Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tränen der Massai

Die Tränen der Massai

Titel: Die Tränen der Massai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Coates
Vom Netzwerk:
empfohlen, eine angemessene Krankenversicherung abzuschließen. Überprüfen Sie allerdings das Kleingedruckte. Ihre Situation in Afrika wird vielleicht von einigen Versicherungsgesellschaften nicht gedeckt, denn das Reisen dort wird als »gefährlich« betrachtet.
     
     
    O nditis Rangerover rumpelte durch den Bach, vorbei am Dorfeingang und den Abhang zu Mengorus Haus hinauf. Im Tal darunter entfaltete sich das tägliche Muster des Massailebens. Junge Krieger waren auf dem Weg zu ihrem
Manyatta,
und die Speere mit den lang gezogenen Spitzen ragten über ihren glänzenden Zöpfen auf. Sie kamen an Kindern vorbei, die Ziegen zum
Boma-
Tor trieben. Einer der älteren Jungen zwang eine störrische Ziege mit Steinwürfen zurück zur Herde.
    Im
Enkang
hatten sich ein paar alte Frauen um den Viehpferch versammelt und sahen zu, wie eine Frau mit einem Kalb am Ende eines Halfters rang. Das Kalb hatte die Hufe in den Schlamm gestemmt und weigerte sich, sich zu bewegen. Die anderen Frauen schienen sich zu streiten, oder sie riefen ihr Anweisungen zu.
    Als Onditi neben Mengorus Haus die Handbremse anzog, kam Malaika aus einer der Hütten heraus. Onditi sah, wie sie sich umdrehte, um einer alten Frau zu helfen, die sich unter der niedrigen Tür hindurchduckte. Malaikas Jeans spannten sich fest über ihren Po, als sie sich zu ihrer Begleiterin beugte. Onditi konnte die Kurve ihrer Hüften sehen, und als sie sich aufrichtete, spürte er beinahe ihre vollen Brüste.
    »Ah, Sie sind hier.« Mengoru kam hinter dem Haus vor.
    »Ich habe mich auf den Weg gemacht, sobald wir sie festgenommen hatten.« Onditi sah zu, wie Malaika Arm in Arm mit der alten Frau hinter dem
Boma-
Zaun aus seinem Blickfeld verschwand. Er drehte sich zu Mengoru um. »Sie hatten Recht, was diese beiden anging. Sie würden Ärger machen.«
    »Mehr, als Sie ahnen. Ich habe gerade mit dem Polizeiinspektor im Rift Valley gesprochen. Unsere
Wazungu-
Freunde haben einen seiner Männer erschossen.«
    »Und die
Wazungu?«
    »
Weg. Der Inspektor sagt, sie sind auf dem Weg hierher. Er will, dass wir ihm helfen, sie zu finden.«
    »Polizistenmörder auf der Flucht. Wir können mit ihnen machen, was wir wollen.«
    »Selbstverständlich.« Mengoru grinste. »Ich werde meine Männer in Alarmbereitschaft versetzen.«
    »Also brauchen wir ihnen kein Nashornhorn mehr ins Auto zu schmuggeln?«
    »Doch. Nehmen Sie zwei oder drei der schlechteren Stücke. Es wird den Inspektor überzeugen, dass er es wirklich mit gefährlichen Kriminellen zu tun hat.«
    »Wunderbar. Was ist mit unserer Ladung?«
    »Wir haben die Pläne geändert. Ich habe nach dem Laster geschickt. Sie werden die Ladung selbst nach Muhoro bringen. Sorgen Sie dafür, dass unsere arabischen Freunde zufrieden sind. Ich bleibe hier, falls die
Wazungu
zurückkommen.«
    »Wie Sie wollen.« Onditi drehte sich zum Dorf um, weil er sein Lächeln verbergen wollte. Endlich – seine Chance, direkt mit den Arabern zu verhandeln!
    Malaika und die alte Frau stiegen den Hang auf der anderen Seite des Dorfs hinauf. »Was soll aus ihr werden?«, fragte Onditi und wies mit dem Kinn zu Malaika.
    »Was? Oh. Das Miststück weigert sich, mir zu gehorchen. Es wird nichts mit einer Heirat.«
    »Wird sie schweigen?«
    »Hm, ja. Sie haben Recht. Das ist ein größeres Problem.«
    »Töchter heutzutage! Schwierig für einen Vater.«
    »Schwierig? Pah! Es ist unmöglich. Sie tun, was sie wollen. Treiben sich rum wie Huren. Keine Selbstbeherrschung.«
    »Kein Respekt.«
    »Genau! Huren ohne Respekt für einen Mann. Und die Kidongi – das sind die Schlimmsten. Sie haben eine Frau als
Laibon!
Eine Frau als Anführer! Eine Schande.«
    »Das ist wirklich eine Schande! Wenn ich hier Anführer wäre, gäbe es keinen solchen Unsinn. Frauen sollten sich benehmen. Sie sollten wissen, wo ihr Platz ist.«
    »Ich würde ihnen zeigen, wo ihr Platz ist. Huren! Und diese alte Krähe – um die würde ich mich schon kümmern. Genau wie um ihren dummen Sohn. Aber diese jungen
Moran
 – sie beten die Alte an.« Mengoru spuckte in den Dreck. »Die Frauen in diesem Dorf waren immer gegen mich.«
    »Sie könnten ihr Anführer sein.«
    »Ich könnte alle Massai anführen! Die Stimmen bei den Regionalwahlen …« Er begann, vor dem Auto hin und her zu gehen.
    »Die Partei würde Sie zur Kenntnis nehmen müssen.«
    »Ja, die Partei würde den alten Mengoru zur Kenntnis nehmen«, sagte er erfreut über diese Idee. »Wenn nur diese Frauen nicht wären. Die

Weitere Kostenlose Bücher