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Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Zimmer. Er legte sie aufs Bett und hatte sogar daran gedacht, Rosenblätter darauf ausstreuen zu lassen. Dann begann er sie zärtlich zu küssen und an den Verschlüssen ihres Kleides zu nesteln.
    »Du bist doch nicht zu müde, Liebste?«, fragte er freundlich, als sie vorerst keine Anstalten machte, ihm dabei zu helfen.
    »Ach was«, murmelte Juliet. »Wenn du mich nur von diesem Korsett befreist – ich kann mich einfach nicht mehr bewegen.«
    »Warum musstest du dich auch so fest schnüren?« Patrick kämpfte mit den seidenbezogenen Knöpfen ihres Mieders. »Du weißt, ich hätte dich genauso gern in einem Reformkleid geheiratet …«
    »Warum nicht gleich in einem Zirkuszelt?«, stieß Juliet rüde hervor und zerrte ihrerseits an einem der Knöpfe. Was sollte die ganze Vorsicht, sie würde das Kleid ohnehin nie wieder tragen. Kevin hätte es ihr längst vom Körper gerissen.
    Patrick lachte nervös, dann machte er sich daran, die Bänder des Korsetts zu lösen. Juliet atmete auf, als es ihm endlich gelang. Entspannt lag sie nackt vor ihm, während Patrick der Anblick den Atem zu rauben schien. Juliet hätte bei demGedanken fast hysterisch gekichert. Einer von ihnen beiden kriegte anscheinend immer keine Luft.
    »Du bist so wunderschön«, flüsterte Patrick andächtig. »Ich weiß gar nicht, ich weiß nicht …«
    Juliet seufzte. Es konnte nicht sein, dass sie da eine männliche Jungfrau geheiratet hatte!
    Aber dann ergriff Patrick doch endlich die Initiative. Er begann ihren Körper zu küssen und mit Fingerkreisen zu liebkosen. Es war durchaus angenehm, Juliet überließ sich seiner Zärtlichkeit – und ihrer eigenen Müdigkeit nach dem anstrengenden Tag. Aber dann riss sie sich zusammen. Sie durfte auf keinen Fall dabei einschlafen! Also erwiderte sie die Berührungen, intensivierte sie, versuchte, Patrick zu wilderen Küssen, dann zu härterem, stärkerem Stoßen zu bewegen. Aber es blieb vergeblich. Patrick war ein langsamer, rücksichtsvoller Liebhaber. Eine schüchterne Jungfrau hätte diese Hochzeitsnacht genossen, aber Juliet war erfahren und verwöhnt, sie spielte gern, tauschte gern die Rollen, wollte lachen, schreien, sich aufbäumen. Patricks Zärtlichkeit erregte sie nicht. Als es so weit war, spielte sie ihm den Höhepunkt vor. Es war nichts Neues für sie, sie hatte das schon bei vielen Männern gemacht. Aber in ihren dunkelsten Albträumen hatte sie nie geglaubt, es jemals für ihren Ehemann tun zu müssen!
    »Das war sehr schön«, flüsterte Patrick. »Du machst mich sehr glücklich, meine wunderschöne Geliebte. Wir werden ein herrliches Leben haben.«
    Juliet antwortete nicht, aber sie haderte mit ihrem Schicksal und ihren Hoffnungen. Sie hatte sich Sicherheit gewünscht, und danach hörte sich das auch an. Nach Sicherheit, aber auch nach Langeweile.
    Nicht nach Leidenschaft.

KAPITEL 5
    Kevin erwachte von den ersten Granateneinschlägen des Tages. Die Schüsse in den wenigen Stunden seiner kurzen Nacht hatte er verschlafen – er hätte glatt geleugnet, dass es Kampfhandlungen gegeben hatte, wären da nicht die zwei schottischen Soldaten gewesen, die mit Streifschüssen aufs Verbinden warteten.
    »Wir wollten Sie nicht wecken, Doktor«, meinte einer von ihnen, »wir lagen ja nicht im Sterben.«
    »Im Gegensatz zu den Mistkerlen, die uns angegriffen haben!«, erklärte der andere mit deutlicher Genugtuung. »Reines Glück, dass McDuff so ’ne schwache Blase hat, die Wachen hätten die überrumpelt. Aber er ist hinten raus aus dem Zelt …«
    »Und mein Gewehr war dabei. Ist ja nicht das erste Mal, dass wir gegen die Kerle kämpfen!« Das schottische Regiment schien den Krieg von Anfang an mitgemacht zu haben. »Den einen hab ich gleich vom Pferd geschossen, und dann waren bei uns auch alle wach …«
    Tatsächlich hatten zwei burische Kommandos gegen drei Uhr in der Nacht das Lager der Briten angegriffen. Trotz aller Wachen und Patrouillen. Die Australier hatten sie aber ebenso erfolgreich zurückgeschlagen wie die Schotten. Auf britischer Seite gab es keine Toten zu beklagen, aber drei Buren waren tot oder sterbend zurückgeblieben. Kevin kam gerade dazu, wie der eben eingetroffene Dr. Willcox zwei Pfleger zusammenstauchte. Sie hatten weder Kevin noch Barrister geweckt, alsder schwer verletzte Feind gebracht worden war. Nun war er tot – und Kevin sah zum ersten Mal einen der gefürchteten Buren. Sehr imponierend wirkte er nicht – vor allem trug er keine Uniform und auch keine

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