugdrachensystems gegenüber dem Doppeldecker auszulassen, als Atamarie schließlich aufstand, mit leichten, selbstverständlichen Bewegungen ihr Haar löste und Anstalten machte, ihre Bluse zu öffnen.
    Richard starrte sie mit großen Augen an. »Atamie … du … ich … Bist du sicher, dass du das wirklich willst?«
    Atamarie lächelte. »Wonach sieht es denn aus?«, fragte sie.
    Richard wandte sich ab. »Atamarie, du kennst mich nicht«, sagte er leise.
    Atamarie runzelte die Stirn. »Ich kenne dich gut!«, behauptete sie. »Du bist … du bist wie ich!«
    Pearse schüttelte den Kopf. »Das bin ich nicht, Atamie, glaub’s mir. Ich … werde dich enttäuschen …«
    Atamarie schmiegte sich an seinen Rücken. »Wie du alle enttäuscht hast?«, fragte sie sanft. »Ich bin nicht wie deine Eltern. Ich will keine Farm. Ich will nicht mal heiraten. Nur dich, Richard … Dick … ich will nur dich.«
    Richard wandte sich zu ihr um. »Du weißt nicht, worauf du dich einlässt«, murmelte er.
    Atamarie lächelte. »Du meinst das Durcheinander hier? Das bringen wir schnell in Ordnung. Du bist halt nicht zum Farmer geboren. Aber mit ein bisschen Hilfe …«
    »Ich bin nicht gut für dich, Atamie. Ich bin für niemanden gut.« Richards Stimme klang belegt, resigniert.
    Atamarie schüttelte den Kopf. »Und ob du gut für mich bist«, flüsterte sie. »Du bist auserwählt! Du bist mein Geschenk der Götter.«
    Richard lächelte nun auch, schwach, aber fast hoffnungsvoll. »Wenn du es so siehst«, murmelte er und zog sie in die Arme.
    Atamarie sah es so und dachte an die Weisheit, die der Gott Tawhaki den Menschen geschenkt hatte, oder die Schönheit der Erde, die sie dem Gott Tane verdankten. An die Büchse der Pandora dachte sie nicht.
    Richard Pearse erwies sich als ausgesprochen zärtlicher, sehr langsamer und bedächtiger Liebhaber. Atamarie hatte befürchtet, ihn im Bett erneut ermutigen zu müssen und dabei irgendwann nicht weiterzuwissen. Aber Richard führte Atamarie mit genau der Geduld, Fürsorglichkeit und Sanftmut zur Erfüllung, die sie sich von ihm erhofft hatte. Atamarie fragte sich kurz, wo er hier Erfahrungen gesammelt hatte. In Christchurch, während seines kurzen Studiums? Die Landmädchen der Waitohi-Ebene gingen sicher nicht mit den Söhnen ihrer Nachbarn ins Bett, zumindest nicht ohne vorheriges Eheversprechen. Woraus sich die Frage ergab, weshalb Richard trotz des großen Hofes noch keine Frau oder wenigstens Verlobte hatte. Wollten die Mädchen ihn nicht heiraten, oder hatte er einfach noch keine gefragt? Wollten sie ihn nicht, weil sich die anderen Männer über ihn lustig machten, oder hatten seine düsteren Bedenken sie verschreckt? Atamarie entschied schließlich, dass er einfach auf die eine und einzige Seelenverwandte gewartet hatte, die er jetzt in ihr gefunden hatte! In dieser Nacht schlief sie glücklich in seinen Armen ein und hätte am Morgen gar nichts dagegen gehabt, sich noch einmal zu lieben. Richard war allerdings schon vor Tau und Tag auf den Beinen und strotzte vor Tatendrang.
    »Ich muss mir den Vergaser noch mal anschauen!«, erklärte er seine Hast. »Dieses Stottern … es könnte am Ventil liegen, das Luft-Kraftstoff-Gemisch ist nicht

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