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Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Bewunderin. Das schüchterne Mädchen, das er mit einem albernen Stoffpferdchen hatte glücklich machen können. Nun schien es allerdings zu einer attraktiven Frau gereift. Juliet überlegte, ob sie ihr nach dem Konzert besser aus dem Weg gehen oder sie ansprechen sollte.
    Die Frage stellte sich dann aber gar nicht. Als Juliet geendet hatte und nach dem eher spärlichen Applaus ihres weitgehend verständnislosen Publikums vom Podium trat, zog die junge Frau ihren Begleiter auf sie zu.
    »Miss Juliet! Das war wunderschön. Aber ich wusste gar nicht … also, Patrick hat gar nichts davon gesagt, dass Sie hier bei Christchurch singen. Kommen Sie wieder nach Dunedin? May ist so reizend.«
    Juliet bemühte sich um ein Lächeln. »Sie sind … äh … Kevins kleine Nichte, nicht wahr?«
    Roberta schüttelte den Kopf. »Nicht ganz, ich bin Roberta Fence, die Freundin von Atamarie. Atamarie ist Kevins und natürlich auch Patricks Nichte.« Ihre Stimme klang jetzt ein wenig vorwurfsvoll.
    Juliet ärgerte sich. Natürlich, es war ein Fauxpas gewesen, Patrick einfach zu vergessen.
    »Ja, ja, richtig. Entschuldigen Sie. Damals in Dunedin … es waren so viele Dinge, die auf mich einstürzten.«
    Sie lächelte entschuldigend, ließ den Blick dann weiter zu Robertas Begleiter wandern, und ihr Lächeln wurde verführerisch. Das war eigentlich die sicherste Methode, das Gespräch mit einer anderen Frau zu beenden.
    Roberta reagierte nicht, und auch der Mann hatte keinen Blick für Juliet. Er schien allein Roberta anzubeten. Und sie … nun, entweder machte sie sich nichts aus ihm, oder sie vertraute ihm blind.
    »Sie können die Bekanntschaft mit uns allen ja erneuern, wenn Sie nach Dunedin zurückkommen«, bemerkte Roberta jetzt zuckersüß.
    Juliet registrierte es mit einer gewissen Hochachtung. Die junge Dame hatte ihre Schüchternheit wohl weitgehend abgelegt.
    »Ach ja, Dunedin …« Juliet seufzte theatralisch. »Ich weiß noch nicht, ob ich vorbeischaue. Die Verpflichtungen, Sie wissen schon …«
    Sie strich sich mit einer lasziven Bewegung eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah erneut Vincent an.
    Roberta warf ihm nun ebenfalls einen Blick zu. »Darf ich vorstellen«, sagte sie dann steif. »Dr. Vincent Taylor. Er ist hier Rennbahntierarzt. Vincent und ich waren zusammen in …«
    »… Südafrika«, ergänzte Vincent und verbeugte sich.
    Juliet merkte auf. »Dann kennen Sie Kevin Drury?«, rutschte es ihr heraus. »Wie … wie geht es ihm?«
    Vincent nickte arglos. »Klar, Kevin und ich waren zusammen in der Armee. Und Miss Fence hat als Lehrerin in den Burenlagern geholfen. Und großartige Arbeit geleistet, wenn ich das sagen darf.« Er strahlte.
    »Kevin geht es gut«, warf Roberta ein. »Ebenso wie Patrick und May. Ach ja, und Kevin ist …«
    »Sie können sich ja selbst davon überzeugen, wenn Sie nach Dunedin zurückkommen«, meinte Vincent eifrig. »Sie sind mit Patrick Drury verheiratet, sagte Roberta?«
    Juliet nickte unkonzentriert. Hieß das, Kevin Drury warzurück? Natürlich, dieser verrückte Krieg in Übersee war beendet. Juliet dachte fieberhaft nach.
    »Ich … könnte es mir überlegen, das mit Dunedin«, meinte sie dann.
    Roberta lächelte – sardonisch, wie Vincent zu seiner Verblüffung feststellte. Er hatte einen solchen Ausdruck nie an ihr gesehen.
    »Patrick würde sich bestimmt außerordentlich freuen.« Roberta strahlte ihre frühere Rivalin an. »Und Kevin … nun, er dürfte darauf brennen, Ihnen seine Frau vorzustellen. Sie ist Burin, wissen Sie, eine ausgesprochene Schönheit. Und die beiden haben einen reizenden kleinen Sohn …«

KAPITEL 4
    Lizzie wickelte den kleinen Abe und hatte dabei ein wachsames Auge auf May, die auf dem Küchenboden mit einem der Collies spielte. Der Hund war gutmütig, aber das Mädchen war jetzt zwei Jahre alt, und wenn es ihn mit seinen kleinen Fäusten traktierte, mochte er doch einmal aufbegehren. Meist kontrollierte May ihre Bewegungen aber schon recht gut. Sie war graziös für ihr Alter, und Lizzie konnte sich an ihrer exotischen Schönheit kaum sattsehen. Kevins und Doortjes Sohn hatte ein fein geschnittenes Gesichtchen, und die ersten Löckchen waren goldblond. Mitunter meinte Lizzie darin einen metallischen Schimmer zu sehen wie in Atamaries Haar. Das verwunderte sie allerdings, sie hatte bislang gedacht, diese Haarfarbe läge allein in Kathleens Familie.
    Lizzie zog Abe Hose und Hemdchen über, streichelte über Mays schwarze Locken und

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